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VEB Zierkeramik

Dieser Ort war ein Betriebsteil eines VEB für Zierkeramik. Hier wurden Vasen, Kerzenständer, Töpfe und ähnliche Gefäße, die hauptsächlich der Zierde dienten, hergestellt. Ein kleiner Betrieb mit vielen kleinen Brennöfen. Die restlichen Produktionsanlagen sind nur noch zu erahnen. Kabeldiebe waren hier und das wertvollste ist verschwunden. Im Verwaltungsteil breitet sich der Verfall aus und die Farbe Grün dominiert.
Aber trotzdem eine kleine Zeitkapsel aus DDR Zeiten, die sich uns hier bot.

Bunkerrohbau

Diese Bunkeranlage ist im Rohbaustatus stecken geblieben, da sie nach der Wende nicht mehr gebraucht wurde.
Hier wollte die GSSD, tief in den Wäldern Brandenburgs, einen Gefechtsstand für die Luftstsreitkräfte errichten. Die Ausführung sollte halbunterirdisch erfolgen, es gibt 7 Bogendeckungen die teilweise untereinander verbunden waren. Nicht verbaute Betonteile liegen noch herum.

Schon eine imposante Anlage die aber dann am Ende wenig Schutz vor direkten Treffern bot.

Mühle zur halben Million

Diese Mühle wurde das erste mal im 14. Jahrhundert erwähnt. Die lange Geschichte prägen Zerstörungen und baldiger Wiederaufbau. Hier wurden viele Säcke Getreide mit Hilfe der Wasserkraft gemahlen.
Nach Ende des 2. Weltkrieges ging die Mühle in staatliche Hände über und die Besitzer wurden enteignet.
Der Betrieb wurde kaum verändert und fungierte bis zum Ende dann als Futtermühle.

Die Getreidewaage, die hier vor vielen Jahren eingebaut wurde, ist bei 420.453 Wägungen stehen geblieben.

VEB Stofffetzen

Dieser Textilbetrieb knüpfte an die Jahrelange Tradition von Tuchmachern in dieser Stadt an. Der VEB Stofffetzen wurde nach dem Krieg erbaut und begann im kleinen Rahmen. Immer weiter wurde dann die Produktion ausgebaut und die Mitarbeiterzahl stieg auf einen hohen 3-stelligen Wert.
Trotzdem wurde es hier nie richtig rentabel, Qualität und Planerfüllung blieben hinter den Erwartungen zurück.
Schließlich wurden hier Machenschaften die nicht im Sinne des Sozialismus standen aufgedeckt. Veränderungen in der Führung brachten dann doch den erhofften Aufschwung und ab den 1970er Jahren entwickelte sich dieser Textilbetrieb zum Vorzeigewerk und erhielt zahlreiche Auszeichnungen.
Die politische Wende überlebte er dann aber nicht und die Textilproduktion in dieser Stadt war beendet.

Beeindruckend war das fast vollständig dunkel Hochregallager mit den vielen Gassen. Von den restlichen, einstigen Produktionsanlagen ist kaum noch etwas vorhanden.

Wir Lehren und Lernen für den Frieden

WIR LEHREN UND LERNEN FÜR DEN FRIEDEN,
diesen Spruch fanden wir auf dem Dachboden einer Berufsschule eines landwirtschaftlichen Betriebes. Dort liegen noch andere Parolen und Bildnisse aus DDR Zeiten, die dort bis heute überdauert haben. Gerne wurden solche Botschaften am Maiumzug kund getan. Planerfüllung und Einigkeit mit dem Arbeiter und Bauernstaat wurden bei dieser Gelegenheit ja oft demonstriert.
Diese Schule war schon eine der größeren, es gab einen großen Saal für Veranstaltungen und Zimmer wo Schüler wohnen konnten. Nach der Wende als die großen LPG’s krachen gingen, schloss auch diese Schule. Sie wurde später noch als Verwaltung weiter genutzt.
Seit einigen Jahren dient das Gebäude nur noch als Abstellplatz und der Verfall im Inneren schreitet so langsam voran.

E-Werk

Ein Zufallsfund unterwegs ist immer irgendwie ein Schmankerl.

Wir guckten uns auf einem großen Areal um, auf dem einmal ein großer Chemiebetrieb und ein Kraftwerk stand. Davon ist fast nichts mehr zurück geblieben, der Betrieb wurde kurz nach der Wende geschlossen und die Anlagen zurück gebaut. Vereinzelt hielten sich noch kleinere Firmen hier.

Dieses von außen imposante Gebäude schien nicht zugänglich, der nicht enden wollende Zaun bot keinen Zugang und auch das Gelände war zugewuchert. Als wir schon aufgeben wollten entdeckten wir dann doch einen Weg hinein, der am Ende doch recht einfach war.
Die Anlagen hier sind fast alle schon demontiert und zurück geblieben ist die Hülle. Das Kraftwerk produzierte hier einmal den Strom und hier im E-Werk wurde er transformiert und verteilt. Heute wird das alles nicht mehr gebraucht, da die Großindustrie verschwunden ist.

VEB Fischfabrik

Auf dem Gebiet der DDR waren viele Fischfabriken verteilt. Unter anderem wurde hier, viele Kilometer von der Ostsee entfernt, der Fang aus dem Meer verarbeitet. Warum das nicht gleich in Küstennähe geschah, erschließt sich uns nicht.

Dieser Betriebsteil wurde in den 1970er Jahren gegründet und produzierte hier bis 1990. Hohe Qualitätsstandards wurden hier eingehalten. Das Nachfolgeunternehmen ist auch schon lange nicht mehr tätig. Das Gebiet ist durchaus interessant für Immobilienentwickler, aber dieses Areal schlummert weiterhin vor sich hin.

 

Chemielager

Das sind die letzten Reste eines riesigen Chemiewerkes, hier an diesem Standort.
Die Ursprünge gehen auf die 1930er Jahre zurück. Hier wurde Erdöl verarbeitet und nach der Zerstörung im 2. Weltkrieg wurden dann die Anlagen wieder aufgebaut. Zu DDR Zeiten erfolgten weitere Erweiterungen, die Produktion umfasste Öle und andere Schmierstoffe, weiterhin wurde ein Kraftwerk errichtet. Die Privatisierung nach der Wende gelang nicht, so dass hier Anfang der 1990er Jahre das Licht aus ging.
Die meisten Anlagen wurden demontiert. Warum dieser Teil, der größtenteils aus den gezeigten Behältern besteht, noch hier steht wissen wir nicht. Die Tanks wurden, laut der Beschilderung, um 1965 errichtet.

Der Trabant in der Autobauerstadt

Dieses Grundstück liegt in Mitten von neuen Häusern in dieser aufstrebenden Autobauerstadt. Die Grundstückspreise explodieren gerade, aber hier hat sich der Verfall gehalten.

Das Haus war für mich immer uninteressant, im Sommer so gut wie nicht zu sehen, da es mittlerweile von Brombeeren und Sträuchern in Beschlag genommen wurde.
Dann sah ich doch im Winter, der den Blick auf das Grundstück frei gibt, doch ganz hinten einen Trabbi blinken.

So bahnte ich mir den Weg durch das Gestrüpp zum ehemaligen Stolz des Eigentümers, der Tacho ist bei 68.829 km stehen geblieben.
Das Wohnhaus ist schon vor vielen Jahren, durch ein Feuer zerstört worden.

Munitionsanstalt

Diese Munitionsanstalt wurde schon in den 1930er Jahren im Wald erbaut. Auf 150 ha Fläche entstanden hier eine Vielzahl an Lagerbunkern und Munitionshäusern. Das Lager hatte einen eigenen Gleisanschluss.
Ab 1945 übernahm die Rote Armee das Gelände und bewahrte hier dann Artilleriemunition auf. Ein Teil wurde dann ab 1957 von der NVA genutzt, der nach der Wende von der Bundeswehr übernommen wurde. Der GSSD-Abschnitt verfiel in der Zeit nach 1993.
Jetzt bietet sich hier ein trostloses Bild. Was an Baumaterialien gebraucht wurde ist gestohlen. Die Dächer in Leichtbauweise sind eingestürzt. Wie im Kino, Speisesaal und Lagern. Man findet nur noch wenig, was auf den Alltag im Munitionslager hinweist. Das Offizierscasino, das liebevoll mit Mosaiken verziert wurde, entdeckten wir am Ende unserer Tour und war damit das Highlight.