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Richtfunknetzstation der NVA

In der DDR gab es ein Richtfunknetz der Partei, bezeichnet als RFN. Es überlagerte die drahtgebundene Telefonie und war zudem unabhängig von der Deutschen Post.
Dieses Netz verband alle Bezirks- und Kreisleitungen und wurde als Konsequenz des Aufstandes vom 17. Juni 1953 errichtet.

Ab 1960 wurde auch die NVA Mitnutzer des Netzes.
Diese dokumentierte Station war dann auch Teil des NVA Netzes. Die Anlage selber war ausgeräumt aber Teile der technischen Einbauten sind hier geblieben und versetzten uns doch in Erstaunen wie viele Bauteile es hier doch noch gab.

Saatgutlager und Futtermittel

Wieder entpuppte dieser „fast“ Zufallsfund sich als Fundgrube, die viele Motive bot und viel Platz zum Erkunden bereit stellt. Entdeckt über Satellitenbilder schauten wir auch hier mal nach und fanden ein riesiges Gelände, das früher einmal ein VEB Saatgutlager war. Nachwendliche GmbH Umwandlungen hielten scheinbar auch nicht lange durch, Modernisierungen konnte man nicht aus machen.
Auch Kraftfutter wurde hier einmal hergestellt.

Einige der großen Hallen waren verschlossen und andere wiederum leer. Das Gelände war größtenteils geräumt aber für uns warteten doch noch viele Motive, wie die alte DDR Zapfsäule oder alte Schalter und Beschriftungen. Aber seht selber…

Villa Bettenhaus

Mitten im Wald liegt dieses schon lange verlassenen Gebäude.

Aber was war das mal früher? Da keine Einrichtung mehr vorhanden ist und im Netz auch nichts zu finden ist, lässt das Haus nur Raum für Spekulationen.
Da in der E-Verteilung vor Ort von Haus 2 zu lesen ist, gehen wir davon aus, das es sich um ein Betteinhaus eines daneben befindlichen FDGB Hotels war. Vielleicht auch eine eigenständige Pension, aber der nicht vorhandene Speiseraum und Freizeit- bzw. Bewirtungstrakt lässt nicht darauf schließen.
Es gab auf mehreren Etagen viele kleine Zimmer mit Waschbecken. Das Außengelände muss früher einmal sehr schön gewesen sein, jetzt ist es verwildert und zugewachsen.

Restaurant mit Bergnamen

Ein ehemaliges Ferienheim des FDGB steht nun hier im Ort seit über 25 Jahren leer. Beliebt war früher einmal auch das angeschlossenen Restaurant. Als aber nach der Wende die Lichter ausgingen, kümmerte sich niemand mehr darum. Jetzt sind einigeTeile schon eingestürzt, der große Saal hält noch tapfer durch. Aber ein Stützbalken ist auch schon durchgemodert.

Die Stadt will das Haus, das den Namen eines nah gelegenen Berges trägt, verschwinden lassen, die letzten Tage sind gekommen. Aber da die Eigentumsverhältnisse nicht geklärt sind kann auch das noch dauern.

Eine Musikalische Schlittenfahrt

Während eines Wanderurlaubs im Thüringer Wald viel uns diese Gaststätte sofort auf. Offene Fenster aber mitten im Ort gelegen. Also den Nachbarn gefragt, der meinte das Haus steht schon lange leer und gehört der Bank und keiner kümmert sich mehr darum, oben soll es noch einen kleinen Saal geben.

Des Urbexers Interesse war geweckt, also nächsten Tag nochmal mit der Ausrüstung vorbei geguckt und die folgenden Bilder mitgebracht. Über die Geschichte gab die alte Gaststätte leider nichts mehr Preis.

Krankenhaus in der verbotenen Stadt:

Wir waren wieder einmal in der „Verbotenen Stadt“, diesmal mit „Kollegen“ aus Sachsen. Schön zu sehen das sich an diesem verlassenen Ort nicht so viel verändert hat.
Die Farbe blättert immer noch super schön von den Wänden ab, dahinter kommt teilweise die Originale Farbe oder der Putz hervor.

Diesmal versuchten wir die wenigen verbliebenen Details hervor zu heben.

Hier geht es zu den alten Bildern.

Kinderferienlager

Dieses Ferienlager liegt idyllisch und abgelegen an einem See. Früher verbrachten hier einmal über 1.000 Kinder jeden Sommer ihre Ferien.
Die meisten von ihnen kamen aus Familien die dem „Spitzelverein“ der DDR dienten. Viel erfährt man nicht mehr vom früheren Lagerleben, aber es soll wohl etwas anders gewesen sein als in den zivilen Lagern. Die Werte des Sozialismus wurden den Kindern hier schon früh nahe gebracht.

Interessantes gibt es hier kaum noch, alles ist entkernt. Die vielen kleinen Bungalows im Wald sind allesamt leer und teilweise zerstört.
Die Dokumentation beschränkt sich daher auch auf den Speisesaal und angrenzende Gebäude.

12-2020
Da wir beim ersten Mal etwas unfreiwillig gehen mussten, da Schottdiebe am Werk waren, kamen wir wieder um den Rest zu dokumentieren. Wie an vielen anderen Orten ist die Zerstörung und Beschmierung weiter gegangen.
Interessant fanden wir die Reetdach Sauna im Feriendorf, schon etwas besonderes in sonst so spartanisch ausgestatteten DDR Ferienlagern.
Auch die Kegelbahn hatten wir ja beim 1. Besuch ausgelassen.

Die lange Strombrücke

Diese Eisenbahnbrücke hatte einmal eine Länge von 986m und war damit eine der längsten Brücken über einen Fluss in Deutschland.

Errichtet wurde das Bauwerk von 1871 bis 1873 als zweigleisige Brücke. Da das Verkehrsaufkommen aber nie sehr hoch wurde, reichte der eingleisige Betrieb. Der Teil über die Elbe war als Drehbrücke ausgeführt, dadurch war der Schiffsverkehr gewährleistet und auch eine Unterbrechung der Strecke war möglich.
Ein Luftangriff im April 1945 zerstörte einen Teil der Brücke.

Die lange Strombrücke

Da sie aber auch die spätere innerdeutsche Grenze querte, unterblieb der Wiederaufbau. Auch wurden Teile als Reparationsleistungen für die Sowjetunion demontiert. Aufgrund von Einsturzgefahr wurden 1978 die verbleibenden Strombrücken und Pfeiler abgerissen. 1988 dann auch der östliche Teil.
Heute existieren nur noch die Rest im westlichen Teil und der Brückenkopf.

2009 verkaufte die Deutsche Bahn die Anlage an ein Immobilienunternehmen, was jetzt damit geschieht ist unklar. Die Reste der Brücke stehen unter Denkmalschutz.

VEB Schlachtbetrieb

Wir sehen einen alten Schornstein über den Baumwipfeln und beschließen mal nachzugucken.
Was uns hier erwartete übertraf wieder einmal die Erwartungen.

Ein alter VEB Schlachtbetrieb schlummert hier vor sich hin. Kaum Vandalismus und Beschmierungen. Dafür der natürliche Verfall und die Natur die sich hier seit Jahren das Areal zurück erobert. Einige Dächer sind auch schon eingestürzt.

Hinter jeder Tür gab es eine neue Überraschung. Zuletzt hatte hier wohl ein Chinesisches Restaurant probiert Fuß zu fassen. Aber am Ende blieb viel zurück, ein Auto, das Mobiliar, einiges an Papieren, viel Geschirr und sogar Kartons mit Lebensmitteln.
Die frühere Produktionsstätte wurde hier scheinbar gar nicht mehr benutzt, da sie unberührt da liegt. Die Förderkette sieht so aus, als ob sie wieder Eingeschaltet werden könnte.

Über Gründung und Ende des VEB konnten wir nichts in Erfahrung bringen.

Mit einer vollen Speicherkarte zogen wir wieder ab, aber Stopp…diesen Gebäudeteil haben wir nicht gesehen. Durch die Glasbausteine erblickten wir von außen ein völlig marodes Maschinenhaus. Also wieder zurück, der Zugang gestaltete sich schwierig, aber mit etwas klettern standen wir drin. Große Aggregate und Motoren, überall Rost und die tolle Abendsonne sorgten für den Höhepunkt dieser Besichtigung.

07-2021
Hier schauten wir nach 4 Jahren wieder einmal vorbei. Ein Beispiel für einen tollen Ort der sich kaum verändert hat. Ich muss sagen das liegt einfach daran, das er kaum bekannt ist. Denn offen ist er wie ein Scheunentor und abgelegen zudem. Da dieser Urbextag insgesamt sehr erfolglos war, lag dieser Abstecher nah.
Der Zugang zum Maschinenhaus war wie damals eher unkomfortabel, aber der Verfall dort ist einfach genial.
Im Schlachtbereich sieht es auch noch so aus wie damals.

Mühlenverwaltung

Diese Mühle wurde schon vor mehreren 100 Jahren erbaut. Am Ende wurde hier Strom gewonnen, aber das ist auch schon 50 Jahre her.

Der jetzige Eigentümer bemüht sich die alten Generatoren wieder laufen zu lassen. Die eigentliche Mühle konnten wir nicht besichtigen, aber der Verwaltungsanbau mit Speiseraum bot doch noch einige nette Motive.