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Der bunte Ballsaal

In einem kleinen Dorf gibt es ein Schloss und ein Haus mit einem, wohl früher einmal, sehr schönem Saal.
Der Glanz ist längst verflogen und der Zahn der Zeit nagt aber sehr gewaltig an ihm und den Balken. Eine Frage der Zeit wann das alles in sich zusammen stürzt.
Wir bewegten uns sehr vorsichtig um noch ein paar Bilder von dort einzufangen.
Was genau dort einmal los war kann man nur noch erahnen, die anderen Räume waren allesamt leer, wie auf einem Bild der folgenden Galerie zu sehen ist.

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Kinderheim der speziellen Art

Die Gesichtete dieses Ortes geht bis in den Beginn des 19. Jahrhunderts zurück. Hier entstand zuerst eine Anstalt für Waisenkinder, später wurden dann noch kriminelle Kinder aufgenommen. Hier sollte ihre „schiefe“ Laufbahn korrigiert werden.
Verschiedene Träger und Namen wechselten sich ab, die Bestimmung blieb.

Die Nationalsozialisten nutzten die Anstalt als NAPOLA (NA-tional POL-itsche A-gitation).

Nach dem 2. Weltkrieg wurde ein Jugendwerkhof gegründet und es schien sich eine andere Zielsetzung abzuzeichnen. Nämlich die berufliche Ausbildung von Jugendlichen.

Aber schon ab den 1960er Jahren wurden hier wieder problematische Kinder und Jugendliche unter gebracht.
Sie wurden aus dem gesamten Gebiet der DDR eingewiesen. Darunter auch Kinder von Eltern die aus der DDR ausreisen wollten oder westliches Gedankengut zur Schau stellten.
Nach der Wende wurde die Anstalt dann langsam aufgelöst.

Wir besichtigten nur einen Teil des großen Geländes, erschreckend die Bettgestelle im feuchten, dunklen Keller. Man kann nur hoffen, das diese hier nur abgestellt wurden, aber vielleicht war es auch nicht so.
Unter dem Keller rauschte es, irgendeine Wasserader floss hier durch. Hier möchte man nicht schlafen und schon gar nicht als Kind.

So plätscherte das Wasser im Keller mit den Bettgestellen:

10-2018
Da wir ja beim ersten Besuch nicht alles geschafft hatten, nutzten wir die Gelegenheit während einer Tour mal wieder vorbei zu gucken. Die Erwartungen waren nicht sehr groß, da das Heim mittlerweile sehr bekannt ist. Auch heute trafen wir mehrere Besucher mit unterschiedlichen Absichten.
Aber unsere Skepsis war falsch, die Erkundung war spannend und es gab noch jede Menge Motive, auch das Licht meinte es gut mit uns.

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Erholungszentrum Kristallsee

wurde dieses Objekt in einem Forum benannt und das möchten wir hier übernehmen um nicht zu viel darüber zu verraten.
Das Haus ist nämlich frei von Vandalismus und Schmierereien. Der Verfall des Gebäudes beginnt aber langsam.
Auch sind wohl schon ein paar Einrichtungsgegenstände verschwunden. Die Lage wird aber dafür sorgen, das es noch eine Weile so bleibt.

11-2019
Da wir Bilder von Löchern in den Decken gesehen haben, sollte auch hier mal wieder ein Besuch abgestattet werden. Wie schon vor 3 Jahren vorher gesagt ist der Verfall rasch weiter gegangen. Ein Baum ist in den Wintergarten gekracht und hat ein Loch hinterlassen. Auch der große Saal hat jetzt einen neue Frischluftzufuhr, aber trotzdem war es an diesem trüben Tag sehr dunkel dort. Da hatten wir besseres Fotolicht erwartet.
Auch den Billardtisch haben wir diesmal gefunden.
Jetzt zum Negativen, verschwunden sind der Projektor und einige Lampen in den Garderobenräumen. Auch viele kleinere Dinge fehlen.

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Kurklinik am Himmel

Als Kurklinik in blendender Höhenlage errichtet, war sie und die Gäste fast im Himmel.
Später dann wurde hier eine „normale“ Klinik daraus. Alles war vorhanden, reichlich Betten, ein Schwimmbad mit Bäderbereich, Sporthalle und sogar eine Wirtschaft gehörten dazu. Wahrscheinlich war es auch die Größe und der Einschnitt im Gesundheitswesen, die dann gegen Ende des 20. Jahrhunderts  das Aus brachte.
Seitdem steht die Anlage leer und hat jetzt einen neuen Besitzer, der daraus Wohnungen machen will. Vielleicht aber kommt alles ganz anders.

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Laboratoire intouché

Ein kleines Labor und Nebenräume für den Betrieb.
Viele Details waren hier noch zu finden, obwohl schon einige Zerstörungen zu beobachten sind, ist dieser Ort noch sehr gut erhalten.
Im Keller in der Werkstatt ist schon der einsetzende Verfall zu sehen.

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Hunters Hotel

Ein ehemaliges Kurhaus im Schwarzwald, geschlossen vor 25 Jahren.
Der alte Teil des Hotels, beherbergt schon 40 Jahre lang keine Gäste mehr, erzählte uns der liebe Josef (er wurde auch schon anders beschrieben).
Sein Handy geht zwar nicht immer aber mit ein paar Anstrengungen fanden wir ihn doch und er ließ uns ein und wir konnten das Haus erkunden.

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Hotel Waldlust

Anfang des 19. Jahrhunderts vom Architekten Wilhelm Vittali erbaut, mauserte sich das Hotel schnell zur Top Adresse für Hochadel, Industrielle, Filmstars und der vornehmen Welt.
Anfang der 1920er Jahre wurde der Festsaal angebaut und das Hotel erweitert. Somit standen 140 Zimmer und 60 Privatbäder zur Verfügung.

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Jetzt ist das Nobelhotel schon viele Jahre geschlossen und ein Verein kümmert sich darum und versucht notdürftig die Löcher zu stopfen. Einige Investoren kamen und verschwanden aber so schnell wieder, wie sie auftauchten.
Auch als Filmkulisse oder als Schauplatz des Sommertheaters wird es genutzt.

Ab und an wird es für Fotografen geöffnet die den schleichenden Verfall dokumentieren oder auch nur die schönen Seiten zeigen. Wir wollen beides tun. Einige Zimmer waren verschlossen, man hört das es die besonders herunter gekommenen waren.

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Hotel Fakir

Der Besitzer ist vor einigen Jahren verstorben, Erben sind nicht in Sicht. So schlummert dieses Hotel vor sich hin und man kann feinste Retro Einrichtung bestaunen.

Am Eingang wacht ein alter Staubsauger der Marke „Fakir“.
Das Hotel ist gänzlich ohne Vandalismus oder Beschmierungen, ach könnte es nicht immer so sein…

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Hotel Myst

Anfang des 20. Jahrhunderts wurde an diesem Standort ein Hotel eröffnet. Die Kriegszeit überstand es aber nicht, einige Jahre später entstand hier dann eine Kurklinik.
Wie viele Kliniken in der Region kam das Aus mit der Kurkrise. Nach ein paar Jahren Leerstand kam wieder Hoffnung auf, als ein Investor nach der Jahrtausendwende daraus ein Hotel machen wollte. Renovierungsarbeiten begannen aber zogen sich hin.
Ein Brand, der das gesamte Dach zerstörte setzte dem Projekt ein Ende. Aus den eingerichteten Zimmern wurde binnen kurzer Zeit eine Moos und Schimmelhölle.
Vandalismus ließ auch nicht lange auf sich warten, da die Feuerwehr viele Scheiben und Türen zerstörte um den Brand zu löschen.
Die eindringende Feuchtigkeit setzt dem Haus mächtig zu, Verfall vom Feinsten fanden wir!

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Papierfabrik

Lange mußten wir warten um endlich diese Papierfabrik zu besuchen, die ja „etwas“ außerhalb unseres Einzugsgebietes liegt.
Wir waren in netter Begleitung eines „Einheimischen“, danke nochmals für die Begleitung.

Nun was soll man sagen: ATEMBERAUBEND

Dieser Teil ist das Kraftwerk der Fabrik, für mehr hat es leider nicht mehr gereicht. Man könnte Tage dort verbringen.
Obwohl die Location schon etwas gelitten hat (Grafitti) gehört sie aber zweifelos zu einer der besten die wir besuchen konnten.

Feinster natürlicher Verfall, Rost überall, gepaart mit Moos und Farnbewuchs, aber seht selber…

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