In Ketten

Wir betreten ein altehrwürdiges Gebäude mitten in einer Kleinstadt, das die letzten 130 Jahre als Gefängnis diente.

Zu Beginn des 13. Jahrhunderts wurde hier in der jetzigen Form neu gebaut. Es entstand eine Burg die einem Grafen als Schloss diente. In den Folgejahrhunderten weitere Um-und Erweiterungsbauten. Bevor hier ein Zuchthaus einzog diente das Assemble als Amtssitz.
Dann bekam es  die endgültige Bestimmung, die wohl auch den heutigen Namen verlieh.
Eine weiter Aufstockung der Etagen erfolge bald. In den knapp 300 Zellen wurden hier die „Gäste“ untergebracht. Zu Zeiten des Nationalsozialismus wurde hier die höchste Belegungszahl erreicht. Auch die Zahl politisch Inhaftierten stieg dramatisch an. Es waren sowohl Männer, als auch Frauen im Gefängnis- und Zuchthausteil untergebracht. Im Krieg erfolgte dann die Belegung mit Zwangsarbeitern und Kriegsgefangenen.

Bis zur Schließung kurz nach der Wende diente das Gefängnis der Inhaftierung politischer Häftlinge.

Seit dieser Zeit steht die alte Burg leer. Ein Verkauf an einen Privatmann brachte bis auf weiteren Verfall nichts. Dieser konnte dann einige Jahre später das Gelände an einen ausländischen Investor verkaufen, der aber bis auf Gespräche über eine Umnutzung auch nichts weiter machte.
Heute konnten wir ohne viel Anstrengung in das Gefängnis „eindringen“ und es erkunden. Leider hat auch hier der Vandalismus Einzug gehalten, aber die Erkundung hat trotzdem großen Spaß gemacht. Das Objekt ist ja auch kein großer Unbekannten in den Explorerkreisen.