Archiv der Kategorie: Wehrmacht

Sprenggarten Adlershorst

Dieses ehemalige Versuchsgelände der Wehrmacht liegt tief im Kummersdorfer Wald und gehörte zur damaligen Versuchsstelle-Ost. Hier wurden Probesprengungen von Splittergranaten durchgeführt und auf der Schießbahn panzerbrechende Munition erprobt. Gebaut wurde das hier ab 1937.
Die 165m lange Schießbahn ist mit Beobachtungsbunkern ausgestattet, in der Umgebung gab es noch eine kleinere Schießbahn, 2 runde Wasserbecken unbekannter Funktion, sowie Munitionsbunker.
Vom Sprenggarten ist nichts mehr zu sehen, die umgebenden Bretterwände wurden nach dem Krieg abgetragen. Es sind nur noch die dazugehörigen Beobachtungs- und Muitinsbunker vorhanden.
Die GSSD nutzte scheinbar einige dieser Bunker nach, in einem finden wir einen wohnähnlichen Ausbau. Aus welcher Zeit das aber stammt ist unklar. Sogar eine Hundehütte ist vorhanden.

Übersichstplan

 

Bunkertour Wünsdorf

Wir nahmen an der“Vier-Bunker-Tour”, sowjetische und deutsche Bunker in einer Tour, der Büchstadt teil.

Quelle www.buecherstadt.com:
Die Vier-Bunker-Tour durch die Bunkeranlagen Maybach I und Zeppelin vom Oberkommando des deutschen Heeres sowie Bunker des Oberkommandos der Westgruppe und der 16. Sowjetischen Luftarmee UK 20 und Panzir dauert zirka 2,5 Stunden.

Hier im Wünsdorfbeitrag sind weitere Infos zu finden.

 

Schießbahn Ost

Diese Schießbahn wurde ab 1875 erbaut und hatte eine Gesamtlänge von fast 13 km und war 250 Meter breit. Es gab 55 Beobachtungspunkte und auch wie an der Schießbahn West wurden hier Waffen, Munition und Ausrüstung getestet und Beschussversuche an Bauwerken unternommen. Nach dem Krieg wurde hier einiges demontiert und auch der Bau des Flughafens ließ einiges verschwinden. Die ganze Bahn haben wir nicht abgelaufen, wir konnten das vereinigte Panzer- und Gewölbziel ansehen, das schon über 100 Jahre so zerstört ist. Weiterhin ein paar Bunker und Beschussziele. Auch viele GSSD Hinterlassenschaften findet man im Wald.

Schießbahn West

Zum Ende des 18. Jahrhunderts wurde hier diese Schießbahn errichtet und immer weiter ausgebaut. Der Artillerieschießplatz diente zur Erprobung von Waffen, Geschützen, Munition und Ausrüstung. Die Beobachtungsbunker scheinen standardisiert zu sein. Bei mehreren Wanderung in diesem Gebiet konnten wir viele dieser Bauten finden, die wie an der Schnur gezogen heute im Kiefernwald stehen.
Der letzte der 10 Bunker steht über 7.000 Meter vom Abschussgebiet entfernt. Am Ende der Schießbahn gibt es noch verschiedene Ziele und Fangkörbe, wie es scheint wurde an unterschiedlichen Bauarten und Materialien der Beschuss erprobt.

Luftmunitionsanstalt

Eine der vielen Munitionsanstalten in Deutschland, diese hier liegt heute mitten im Wald.
Erbaut wurde sie zu Beginn der 1930er Jahre und umfasste eine Fläche von ca. 150 Hektar. Die knapp 80 Lagerbunker sind allesamt leer. Die Kommandantur und Wohnhäuser werden seit 2005 größtenteils zivil genutzt. Hier waren wir jetzt einige Monate später noch einmal und haben Bilder am Ende der Galerie angefügt.

Einige Einbauten in den Bunkern deuten noch auf die deutschen Errichter hin.

Nach dem Krieg diente das Areal der Sowjetarmee als Munitionslager einer Luftarmee. Es wurden hier Bomben und Raketen gelagert.

Vor Abzug der GSSD wurden hier scheinbar noch einige Waffen verschossen. Die große Anzahl an leeren Hüllen der Panzerabwehrlenkwaffe nebst Holzkisten deuten darauf hin. Hier handelte es sich um die 9K120 Ataka (NATO-Codename AT-9 Spiral-2) das ist eine Panzerabwehrlenkwaffe aus sowjetischer Produktion. Die Reichweite betrug 6 km und der Preis lag bei ca. 50.000 US Dollar/Stk.

Am Ende der Galerie sind noch Bilder des Raketenlagers aus 07/2021.

Spitzbunker Bauart Winkel

Diese Spitzbunker des Typs 2a wurden in den Zeiten des 2. Weltkriegs erbaut und im ganzen Land eingesetzt.
Meistens als Schutzbauwerke in der Industrie oder in militärischen Liegenschaften. Hier konnten 350 bis 500 Personen Schutz finden. Die Belüftungsanlagen sind so wohl elektrisch als auch per Hand bedienbar.
Durch die nach Oben hin spitz verlaufende Form, sollte ein sehr kleines Ziel geschaffen werden und die Bombe sogar vom Bauwerk weg gedrückt werden.
Ihren Namen bekamen diese Luftschutztürme durch ihren Konstrukteur Leo Winkel, es soll wohl 16 äußerlich verschiedene Typen gegeben haben.
Dieser hier war komischerweise offen und begehbar und im Inneren wurde schon einmal restauriert. Es wurden neue Holztreppen installiert und gestrichen. Dabei wurden die Originalen Beschriftungen ausgespart.
Im Untergeschoss fanden wir einige verendete Vögel die es irgendwie hinein geschafft haben, aber dann wohl keinen Ausgang mehr gefunden haben.
Eigentlich ist solch ein Bauwerk nicht sehr spektakulär, da es doch recht spartanisch ausgestattet ist. Aber diesen Zeitzeugen aus vergangenen Jahren einmal in diesem Zustand zu sehen ist dann doch schon etwas besonderes.
Wir müssen leider auf Außenaufnahmen verzichten.

Versuchstelle West und Gottow

An einem schönen Herbsttag besuchte ich die Versuchsstelle West und die Physikalisch – Chemische Versuchsstelle Gottow. „Bewaffnet“ mit Kamera und Pilzkorb, kamen ich mit  vielen Bildern und einem vollem Korb Pilze wieder nach Hause. Wir möchten die Fotodokumentation chronologisch nach den hier gefundenen Ruinen auflisten.

Mittlerweile sind noch einige Bilder hinzu gekommen, diese stammen aus 12/2021.

Hier ist eine weitere Dokumentation des Geländes zu finden.

Hier ist die Schießbahn West dokumentiert.

Bunkerreste

Großer Fangkorb von 1917

Schallkanone
Bis heute ist umstritten, wozu dieser steinerne Parabolspiegel dienen sollte. Es könnte sich um ein Teil eines Ortungssystems handeln, bei dem akustische Signale Aufschluss über Richtung und Entfernung gegnerischer Feuerstellungen oder der eigenen Geschosseinschläge geben sollten. Ähnliches versuchten die Briten ab den Zwanzigerjahren. Andere Annahmen gehen davon aus, dass es sich bei dem deutschen Bauwerk um den Versuch handelte, eine Waffe zu entwickeln, die mit Schall tötet.

Klimahaus und Kläranlage

Schießbahn
eine 2 bahnige Schießanlage

vermutlich eine Versorgungsanlage für den Großen Prüfstand

Großer Prüfstand
für Raketentriebewerke

Kleiner Prüfstand A1 und A2
hier wurden die Aggregate 1 und 2 getestet, man sieht auch den Strahlteiler die erste Startrampe der Welt

Prüfstand für Pulverraketen
diese Anlagen sind fast komplett zerstört, es erinnern hier nur noch Mauerreste an dessen Funktion, er war ehemals ringförmig angeordnet

Raketenversuchsstand
auch dieser ist fast volständig zerstört,  hier wurden komplette A3 Raketen getestet

Prüfstand für Raketentriebwerke

unbekannte Versuchsstände
hier waren 4 symmetrisch angeordnete baugleiche Prüfstände vorhanden und eine kleinere Anlage mit 3 Kammern

Die Uranmaschine
Hier sollte der erste lauffähige Uranreaktor Deutschlands entwickelt werden. Ab 1942 bis 1944 fanden hier dokumentiere Versuche statt.

Anschusswall
Hier wurden die Geschosse getestet, es liegen noch viele verrostete Hülsen herum.

Prüfstände
der Physikalisch – Chemische Versuchsstelle und russisches Wachgebäude

Versuchsstelle Ost

Heeresversuchsanstalt KG – VersOst

Über diese Versuchstelle gibt es im Gegenteil zur VersWest nur wenig Dokumentation. Wohl in den 1930er Jahren wurde sie errichtet, der große Prüfstand ist noch gemauert und wahrscheinlich der älteste auf dem Gelände.
Hier wurden Test an Treibstoffen für die Brennkammern der Raketentriebwerke durchgeführt.

Die Russen konnten mit diesen Anlagen nichts anfangen, da sie auch vor deren Eintreffen zerstört wurden.
Deshalb blieb dieser Bereich, nach 1945 weitestgehend ungenutzt.

03-2021
Bei einer Wanderung in der Gegend sind wir hier wieder vorbei gekommen und haben diese Bilder mitgebracht.

Ausbildungsplatz der Luftwaffe

Mitte der 1930er Jahre errichtete die deutsche Luftwaffe hier einen Standort. Der Flugplatz wurde für die Ausbildung genutzt.
Bald zog hier ein Jagdgeschwader ein um die Einsätze zu proben.
Auch während des Krieges war der nahe Standort zu Polen Ausgangsbasis für Kriegseinsätze.

Die GSSD nutze den Platz dann weiter und stationierte hier unter anderem auch Bomber. Nach der Wende zogen die Truppen ab und der Platz wird zivil für Leichtflugzeuge genutzt.

Einige der Hangars werden nach genutzt, als Jugendzentrum oder von Firmen. Daneben stehen wieder leere Hallen und auch der ehemalige Tower ist zugewuchert. Die Häuser der hier stationierten Soldaten und Offiziere sind zum Teil renoviert und ziviles Leben ist eingezogen.

04-2021 Kaserne des Flugplatzes

Mittlerweile wächst das Wohngebiet rund um die verbleibenden Kasernengebäude und es sind auch schon einige abgerissen worden. Die Häuser hatten wir als uninteressant oder nicht begehbar eingeschätzt, aber man kann sich täuschen. Besonders in den Kellern fanden wir erstaunlich viele Hinterlassenschaften in den Lagerräumen.
In einem Keller muss es mal eine KFZ Ausbildung gegeben haben, sogar ein LKW Chassis steht hier unten, das nur in Einzelteilen hier herunter gebracht worden sein kann. Ein Lager mit Schreibmaschinen und verschiedene Utensilien war hier auch einmal vorhanden.

OKH Mauerwald

Mauerwald – Mamerki
Nur 18 km entfernt von der Wolfsschanze wurde das Oberkommando des Heeres (OKH) stationiert. Die Anlage hatte natürliche Grenzen, wie eine Eisenbahnlinie, ein Kanal und ein See. Eine Straße teilte das Quartier in 2 Hälften.

lageplan
Lageplan vom OKH Mauerwald

In der Zone „Quelle“ befanden sich Verwaltungs- und Bürogebäude.
In der Zone „Fritz“ waren in Bunkern, Häusern und Baracken die Offiziere des Generalstabs und des Planungsdienstes stationiert. Südlich dieser beiden Gebiete wurde die Zone „Brigittenstadt“ ausgesondert, die man als Hinterland des ganzen Quartiers gebrauchte.

Auch hier baute die Organisation Todt ab 1940 über 200 verschiedene Stabsobjekte, sowie 30 Luftschutzbunker. Im OKH waren ca. 1.500 Personen anwesend.
Im Sommer 1944 bekamen auch hier 2 Stabsbunker eine starke Betonummantelung von 6 m Stärke, genau wie in der Wolfsschanze.
Am 24. Juni 1941 wurden das OKH von Zossen hierher verlegt. Die Kommandanten waren Walther von Brauchitsch und General Franz Halder, welche aber nach der Niederlage vor Moskau von Hitler abgelöst wurden.
Anders als in der Wolfsschanze wurden hier 1944 keine Bunker gesprengt, nach dem Krieg wurden aber verschiedene Gebäude abgebaut. Bis heute sind die Luftschutzräume erhalten, die technischen Räume wurden bei der Demontage der Anlagen leicht beschädigt.

Wir konnten die Zone „Quelle“ besichtigen mit den noch intakten Bunkern und den Hüllen der technischen Anlagen. Erstaunlich war, wie wenig Platz im inneren der riesigen Bunker war.
Weiter ging es zur Zone „Brigittenstadt“ wo man noch einen Zwillingsbunker begehen konnte, dieser beherbergte einmal eine riesige Nachrichtenzentrale.
Dann etwas weiter gab es ein Kuriosum auf diesem Gelände, ein privates Museum mit einer Ansammlung von Kriegsgeräten und sonderbaren Ausstellungsgegenständen. Rund 40-50 km rund um dieses Museum wiesen überall selbst gefertigte Schilder den Weg nach Mamerki. Präsentiert wurden ein U-Boot, eine V2 (A4) Rakete, eine Reichsflugscheibe „Haunebu III“ der Deutschen und ein Einflügelflugzeug „Horton HO 229“ , alle als Modell. Außerdem ein Sammelsurium an Waffen, Karten und Gegenständen aus der Zeit des 2. Weltkriegs.
Zudem gab es noch einen 36m hohen Aussichtsturm zu besteigen. Von dort oben hatte man einen tollen Blick über die Gegend.

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