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Funkdienst der DDR

Mit der Gründung der DDR 1949 wurde auch beschlossen, unabhängige Nachrichtenverbindungen zu den anderen Staaten aufzubauen. Es begann mit Verbindungen nach China und in die Sowjetunion.
Da die DDR dann von immer mehr Staaten anerkannt wurde, entstand Anfang der 1960er Jahre diese Funkstelle. Auf Basis der Kurzwellentechnik konnte jeder Ort der Welt erreicht werden. In den 1970er Jahren pflegten noch ca. 30 Staaten und gegen Ende der DDR dann 170 Länder diplomatische Beziehungen zu dem Arbeiter- und Bauernstaat. Die BRD baute dann 1990 schnell die Antennenanlagen hier ab und der Funkbetrieb wurde eingestellt.
Heute sind die meisten Gebäude und Hallen hier gewerblich oder privat genutzt, aber ein Haus, in dem scheinbar die Kommunikation statt fand, ist noch vorhanden. Leider total entkernt, aber man kann noch an den Aufschriften die verschiedenen Bereiche erkennen, in die diese Funkstelle untergliedert war.

Das Einkehrhaus

Erbaut wurde dieses Schulungszentrum für Studenten zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Da die wirtschaftliche Situation nicht besonders gut war, wurden dann hier neben den Studenten auch Privatleute aufgenommen.
Der Träger war dann auch bald die Kirche. Es fanden hier dann Freizeitveranstaltungen der Studenten und von christlichen Vereinen statt. Auch in der Zeit des dritten Reiches wurde die Arbeit hier fort geführt nur in den letzten Kriegsmonaten besetzte die Wehrmacht das Gelände.
Kurze Zeit übernahmen die Russen das Haus, aber auf Grund der Mühen eines Pastors gelang ein paar Jahre später hier die Wiederherstellung des ursprünglichen Zwecks.
In den folgenden Jahren wurden viele Renovierungen und Umbauten vorgenommen. Aber der Zahn der Zeit nagte an dem Gebäude und das Geld war knapp. Aber trotz aller widrigen Umstände, war hier war bis zum Ende ein Tagungs- und Erholungsheim der Kirche untergebracht.
Geschlossen wurde das Haus Ende der 1990er Jahre, weil die Besitzverhältnisse nicht geklärt sind und es zu einem Rechtsstreit kam, der viele Jahre andauerte. Heute ist das Haus verkauft, aber Pläne zum Umbau sind bisher noch nicht umgesetzt worden.

Die Verwaltung

Dieses Gebäude gab uns einige Rätsel auf und es ließ sich auch nicht die genaue Bestimmung recherchieren.
Wir vermuten hier eine Dienststelle der bewaffneten Organe der DDR.
Das Gebiet beherbergte früher viele verschiedene Gattungen von DDR Kontrollorganen. Auch eine militärische Nutzung gab es hier. Heute ist der Rest hier saniert und in Nachnutzung oder in zivile Nutzung übergegangen. Nur dieses Gebäude blieb. Aber was wurde hier früher einmal gemacht? Wie sehen am Zaun angeschweißte Stahlspitzen, vergitterte Fenster bis ins Obergeschoss, schallisolierte Diensträume und Fernmeldeanschlüsse.
Einen großen Speiseraum gab es auch für die hier Beschäftigten. Wir schließen auf ein Verwatungsgebäude mit „zusätzlichen, speziellen“Aufgaben.
Später gab es wohl eine kurze Nachnutzung, die aber wenige Veränderungen am Haus brachte.

Jugenderholungsheim

Das Jugenderholungsheim wurde um 1930, als 3-flügeliger Bau entworfen und gebaut. Hier kamen in jedem Flügel je 80 Mädchen und Jungen unter. Dadurch gab es eine räumliche Trennung der beiden Geschlechter.
In der Mitte lag der Große Saal und die Küche. Für festliche Gelegenheiten war hier auch eine Bühne vorhanden.

Schon kurze Zeit später diente das Haus dann den Nazis als Ferienlager für den Bund deutscher Mädel (BDM).

Nach dem Krieg nutzte die DDR das Anwesen als SED Schule. Es wurde auch ein wenig umgebaut, der Turm z.B. kam hinzu. Es bekam den Ruf als „Rotes Kloster“ wegen der ideologischen Besessenheit der Studierenden. Hier sollte das neue Bildungssystem des Sozialismus aufgebaut werden. Ab den 1970er Jahren wurde die Schule dann auch als Gemeinschaftshaus genutzt. Hier fanden Auftritte bekannter Künstler statt, denen auch die Bürger des Ortes beiwohnen konnten.

Die Wende brachte dann den Verfall, es gab Pläne für einen Hotelbau aber diese wurden nicht umgesetzt. Heute ist das Haus entkernt, wenig wurde zurück gelassen.
Die Lage oben auf dem Berg ist schon Super, wir hatten hier nach einem Wandertag am Abend ein schönes, warmes Licht und konnten damit diesem trostlosen Bau doch einiges abgewinnen.

Drohenvideo

Die Kriegsschule

Errichtet wirde diese Kriegsschule um 1900 als repräsentatives Gebäude dieser Stadt. Die Militärische Nutzung endete dann nach dem 2. Weltkrieg und viele weitere Nutzer zogen hier ein. Heute ist das Gebäude in privater Hand und es gibt Pläne zum Umbau zu Wohnungen. Die Arbeiten sollten schon längst begonnen habe, aber bisher ist davon nichts zu sehen.

03-2023
Die letzten 9 Bilder der Galerie sind im Jahr 2023 entstanden und zeigen die Zerstörung in den letzten Monaten. Fast alle Wände sind außerdem bekritzelt.

Haus des Sports

Nach 1950 wurde der Ort von der DDR Führung als neues Wintersportzentrum stetig auf- und ausgebaut. Eine entsprechende Repräsentanz durfte da natürlich nicht fehlen.

Der Zutritt zum Gebäude selbst ist denkbar einfach. Türklinke betätigen und einen Schritt hinein wagen.

Update: Das Haus des Sports ist mittlerweile abgerissen, dieser Beitrag erinnert noch daran.

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Katastrophenzug der DR

In den 1950er Jahren begann die Deutsche Reichsbahn mit dem Aufbau von sogenannten Katastrophenzügen, die nicht nur militärisch genutzt werden sollten. Der Standort der Züge war an markanten Punkten der DDR und es waren am Ende 14 Züge vorhanden.
Sie bestanden aus Bettenwagen, Operationswagen, Küchenwagen und Maschinenwagen.

Dieser Zug wird von den Eisenbahnfreunden Staßfurt in mühevoller Arbeit liebevoll restauriert.

http://www.eisenbahnfreunde-stassfurt.de/

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Disco beim Zoll

Früher wurde dieses Gelände vom Zoll benutzt. Später zog hier eine Gaststätte mit Discobetrieb ein. Viel mehr ließ sich nicht in Erfahrung bringen. Brände und Vandalismus setzen den Gebäuden sehr zu.

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