Archiv der Kategorie: Konsumgüter

Die Ballmühle

An diesem Standort gab es schon die verschiedensten Nutzer. Alles begann mit einer Mühle die den kleinen Bach nutze, das war zu Beginn des 18. Jahrhunderts, später wurde daraus eine Tuchfabrik.

Ein Feuer vernichtete das Anwesen und am gleichen Standort wurde eine Schuhfabrik errichtet. Wieder brannte sie ab, aber auch gleich wieder in den 1930er Jahren aufgebaut. In DDR Zeiten wurden dann hier bis zur Wende Bälle hergestellt.

Zuletzt war dann hier eine Verkaufsstelle für Naturprodukte. Heute steht das Anwesen zum Kauf, der hintere Teil mit seinem Wohnhaus ist aber schon sehr baufällig und nur mit viel Aufwand zu erhalten.

Bürstenfabrik

Diese Region ist bekannt für die Bürstenherstellung. Auch in diesem Ort waren die Bürstenmacher zu Hause.

Es gab mehrere Standorte, heute gibt es noch aktive, abgerissene und diese Fabrik.
Das Gebäude war schon sehr marode und teilweise eingestürzt. Wir fanden einige schöne Details, aber es lag auch einiges an Müll herum. Details über die Firmengeschichte sind nicht bekannt.

Waschmittelfabrik

Über diese verlassene Fabrik konnten wir wenig heraus bekommen. So müssen die Eindrücke vor Ort reichen um Schlüsse über die letzte Nutzung zu ziehen.
Wie es scheint ist hier nach der Wende wenig passiert und der Verfall deutet auf Jahrelangen Leerstand hin. Die gefundenen Anlagen sind auch weitestgehend alle aus DDR Zeit.
Wir sehen einige Behälter mit Waschprodukten oder deren Verpackungen. Ein Teil der Fabrik wird heute genutzt, der aufgegebene aber ist in sehr schlechtem Zustand. Mauerteile im 1. OG fehlen und lassen eine gute „Belüftung“ zu. Fast alles an Einrichtung ist zerschlagen und beschmiert. Es liegen einige Behälter herum, deren Inhalt fraglich ist. Im Keller ist es feucht und modrig. Diese Bilder haben wir mitgebracht.

VEB Plaste

Dieser ehemalige VEB stellt zuletzt Plasteteile her. Nach der Verlagerung der Produktion, vor einigen Jahren, steht dieser Betrieb jetzt leer. In den oberen Stockwerken wurde versucht gegen die eindringende Nässe anzukämpfen, was nur mäßig gelingt.

 

 

 

 

 

Uhrenfabrik

In diesem kleinen Ort begann die Industrialisierung zu Beginn des 20. Jahrhunderts und auch die Geschichte dieser Fabrik.
Für ein großes Uhrenwerk in der Nähe, wurden hier Teile produziert, später dann in den Kriegszeiten wurden hier auch Rüstungsgüter hergestellt.

Wie die meisten Betriebe in der ehemaligen DDR wurden auch diese Fabrik abgebaut und erst in den 1950er Jahren wieder aufgebaut. Wieder wurden Uhren, aber auch Maschinen hergestellt.

1990 übernahm die Treuhand den VEB und es entstanden einige kleinere Firmen aus dem ehemaligen Großkombinat. Dieser größere Betriebsteil musste aber vor rund 15 Jahren schließen. Zuletzt wurde hier ein Feuer gelegt, das aber gelöscht werden konnte ohne größere Schäden anzurichten.

VEB Glühbirne

Seit über 100 Jahren wurden hier traditionell Leuchtmittel hergestellt. Der VEB wurde dann nach dem 2. Weltkrieg in der DDR gegründet, zuvor gab es mehrere Besitzerwechsel. Die Eingliederung in einen großen Verband erfolgte dann 20 Jahre später.
Die Wende brachte dann die Eigenständigkeit hervor und es wurde hauptsächlich Schmuck aus Glas hergestellt. Wir fanden hier noch Reste von Weihnachtsbeleuchtung.
Aber vor rund 10 Jahren wurde hier die Produktion eingestellt. Jetzt hat der Teilabriss begonnen, einige Teile der Gebäude werden weiterhin von der Stadt genutzt.

VEB Möbelfabrik

Diese Möbelfabrik wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts erbaut. Der prächtige, mehrgeschossige Bau ist schon von weitem zu erkennen.
In DDR Zeiten wurde der Betrieb dann verstaatlicht und in einen VEB eingegliedert, auch im VEB Verbund weiterhin die Produktion von Möbeln. Wohl auch noch einige Jahre nach der Wende, jetzt aber in privater Hand, genaues wissen wir nicht. Auch nicht wann hier die Lichter aus gingen.
Jetzt wird das denkmalgeschützte Haus als Lager genutzt. An einigen Stellen beginnt aber schon der Verfall, das Dach ist undicht und die Natur greift langsam an.

Sprelacartmuseum

Jeder ehemalige DDR Bürger kennt den Begriff Sprelacart. Vieles in den Wohnungen und Betrieben war aus diesem Material, das hier um 1930 entwickelt wurde. Es besteht aus Schichtstoffen die mit Kunstharz gebunden wurden und hatte eine kratzfreie leicht zu reinigende Oberfläche. Es wurde in Küchen, Wandverkleidungen, Möbeln usw. verwendet. Auch heute trifft man noch alte Gaststätten an, die fast vollständig mit Sprelacart ausgekleidet sind. Ich nenne die dann immer „Sprelacartmuseum“ jetzt in dem alten Werk zu stehen hatte schon was nostalgisches.
Dieser Betriebsteil wird nicht mehr gebraucht, im Moment läuft die Demontage und Verwertung des alten VEB.
Der Zustand ist mehr als marode und bald fällt eh alles zusammen.

Bootswerft Optimist

In dieser Werft wurden zuletzt kleine Sportboote produziert.

Die Ursprünge hier liegen aber ganz wo anders. Ein Bestandteil der Werft ist eine Sporthalle, die Anfang des 20. Jahrhunderts erbaut wurde und vom ansässigen Turnverein rege genutzt wurde. Auch eine Gaststätte war vorhanden und die Halle wurde für Feierlichkeiten genutzt. Als die Nazis die Turner verboten, war das Aus der Halle besiegelt.

Nach dem Krieg ließen die Sowjets hier eine Produktionsstätte errichten. Es begann mit Holzprodukten, wie Handwagen und Möbeln.
Später dann siedelte sich hier die kleine Bootswerft an.

Die Anlage ist in einem erbärmlichen Zustand, die Jahre haben fast nichts mehr übrig gelassen. Überall sind die Decken herunter gekommen, viele Teile des Betriebes sind nicht mehr gefahrlos zu betreten. Ungeklärte Eigentumsverhältnisse lassen keine weitere Nutzung zu.

09-2021
Im Rahmen eines Urlaubs in dieser Region, schauten wir auch hier wieder vorbei. Der Zustand der Fabrik ist nicht besser geworden, aber zum Glück ist der Verfall natürlichen Ursprungs. In die alte Turnerhalle kletterten wir diesmal auch, was aber eigentlich schon sehr grenzwertig war.

Kupfer und Möbel

Diese Hütte zur Gewinnung von Kupfer wurde Mitte des 17. Jahrhunderts errichtet und nach dem Prinzip des Saigerverfahrens gearbeitet. Die benötigte Hitze wurde mittels Holzkohle erzielt.
Mitte des 19. Jahrhunderts wurde durch dieser Prozess verändert und hier am Standort fanden sich die idealen Bedingungen zur Erweiterung. Maschinenhalle und Gießerei gebaut und bis zum Ende des 2. Weltkrieges wurde hier dieses Hütte betrieben.
Der Maschinenbetrieb lieferte auch Ausrüstung für den Hüttenbetrieb.
Nach dem Krieg begann schnell wieder die Produktion, zuerst praktische Dinge des täglichen Lebens, bald auch wieder Maschinenteile.
Die Produktion von Möbeln und Konsumgütern war bald darauf auch fester Bestandteil dieses Werkes. Bis zur Wende gab es das Nebeneinander der Maschinenproduktion und der Konsumgüter Herstellung. Die 1990er Jahre brachten aber riesige Probleme da Absatzmärkte weg brachen. Zuerst gab die Gießerei auf und der Standort verödete.
Jetzt findet man hier nur noch leere Hallen, alles ist entkernt. Der Baustil der alten Gebäude lässt nur erahnen was hier einmal für großartige Arbeit geleistet wurde.