Wir können einen ehemaligen Gutshof besichtigen. Es gibt auch ein Schloss, das aber nicht zugänglich ist. Angeschlossen war früher ein landwirtschaftlichen Betrieb. Im vorderen Teil war einmal eine Brennerei ansässig, es gab im Inneren einige große Tanks. Welche Art von Alkohol hier destilliert wurde wissen wir aber nicht. Dann konnten wir noch den ehemaligen Stall, der schon einiges an Grün zu bieten hat, ansehen. Wahrscheinlich standen hier früher Rinder. Wann das Ganze hier aufgeben wurde ist uns leider nicht bekannt.
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Malzfabrik
Diese Malzfabrik wurde 1885 gegründet, später in DDR Zeiten gehörte sie zuletzt zum VEB Getränkekombinat Dessau.
Das Aus kam bald nach der Wende. Ab der Jahrtausendwende wurde in den kühlen Kellern eine Pilzfarm betrieben. Die Schalen und Körbe dafür sind hier noch überall zu finden.
Aber das hielt nicht lange und nun steht der Komplex aus Malzfabrik und Herrenhaus leer und ist heute kaum noch zu begehen. Viel ist eingestürzt und marode. Auch ein gelegtes Feuer zerstörte später das Herrenhaus. Der Eigentümer kümmerte sich nicht mehr um das Gelände und das Land wurde Eigentümer. Was damit jetzt passiert ist unklar.
Paltrockwindmühle
Diese Windmühle wurde im 18. Jahrhundert hier an dieser Stelle als Bockwindmühle erbaut. Rund 150 Jahre später dann zu einer Paltrockmühle umgebaut. Was ist der Unterschied?
Die Bockwindmühle dreht sich im Ganzen, hat einen Unterbau aus Holz, ist kleiner und einfacher und wurde deshalb früher oft gebaut.
Bei der Paltrockwindmühle dreht sich nur der obere Teil, sie hat einen gemauerten oder hölzernen Sockel, ist viel größer und komfortabler und wurde deshalb später verwendet da sie auch größer war, konnte sie mehr leisten. Dazu muss man sagen das auch die Wartung um einiges aufwendiger war.
In den 1930er Jahren erfolgte der Umbau zu einem Motorantrieb, zuerst mit einem Dieselmotor, später dann mit einem Elektromotor. Die Mühle wurde bis 1989 betrieben, zuletzt dann noch sporadisch bis 1994. Am Anfang diente sie zu reinen Mehlherstellung ab 1970 dann zur Mahlung von Futterschrot. Scheinbar kümmerte sich dann auch ein Verein um das gute Stück und wollte diese erhalten. Heute merkt man davon nichts mehr und die Mühle ist dem Verfall ausgesetzt.
Weizenmühle
Seit 1990 steht die alte Weizenmühle jetzt leer, nach einem Verkauf an einen Investor vor 15 Jahren sollte sie eine neue Nutzung erfahren. Aber bis heute ist nichts passiert und der Leerstand hat dem Gebäude schon mächtig zugesetzt. Alles was aus Holz ist, hat in irgend einer Form schon nachgegeben und ist samt Inventar einige Etagen nach unten gewandert. Deshalb konnte man hier nur vom sicheren Treppenhaus fotografieren. Markant ist auch der Siloturm der dank der steinernen Bauweise noch gut erhalten ist. Leider sind hier überall viele Beschmierungen vorhanden.
Im 18. Jahrhundert wurde hier eine Pulvermühle errichtet aber ein paar Jahre später wurde hier dann Getreide gemahlen. Zu Beginn des 20. Jahrhundert ging sie in den Besitz einer Großbäckerei über, die hier dann auch investierte und den heutigen Stand mit dem markanten Siloturm herstellte. Nach dem Krieg wurde sie in einen VEB eingegliedert.
Centrale Pompaggio
Zuckerfabrik
Kornspeicher
Informationen über das Gebäude sind rar.
Aber diese Speicherhäuser sind ja oft zu finden und somit ist schon mal die Funktion bekannt. In mehreren Etagen konnten Lebensmittel, hier wahrscheinlich Korn gelagert werden, es gab eine Getreideumwälzanlage. Die Lieferungen konnten über den vorhandenen Bahnanschluss erfolgen. Wann der Speicher aufgegeben wurde ist uns nicht bekannt.
Mühle Silvestre
Diese Mühle wurde schon im 17. Jahrhundert erstmalig erwähnt, es folgten in den Jahren einige bauliche und Nutzänderungen. Ende des 19. Jahrhundert zog hier eine Pappenfabrik ein. Eine der ersten großen Fabriken in der Region, sie war sehr modern und hatte Dampf- und Wasserkraft als Energie genutzt. Ein Hochwasser in den 1920er Jahren zerstörte dann die Fabrik und diese wurde nicht mehr aufgebaut. In den 1940er Jahren wurden hier dann ganz andere Dinge produziert, nämlich Radiogeräte und Antennen. Im 2. Weltkrieg dann die kurzzeitige Nutzung als Kriegsgefangenen Unterkunft und Werkstatt, diese mussten hier auch aufräumen und noch Reste des Hochwasserschadens beseitigen. Zu DDR Zeiten wurde die Mühle als Getreidelager benutzt. Hier haben Bauern der Region ihre Ernte gelagert. Die letzte Nutzung war dann als Gasthof. Als der Besitzer vor rund 20 Jahren starb wollten die im Ausland lebenden Erben, das Anwesen nicht haben und so viel es in den Besitz des Staates.
Ein weiteres Hochwasser hat die Nebengebäude der Mühle weitestgehend zerstört, das Mauerwerks ist damals einfach weggebrochen. Vor 5 Jahren hat es zudem noch gebrannt und weitere Teile damit zerstört.
Die Inneren Werte dagegen zeigen sich noch erstaunlich intakt, eine alte RAPIDO Waage funktioniert noch und die Silos sind auch noch hier.
Die „Yacht Silvestre“ die hier erbaut bzw. abgestellt wurde, hätte dann sicherlich das nächste Hochwasser überstanden und die Bewohner in Sicherheit gebracht. Aber die sind scheinbar nicht mehr hier.
Heute gibt es Pläne vom neuen Eigentümer, hier ein Verladestation zu erbauen und dafür auch den Gleisanschluss zu nutzen.
Zuckerfabrik
Hier hatte die Herstellung von Zucker eine lange Tradition, vor 150 Jahren begann diese hier. Aber vor ein paar Jahren kam das Aus wegen der ungünstigen politischen und wirtschaftlichen Lage, wie das Unternehmen mitteilt. Knapp 100 Mitarbeiter verloren hier ihren Job.
In den letzten Jahren wurden hier über 100.000 Tonnen Zucker hergestellt. Während der Rübenkampagne wurde hier im 24 Stunden-Betrieb gearbeitet. Auch die Landwirtschaft in der Umgebung verlor mit der Schließung einen wichtigen Abnehmer.
Heute ist die Produktion weitestgehend entkernt und die Maschinen verkauft bzw. verschrottet. Aber wir finden immer noch genug Motive, da noch einiges hier verblieben ist. Beeindruckend der große Dicksafttank mit einem Durchmesser von 24 Metern und 6.000 m³ Lagervolumen. Dieser Ort ähnelt etwas dem bekannten Tank im Süden Berlins. Auch hier war der Hall beträchtlich und Unterhaltungen waren schwierig durch das vielfache Echo im Tank. Wir haben noch einen Audiofile wo man die Akustik etwas spüren kann, aber diese Töne können nicht das wieder geben was man vor Ort hört.
Das Drohnenbild wurde uns von @Gumpe zur Verfügung gestellt.
Speicher
Früher gehörte das alte Speichergebäude zu einem Proviantamt. Daneben wurden neuere Anlagen errichtet, die heute auch nicht mehr genutzt werden. Das große Speicherhaus mit mehreren Etagen ist leider nicht zugänglich. Wir konnten die Nebengelasse, wie Werkstatt, Sozialtrakt und luftfahrttechnische Anlagen besichtigen.