Informationen über das Gebäude sind rar.
Aber diese Speicherhäuser sind ja oft zu finden und somit ist schon mal die Funktion bekannt. In mehreren Etagen konnten Lebensmittel, hier wahrscheinlich Korn gelagert werden, es gab eine Getreideumwälzanlage. Die Lieferungen konnten über den vorhandenen Bahnanschluss erfolgen. Wann der Speicher aufgegeben wurde ist uns nicht bekannt.
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Mühle Silvestre
Diese Mühle wurde schon im 17. Jahrhundert erstmalig erwähnt, es folgten in den Jahren einige bauliche und Nutzänderungen. Ende des 19. Jahrhundert zog hier eine Pappenfabrik ein. Eine der ersten großen Fabriken in der Region, sie war sehr modern und hatte Dampf- und Wasserkraft als Energie genutzt. Ein Hochwasser in den 1920er Jahren zerstörte dann die Fabrik und diese wurde nicht mehr aufgebaut. In den 1940er Jahren wurden hier dann ganz andere Dinge produziert, nämlich Radiogeräte und Antennen. Im 2. Weltkrieg dann die kurzzeitige Nutzung als Kriegsgefangenen Unterkunft und Werkstatt, diese mussten hier auch aufräumen und noch Reste des Hochwasserschadens beseitigen. Zu DDR Zeiten wurde die Mühle als Getreidelager benutzt. Hier haben Bauern der Region ihre Ernte gelagert. Die letzte Nutzung war dann als Gasthof. Als der Besitzer vor rund 20 Jahren starb wollten die im Ausland lebenden Erben, das Anwesen nicht haben und so viel es in den Besitz des Staates.
Ein weiteres Hochwasser hat die Nebengebäude der Mühle weitestgehend zerstört, das Mauerwerks ist damals einfach weggebrochen. Vor 5 Jahren hat es zudem noch gebrannt und weitere Teile damit zerstört.
Die Inneren Werte dagegen zeigen sich noch erstaunlich intakt, eine alte RAPIDO Waage funktioniert noch und die Silos sind auch noch hier.
Die „Yacht Silvestre“ die hier erbaut bzw. abgestellt wurde, hätte dann sicherlich das nächste Hochwasser überstanden und die Bewohner in Sicherheit gebracht. Aber die sind scheinbar nicht mehr hier.
Heute gibt es Pläne vom neuen Eigentümer, hier ein Verladestation zu erbauen und dafür auch den Gleisanschluss zu nutzen.
Zuckerfabrik
Hier hatte die Herstellung von Zucker eine lange Tradition, vor 150 Jahren begann diese hier. Aber vor ein paar Jahren kam das Aus wegen der ungünstigen politischen und wirtschaftlichen Lage, wie das Unternehmen mitteilt. Knapp 100 Mitarbeiter verloren hier ihren Job.
In den letzten Jahren wurden hier über 100.000 Tonnen Zucker hergestellt. Während der Rübenkampagne wurde hier im 24 Stunden-Betrieb gearbeitet. Auch die Landwirtschaft in der Umgebung verlor mit der Schließung einen wichtigen Abnehmer.
Heute ist die Produktion weitestgehend entkernt und die Maschinen verkauft bzw. verschrottet. Aber wir finden immer noch genug Motive, da noch einiges hier verblieben ist. Beeindruckend der große Dicksafttank mit einem Durchmesser von 24 Metern und 6.000 m³ Lagervolumen. Dieser Ort ähnelt etwas dem bekannten Tank im Süden Berlins. Auch hier war der Hall beträchtlich und Unterhaltungen waren schwierig durch das vielfache Echo im Tank. Wir haben noch einen Audiofile wo man die Akustik etwas spüren kann, aber diese Töne können nicht das wieder geben was man vor Ort hört.
Das Drohnenbild wurde uns von @Gumpe zur Verfügung gestellt.
Speicher
Früher gehörte das alte Speichergebäude zu einem Proviantamt. Daneben wurden neuere Anlagen errichtet, die heute auch nicht mehr genutzt werden. Das große Speicherhaus mit mehreren Etagen ist leider nicht zugänglich. Wir konnten die Nebengelasse, wie Werkstatt, Sozialtrakt und luftfahrttechnische Anlagen besichtigen.
Konsumzentrale
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts gründeten die städtischen Arbeiter den Konsumverein zur kostengünstigen Versorgung mit Waren des täglichen Bedarfs. Errichtet wurde hier der Komplex und 1930 eröffnet. Er bestand aus Verwaltungsgebäude, Wohnhaus, Pförtnerhaus, Lagergebäude, Bäckerei, Wäscherei, Garagen und Werkstatt und einem Arzt. Heute gibt es Pläne zur Entwicklung als Wohnstandort. Wir konnten im wesentlich die alte Bäckerei besuchen, die aber entkernt ist und nur noch wenig von der damaligen Produktion Preis gibt.
Brauerei Stellwerk
Der Traum hier in einem alten Stellwerk eine Showbrauerei zu installieren, ist in den Anfängen stecken geblieben und am Ende geplatzt. Geplant war hier eine kleine Brauerei aufzubauen, die regional ihr Bier verkauft. Es sollte Pilsener, Winterbier und Glühbier geben.
Das Stellwerk wurde hier 1941 in Betrieb genommen und 2005 wieder außer Betrieb genommen. In den Folgejahren blieb das Gebäude ungenutzt, bis dann vor rund 10 Jahren 2 Jungunternehmer hier eine Brauerei aufbauen wollten. 3 Jahre später gaben sie aber auf, da die Lage nicht dafür geeignet war und die Auflagen nicht einzuhalten waren.
Schlachthof
Dieser Schlachthof „N.V. Slachthuis“ hat vor Jahren seine Pforten geschlossen und im Jahr 2023 wurde beschlossen diesen abzureißen und hier einen Park für die Einwohner zu schaffen. Wir hatten Glück und waren hier ein paar Tage vor Beginn der Abrissarbeiten.
Am Eingang finden wir ein Relief des Architekten und der Jahreszahl 1957, ist es das Baujahr des Schlachthofes? Irgendwie sieht dieser moderner aus, aber vielleicht wurde in den Jahren nach der Erbauung dieser auch modernisiert.
2016 musste der Schlachthof Insolvenz anmelden, der Hauptgrund war mangelnde Hygiene. 2 Jahre später wurde deswegen noch eine Geldstrafe über 24.000 € verhängt. Damals wurden Kakerlaken im Sozialtrakt gefunden und die geschlachteten Schweine hatten Bodenkontakt, was auch nicht zulässig war. Weiter gab es Schimmel, schmutzige Messer und Tierabfälle die nicht ordnungsgemäß entsorgt wurden.
Nach der Schließung kamen auch die Schrottdiebe und weitere „Schlachter“ der Hardware, ein paar von Ihnen wurden erwischt und verurteilt. Auch Urbexer wurden hier erwischt.
Schokoladenfabrik
Die Geschichte an diesem Standort ist etwas unklar. Ziemlich sicher ist, dass hier Ende der 1980er Jahre Süßwaren produziert wurden. Der moderne Bau aus DDR Zeiten ist in dieser Epoche hier errichtet worden.
Eine bekannte Marke übernahm dann nach der Wende den Standort, aber wann genau die Schließung erfolgte ist nicht bekannt. Das Haus wurde fast besenrein zurück gelassen. Ein Blickfang bilden die Bunten Glasfenster an den beiden Treppenhäusern.
Update:
Wie schon vermutet wurde das Gebäude Ende der 1970er Jahre errichtet. Auffallend war die blaue Fassade aus Stahlblech und Plaste. Der Volksmund hatte auch schnell einen Namen dafür – „Blaues Wunder“. Es war ein Betriebsteil des VEB für Metallwaren, hier war der Druckgussbereich untergebracht.
Herzlichen Dank an Peter für diese Informationen.
Die Mühlenbäckerei
Vulkanbrauerei
Unter dem Ort gab es durch den Basaltabbau ein riesiges unterirdisches Labyrinth von Felsenkellern, 30m unter der Erde. Hier herrschten gleichbleibende niedrige Temperaturen um die 6-8°C, ideal für die Lagerung und Herstellung von Bier. Später als die Kühlmaschinen erfunden wurde, konnten Brauereien überall gebaut werden.
Die Wölker Brauerei die viele Jahre hier Bier gebraut hatte, stellte 1986 den Betrieb ein. Heute ist diese im Rahmen einer Führung durch die Unterwelt zu besichtigen. Man steigt 153 Stufen hinab und taucht ein in die Welt des Basaltabbaus wo auch gleich die Mühlensteine hergestellt wurden.
Leider nur Handybilder.