Archiv der Kategorie: Lebensmittel

Zuckerfabrik

Hier hatte die Herstellung von Zucker eine lange Tradition, vor 150 Jahren begann diese hier. Aber vor ein paar Jahren kam das Aus wegen der ungünstigen politischen und wirtschaftlichen Lage, wie das Unternehmen mitteilt. Knapp 100 Mitarbeiter verloren hier ihren Job.
In den letzten Jahren wurden hier über 100.000 Tonnen Zucker hergestellt. Während der Rübenkampagne wurde hier im 24 Stunden-Betrieb gearbeitet. Auch die Landwirtschaft in der Umgebung verlor mit der Schließung einen wichtigen Abnehmer.
Heute ist die Produktion weitestgehend entkernt und die Maschinen verkauft bzw. verschrottet. Aber wir finden immer noch genug Motive, da noch einiges hier verblieben ist. Beeindruckend der große Dicksafttank mit einem Durchmesser von 24 Metern und 6.000 m³ Lagervolumen. Dieser Ort ähnelt etwas dem bekannten Tank im Süden Berlins. Auch hier war der Hall beträchtlich und Unterhaltungen waren schwierig durch das vielfache Echo im Tank. Wir haben noch einen Audiofile wo man die Akustik etwas spüren kann, aber diese Töne können nicht das wieder geben was man vor Ort hört.

Das Drohnenbild wurde uns von @Gumpe zur Verfügung gestellt.

Speicher

Früher gehörte das alte Speichergebäude zu einem Proviantamt. Daneben wurden neuere Anlagen errichtet, die heute auch nicht mehr genutzt werden. Das große Speicherhaus mit mehreren Etagen ist leider nicht zugänglich. Wir konnten die Nebengelasse, wie Werkstatt, Sozialtrakt und luftfahrttechnische Anlagen besichtigen.

Konsumzentrale

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts gründeten die städtischen Arbeiter den Konsumverein zur kostengünstigen Versorgung mit Waren des täglichen Bedarfs. Errichtet wurde hier der Komplex und 1930 eröffnet. Er bestand aus Verwaltungsgebäude, Wohnhaus, Pförtnerhaus, Lagergebäude, Bäckerei, Wäscherei, Garagen und Werkstatt und einem Arzt. Heute gibt es Pläne zur Entwicklung als Wohnstandort. Wir konnten im wesentlich die alte Bäckerei besuchen, die aber entkernt ist und nur noch wenig von der damaligen Produktion Preis gibt.

Brauerei Stellwerk

Der Traum hier in einem alten Stellwerk eine Showbrauerei zu installieren, ist in den Anfängen stecken geblieben und am Ende geplatzt. Geplant war hier eine kleine Brauerei aufzubauen, die regional ihr Bier verkauft. Es sollte Pilsener, Winterbier und Glühbier geben.
Das Stellwerk wurde hier 1941 in Betrieb genommen und 2005 wieder außer Betrieb genommen. In den Folgejahren blieb das Gebäude ungenutzt, bis dann vor rund 10 Jahren 2 Jungunternehmer hier eine Brauerei aufbauen wollten. 3 Jahre später gaben sie aber auf, da die Lage nicht dafür geeignet war und die Auflagen nicht einzuhalten waren.

 

Schlachthof

Dieser Schlachthof „N.V. Slachthuis“ hat vor Jahren seine Pforten geschlossen und im Jahr 2023 wurde beschlossen diesen abzureißen und hier einen Park für die Einwohner zu schaffen. Wir hatten Glück und waren hier ein paar Tage vor Beginn der Abrissarbeiten.
Am Eingang finden wir ein Relief des Architekten und der Jahreszahl 1957, ist es das Baujahr des Schlachthofes? Irgendwie sieht dieser moderner aus, aber vielleicht wurde in den Jahren nach der Erbauung dieser auch modernisiert.
2016 musste der Schlachthof Insolvenz anmelden, der Hauptgrund war mangelnde Hygiene. 2 Jahre später wurde deswegen noch eine Geldstrafe über 24.000 € verhängt. Damals wurden Kakerlaken im Sozialtrakt gefunden und die geschlachteten Schweine hatten Bodenkontakt, was auch nicht zulässig war. Weiter gab es Schimmel, schmutzige Messer und Tierabfälle die nicht ordnungsgemäß entsorgt wurden.
Nach der Schließung kamen auch die Schrottdiebe und weitere „Schlachter“ der Hardware, ein paar von Ihnen wurden erwischt und verurteilt. Auch Urbexer wurden hier erwischt.

Schokoladenfabrik

Die Geschichte an diesem Standort ist etwas unklar. Ziemlich sicher ist, dass hier Ende der 1980er Jahre Süßwaren produziert wurden. Der moderne Bau aus DDR Zeiten ist in dieser Epoche hier errichtet worden.
Eine bekannte Marke übernahm dann nach der Wende den Standort, aber wann genau die Schließung erfolgte ist nicht bekannt. Das Haus wurde fast besenrein zurück gelassen. Ein Blickfang bilden die Bunten Glasfenster an den beiden Treppenhäusern.
Update:
Wie schon vermutet wurde das Gebäude Ende der 1970er Jahre errichtet. Auffallend war die blaue Fassade aus Stahlblech und Plaste. Der Volksmund hatte auch schnell einen Namen dafür – „Blaues Wunder“. Es war ein Betriebsteil des VEB für Metallwaren, hier war der Druckgussbereich untergebracht.
Herzlichen Dank an Peter für diese Informationen.

Die Mühlenbäckerei

In deser Bäckerei wurde bis 1980 Brot gebacken und auch kurze Zeit andere Teigwaren hergsetellt und verkauft. Eine kleine Wohnung oberhalb der Bäckerei gab es auch noch.

Vulkanbrauerei

Unter dem Ort gab es durch den Basaltabbau ein riesiges unterirdisches Labyrinth von Felsenkellern, 30m unter der Erde. Hier herrschten gleichbleibende niedrige Temperaturen um die 6-8°C, ideal für die Lagerung und Herstellung von Bier. Später als die Kühlmaschinen erfunden wurde, konnten Brauereien überall gebaut werden.
Die Wölker Brauerei die viele Jahre hier Bier gebraut hatte, stellte 1986 den Betrieb ein. Heute ist diese im Rahmen einer Führung durch die Unterwelt zu besichtigen. Man steigt 153 Stufen hinab und taucht ein in die Welt des Basaltabbaus wo auch gleich die Mühlensteine hergestellt wurden.

Leider nur Handybilder.

VE Mühle

Diese Volkseigene Mühle ist in 2 großen Bauten aufgeteilt. Leider ist ein Betriebsteil nicht zugänglich, da dort auf dem Dach einiges an Antennen verbaut ist. Der Blick durch die Fenster lässt aber spannendes erahnen.

Aber auch der andere Teil war nicht langweilig und überraschte uns, für einen Zufallsfund war das doch eine schöne Location. Keinerlei Vandalismus ließ uns einen fast intakten Mühlenbetrieb erkunden. Man könnte meinen, wenn man die Motoren wieder anwirft und die Riemen auflegt, könnte es wieder los gehen.
Aber klar ist auch, diese Zeiten sind vorbei. Getreide wird längst wo anders gemahlen.

Die Alte Brauerei

Diese Brauerei wurde Mitte des 19. Jahrhunderts gegründet und ist nun schon seit über 50 Jahren geschlossen.

Teile der Brauerei sind in die Denkmalliste eingetragen. Der Zustand ist insgesamt sehr schlecht, die Dächer sind fast alle eingestürzt.

Überrascht waren wir als wir den riesigen Keller unter der Brauerei betraten. Angenehme Kühle trat uns entgegen. Der Keller ist fast größer als der oberirdische Teil der Brauerei. Auch lagern hier noch alte Fässer, aber größtenteils ist dieser Bereich leer.