Archiv der Kategorie: Heime

Kurheim der Stasi

Hier betrieb das Ministerium für Staatssicherheit der DDR ein Kurheim. Das alte Forsthaus wurde in den 1970er Jahren umgebaut. Man findet heute noch einige Überbleibsel davon, wie den aufwendigen Wellnessbereich, mit kleinem Schwimmbad, Sauna und Massageräumen.
Für Freizeit und Kultur war auch einiges vorhanden, wie eine Kegelbahn mit 2 Bahnen. Das doppelflüglige Haupthaus war auch recht imposant, aber heute weitestgehend leer oder vandaliert. Auch finden sich noch mehrere Finnhütten auf dem Gelände. Ein größerer Teich ist heute ausgetrocknet, dieser könnte auch zum Schwimmen geeignet gewesen sein.
Nach der Wende wurde es noch als Kurhaus genutzt, zuletzt war hier eine Gastronomie und ein Bildungsprojekt ansässig, zeitweise waren hier auch, in einer mittlerweile zerstörten Baracke, Flüchtlinge untergebracht.
Heute sind Pläne für eine neue Nutzung aufgetaucht, eine Glaubensgemeinschaft möchte hier ihr Domizil errichten.

Kindererholungsheim

Dieses Kindererholungsheim wurde nach 1945 hier eingerichtet und dafür das Haus umgebaut. Denn vorher war hier eine Textilindustrie ansässig. Diese wurde gegen 1920 errichtet. Heute wird versucht das Gelände zu verkaufen, aber der bestehende Denkmalschutz erleichtert hier einen Neuanfang nicht.

Das vegane Seniorenheim

Viele Seniorenheime in dieser Stadt mussten in den letzten Jahren schließen, auch dieses hier vor rund einem Jahr. Erst kurz nach der Jahrtausendwende errichtet, ist hier jetzt schon der Betrieb eingestellt. Wie man ließt, lässt sich mit den Alten kein Geld mehr verdienen. Ein paar hundert ältere Menschen die hier ihren Lebensabend verbringen wollten mussten sich eine neue Bleibe suchen, auch die 50 Mitarbeiter waren auf einmal ohne Arbeitsstätte.
Statt dessen sind hier Abriss und lukrative Wohn- und Geschäftshäuser geplant, auch von der Idee eines Schulneubaus lasen wir bei der Recherche. Schon nach kurzer Zeit sind hier Obdachlosen gesehen worden und auch die Kabeldiebe waren hier. Ganze Flügel wurden verwüstet um die dünnen Kabel aus den Wänden zu reißen.
Wiederum sind andere Bereiche, wie der Speisesaal oder das Treppenhaus nahezu unverändert. Außen sind die meisten Wände mit Schmierereien verunstaltet. Die Etagen und Flügel wurden zur besseren Orientierung nach Obst, Pflanzen und Blumen benannt.

Altersheim am Berg

Dieser Zufallsfund liegt an einer bergigen Straße. Wir suchen gerade eine Unterkunft und bemerken das markante Gebäude, da es bald dunkel wird muss es hier schnell gehen.
Wir denken das es sich hier um ein Altersheim gehandelt hat, die Ausstattung lässt darauf schließen. Wann das Haus hier geschlossen wurde ist uns nicht bekannt, aber einiges an Einrichtung ist noch hier geblieben.

Pflegeheim 4 Säulen

Am Ende der 60 jährigen Nutzung wurde hier ein Pflegeheim betrieben.

Der Bau aber war zuerst militärisch begründet, als hier Planungen zum Bau von Flugzeugen und Motoren des benachbarten Werkes statt fanden. Die Büros waren zu dieser Zeit nur in leichter Barackenbauweise errichtet worden.
Zum Schutz der Industrie wurde dann hier im 2. Weltkrieg eine Flak-Batterie stationiert.

Nach 1945 kamen dann hier Flüchtlinge und Menschen ohne Wohnsitz unter. In den 1950er Jahren fungierte das Lager als Hilfskrankenhaus.

Die endgültige Bestimmung erlangte es mit der Erweiterung zu einem Pflegeheim unter anderem wurden hier dann auch massive Gebäude errichtet.
Das Heim zog Mitte der 1990er Jahre in die Stadt um und dieser Standort wurde sich selbst überlassen.

Die beiden Eingangsportale erinnern irgendwie an ein sozialistisches Kulturhaus im Kleinformat. Wer die 4 Säulen durchschritt, fand sich bald darauf aber in einem tristen langen Gang wieder, von diesem gingen die kleinen Zimmer ab.

Heute präsentiert sich das abgelegene Gelände in validiertem Zustand, es ist fast alles zerstört oder entwendet worden was irgendwie von Wert war, der Verfall tat sein übriges. Das sieht man auch auf dem ersten Bild ganz gut.

Haus Kinderglück

Diese alte Villa ist nicht mehr von der Straße zu erkennen. Die Natur hat das Grundstück erobert. Der sehr schön angelegte Treppenaufgang weist aber auf darauf hin, was da noch kommen könnte. Also steigen wir die Stufen hinauf und können langsam, im mittlerweile kleinen Wald die ehemals prunkvolle Villa erkennen.
Sie gehörte einmal einem Schuh Fabrikanten der Stadt.

Zuletzt war hier eine Kinderkrippe untergebracht, viele Ein- und Umbauten lassen das erkennen. Die Namen der Kinder sind noch an den Kleiderhaken verblieben.
Im Garten sind noch die Spielgeräte für die Kinder zu erkennen, Efeu und Sträucher haben aber alles überwuchert. Keiner scheint sich mehr dafür zu interessieren.

Müttergenesungsheim

Ein Zufallsfund während eines Kurzurlaubs war dieses zuletzt wohl als Pflege- oder Altersheim genutzte Haus. Früher war hier mal ein Müttergenesungsheim unter gebracht.
Der Zugang erwies sich trotz zentraler Lage als einfach, leider waren auch hier schon die Kupferdiebe unterwegs.
Viel hatte die Einrichtung nicht mehr zu bieten, zu neu die letzte Einrichtung und der Verfall lässt noch auf sich warten.
Vom letzten Nutzer bleib nicht viel zurück, außer ein paar Betten und Schränke, sowie der voll gestellte Aufenthaltsraum.

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Anstalt für Arbeitsunwillige

Das Ministerium des Landes ließ hier gegen Ende des 19. Jahrhunderts eine Anstalt errichten, dessen Zweck es war Leute die nicht willig waren zu arbeiten, zu erziehen.
Im weiteren Verlauf der Einrichtung wandelte sich die Bestimmung hin zur Pflege von Kranken und Versehrten. Auch Soldaten wurden hierim 1. Weltkrieg versorgt.
In der Zeit des Bestehens der DDR nutze der Landkreis das  Areal als Pflegeheim, die Auflösung der Einrichtung erfolgte in den Jahren des Umbruchs und seit dem verfällt das Heim.

Wie auf den Bildern zu sehen ist, sind schon die Etagen nach unten gekommen. Der Zustand ist mehr als marode und wir bewegten uns nur auf den steinernen Treppen.

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Kinderheim der speziellen Art

Die Gesichtete dieses Ortes geht bis in den Beginn des 19. Jahrhunderts zurück. Hier entstand zuerst eine Anstalt für Waisenkinder, später wurden dann noch kriminelle Kinder aufgenommen. Hier sollte ihre „schiefe“ Laufbahn korrigiert werden.
Verschiedene Träger und Namen wechselten sich ab, die Bestimmung blieb.

Die Nationalsozialisten nutzten die Anstalt als NAPOLA (NA-tional POL-itsche A-gitation).

Nach dem 2. Weltkrieg wurde ein Jugendwerkhof gegründet und es schien sich eine andere Zielsetzung abzuzeichnen. Nämlich die berufliche Ausbildung von Jugendlichen.

Aber schon ab den 1960er Jahren wurden hier wieder problematische Kinder und Jugendliche unter gebracht.
Sie wurden aus dem gesamten Gebiet der DDR eingewiesen. Darunter auch Kinder von Eltern die aus der DDR ausreisen wollten oder westliches Gedankengut zur Schau stellten.
Nach der Wende wurde die Anstalt dann langsam aufgelöst.

Wir besichtigten nur einen Teil des großen Geländes, erschreckend die Bettgestelle im feuchten, dunklen Keller. Man kann nur hoffen, das diese hier nur abgestellt wurden, aber vielleicht war es auch nicht so.
Unter dem Keller rauschte es, irgendeine Wasserader floss hier durch. Hier möchte man nicht schlafen und schon gar nicht als Kind.

So plätscherte das Wasser im Keller mit den Bettgestellen:

10-2018
Da wir ja beim ersten Besuch nicht alles geschafft hatten, nutzten wir die Gelegenheit während einer Tour mal wieder vorbei zu gucken. Die Erwartungen waren nicht sehr groß, da das Heim mittlerweile sehr bekannt ist. Auch heute trafen wir mehrere Besucher mit unterschiedlichen Absichten.
Aber unsere Skepsis war falsch, die Erkundung war spannend und es gab noch jede Menge Motive, auch das Licht meinte es gut mit uns.

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Sanatorium im Wald

Auf unserer Tour im Süden Ostdeutschlands, stand dieses Heim als erstes auf dem Zettel. Wir hatten eine Unterkunft ganz in der Nähe gebucht. Also ging es früh los, der erste Schreck war, als auf der markierten Stelle nur bewohnte Häuser im Wald zu finden waren. Ich wusste nur, dass der gesuchte Ort im Wald liegen sollte, also gewendet und noch einmal geguckt … nichts! Auch kein Handyempfang, wie so oft unterwegs, so das eine Suche bei Maps auch nicht ging. Also gut einfach mal weiter fahren und dann, tiefer im Wald, tauchte dieses Sanatorium doch noch auf. Welch ein einsamer Ort!

Geschichtliches:
Die TBC-Heilstätte wurde 1900 durch die sächsische Königin Carola eingeweiht. Inmitten des Waldes gelegen, konnten sich hier die Kranken bestens erholen.

Bis Mitte der 1960er Jahre erfüllte die Heilstätte den dafür vorgesehenen Zweck und bot bis dahin knapp 200 Betten auf mehreren Stationen. Auch ein Operationssaal, Laboratorien, Behandlungsräume und eine Röntgenabteilung waren vorhanden. Daneben alle weiteren Einrichtungen die für solch einen Betrieb nötig waren.

Danach wurde hier ein Pflegeheim für geistig behinderte Kinder und Jugendliche eingerichtet.

Die letzte Nutzung war dann ein Wohnpflegeheim, das zur Jahrtausendwende endgültig geschlossen wurde.

Einige Personalwohnungen konnten neue Bewohner finden. Der Großteil der Heilstätte bleibt ungenutzt und verfällt nun zusehends. Die Gebäude stehen unter Denkmalschutz.

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