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HFB im Abriss

In diesem Jahr wurde bekannt, das jetzt der vollständige Abriss des HFB erfolgt. Eine Erkundung ist deshalb nur am WE möglich. Es wurde wahrscheinlich der Abschiedsbesuch hier bei diesem gigantischen Spielplatz des Industrie-Urbex. Es gab bisher nichts gewaltigeres für uns, als dieses Stahlwerk. Viele der Außenanlagen, Förderbänder und leichteren Bauten sind schon nicht mehr vorhanden, aber die größeren Hallen sind noch alle da.

Wir verbrachten beim 3. Besuch insgesamt 6 Stunden hier und man wird es kaum glauben, konnten auch neue Teile erkunden in denen wir während der 2 Besuche vorher noch nicht waren. Diesmal ging es auch beim Hochofen bis ganz nach oben. Etwas wackelig in den Beinen, aber ein unfassbarer Ausblick über das Gelände entlohnt die Anstrengung.

Am Ende war dann doch noch der Eindruck vorhanden, noch nicht alles genau erkundet bzw. gesehen zu haben, zu riesig ist dieses Stahlwerk auch heute noch, während des Abriss.

Hier die alten Bilder

The Monolith

Die Erkundung startet in einer riesige Halle, diese ist 370 Meter lang und „einigermaßen“ beeindruckend. Hier waren wir 2016 schon einmal, aber da fanden gerade die letzten Abrissarbeiten statt und wir wagten nur einen kurzen Blick hinein. Die letzten 4 Bilder der Galerie zeigen den Stand von damals. Aber da war auch sämtliches Inventar schon ausgebaut, wir denken diese Halle gehörte früher auch einmal zur Stahlindustrie in dieser Gegend, aber was hier genau gemacht wurde ist nicht bekannt.
Wir kannten später nur die Bilder von der Stirnseite mit den tollen Spiegelungen. Aber da der Monolith der letzte Tagespunkt war, gingen wir noch einigen Treppenaufgänge nach und staunten nicht schlecht was hier noch für Ausblicke geboten wurden. Der Urbexname trifft hier ja mal den Nagel auf den Kopf. Die Halle besteht scheinbar nur aus einem Material, Stahlbeton!

HF2

Das sind die Reste des Stahlwerks HF2, das Gelände ist abgerissen, nur der Hochofen und der Wasserturm wurden stehen gelassen. Mittlerweile werden hier auf dem Areal Wohnhäuser errichtet.
Dieser Hochofen gehörte zu den ältesten seiner Art und ist über 100 Jahre alt, die Stahlherstellung endete hier vor rund 25 Jahren.

Giesserei

In den 1920er Jahren entstand hier eine Fabrik für Elektromotoren.
Nach dem 2. Weltkrieg wurde dieser Standort an die polnische Verwaltung übergeben.
Ab 1949 wurden dann verschiedenste Gussteile für landwirtschaftliche Geräte und für die elektromechanische Industrie hergestellt.
In Eigenregie dann später auch komplette Maschinen für die Landwirtschaft.
In den 1970er Jahren wurden hier Teile der Ursus Traktoren gefertigt und der Betrieb in die Traktorenindustrie eingegliedert.

Der Schmelzofen

Diese Hütten zur Edelmetallgewinnung wurden schon im 14. Jahrhundert erwähnt. Anfang des 19. wurden dann hier aus den Erzen der Umgebung, Silber, Kupfer und Nickel gewonnen und der Hüttenbetrieb aufgenommen.
Später folgten Erweiterungen für die Produktion von Zink, Säuren und Metallen. Jetzt wurden dazu auch Erze aus dem Ausland verhüttet.

Der Betrieb wurde auch in der DDR weiter geführt, mittlerweile kam aber auch der Aspekt der Umweltverschmutzung thematisiert. Nach der Wende erfolgte dann eine umfassende Modernisierung und so kann auch heute noch der Betrieb, umweltgerecht aufrecht erhalten werden.

Dieser hier gezeigte Teil ist aber nicht mehr in Betrieb und wurde früher als Schmelzofen genutzt. Entstanden ist das Gebäude gegen 1890 und wurde zuletzt Ende der 1930er Jahre modernisiert.
Die Erkundung gestaltete sich äußerst schwierig, da der Zugang nur durch sturzbachartige Wasserfälle möglich war. Aber wir gelangten hinein und können jetzt diese Eindrücke zeigen.

Der Metallbetrieb

Wir konnten einen metallverabeitender Betrieb mit vielen Motiven  besuchen. Ein tolle Erkundung, auch der riesige Kellerbereich hielt einige Überraschungen bereit.

Drahtfabrik

Diese Fabrik hat über 300 Jahre lang Drähte produziert. Seit knapp 10 Jahren stehen die Maschinen still.

Diese Zeitkapsel war etwas besonderes in diesem Urbex-Jahr. Man hatte das Gefühl, das die Mitarbeiter nur kurz zur Pause sind. Deshalb fühlten wir uns auch nicht so richtig wohl an diesem Ort. In einem Anbau hat die Feuchtigkeit aber schon arge Schäden hinterlassen.

Hütte Frauenkopf

Diese Hütte wurde vor 130 Jahren gegründet, sie erhielt den Namen der Frau des Besitzers auch das Logo wurde nach ihr gestaltet. In den beiden Weltkriegen hatte der Stahl dieser Hütte eine große Bedeutung. Nach dem 2. Weltkrieg erfolgte die Verstaatlichung und die Privatisierung nach der Wende brachte einige Veränderungen bis zu einer Insolvenz vor ein paar Jahren.
Jetzt sind hier Teile des Betriebes in Nutzung oder warten auf einen Investor. Andere Bereiche wurden abgerissen. Hier ist ein Labor und die Verwaltung zu sehen, außerdem eine ehemalige Produktionshalle.
Leider alles sehr mitgenommen von Plünderern, Vandalen und Abrissarbeiten.

VEB Eisenwerk

Die Ursprünge dieses riesigen Werkes reichen über 100 Jahre zurück, begonnen wurde hier mit Herstellung von Gussstücken. Die Weltwirtschaftskrise führte zur Insolvenz in den 1930er Jahren. Nach dem Krieg baute die Sowjetische Aktiengesellschaft den Betrieb wieder auf, weil sie Teile für die Wismut brauchte, die das Uranvorkommen in der Region ausbeuten sollte.
Als der Betrieb dann in einen VEB umgewandelt wurde, änderte sich auch die Produktpalette. Teile für den Fahrzeugbau wurden jetzt gegossen, unter anderem für den LKW W50 oder den Traktor ZT300.
Durch Erweiterungen und vielen sozialen Einrichtungen avancierte das Eisenwerk zum Vorzeigeunternehmen.
Ein Elektroschmelzofen wurde Mitte der 1980er Jahren als letzte große Investition installiert.
Die Wende überlebte der Betrieb nicht, da wichtige Abnehmer weg brachen und 1996 wurde die Produktion eingestellt.

Überall auf dem Gelände kann man Street Art entdecken.
Hier waren über 150 herausragende Künstler aus Europa, Weißrussland, Mexiko, Argentinien, China und den USA am Werk. Sie alle pilgerten im Sommer 2013 zum Eisenwerk, das im Volksmund auch die „Fackel“ genannt wird, um dort zum achten Mal die IBUg (Industriebrachenumgestaltung) zu zelebrieren.

Gitterbogenhalle

Wenn man eine Recherche zu dier Halle betreibt, stößt man auf nichts. Aber ganz richtig ist das ja auch nicht.

In Steinwurfentfernung steht eine ähnliche Halle um die ein Riesending gemacht wird. Die Stadt entfernte immer wieder Wildwuchs dort um Schäden zu vermeiden. Mittlerweile ist sie in die Denkmalschutzbemühungen aufgenommen und wurde saniert Jetzt steht sie immer noch ungenutzt aber schick anzusehen in der Landschaft. Der kleine Bruder nebenan wird aber vernachlässigt. Im Sommer ist hier sicher nichts zu sehen weil diese total zugewachsen ist, aber wir nutzten einen trüben Wintertag um hier mal gucken zu gehen. Es lässt sich nur erahnen was hier mal in der alten Halle vor sich ging.

Konstruiert von August Borsig Mitte des 19. Jahrhunderts wurden die Hallen dieser Eisenspalterei als Lager und zur Verarbeirung von Eisenschrott genutzt. Seit 1993 steht der große, bekannte Bruder leer, dieser hier gezeigte Ableger wahrscheinlich aber auch seit dieser Zeit.
Die Bauweise galt als Vorläufer dieser Konstruktionsart und dienten als Vorbild vieler Bahnhofs-, Fabrik und Ausstellungshallen und wurden hier um 1900 aufgestellt.