Das Stellwerk wurde 1906 in Betrieb genommen und war bis 2010 in Funktion.
Dieses Stellwerk vom Typ „Jüdel“ war eines der Einheitsbauten in Deutschland und ist am häufigsten anzutreffen. Hier konnten wir noch die Stellwerkhebel besichtigen, die ja wo anders meistens schon fehlen. Die Nebenbauten sind vermüllt oder vandaliert. Spannend war der kleine Tunnel, der wahrscheinlich einmal als Luftschutzraum diente. Man sah hier noch die Befestigungen der Klappbänke.
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Bobertalbahn
Die Bobertalbahn wurde parallel mit der Talsperre ab 1902 errichtet. Für die 33 km lange Bahnlinie waren 3 Tunnel und mehrere Viadukte nötig. 1909 erfolgte die erste Fahrt und 2016 wurde die Strecke stillgelegt.
Wir konnten die eindrucksvolle, 1906 errichtete Fischbauchbrücke betrachten, eine Begehung war leider nicht möglich. Die geniale Konstruktion soll erhalten bleiben. Sie ist 152 m lang und 4 m breit bei einer Gesamthöhe von 40 Metern.
Als Hollywood 2020 mit der Idee kam, diese für einen Film zu sprengen regte sich Widerstand und man will die Brücke in den Status technisches Denkmal versetzen. Es gibt auch Pläne die Strecke wieder zu eröffnen, es bleibt Spannung und durch die Anfrage der Filmwirtschaft ist wieder Bewegung in die vergessene Bahnattraktion gekommen.
Weiter ging es zum ehemaligen Bahnhof „Pilchowice Zapora“ am Staubecken, früher einmal einer der schönsten Bahnhöfe der Strecke, liegt dieser heute verwaist und das daneben stehende Wohnhaus ist auch verlassen. Viele Touristen kommen hier her, auch Filme wurden hier gedreht und der Ort wird auch gerne für Hochzeitsfotos genutzt.
Als letzte Station gingen wir zum nahe gelegenen Tunnel, dieser ist leicht gebogen und 154m lang, durch diesen führte die eingleisige Bahnlinie.
Bahnbetriebswerk Lauterbach
Der Bahnhof und die dazu gehörige Betriebsstätte wurde gegen Ende des 19. Jahrhunderts in Betrieb genommen. Zu Beginn des neuen Jahrhunderts erfolgten dann Erweiterung, es wurde der Ringlokschuppen und eine Tankstelle gebaut. Als die DR das Gelände übernahm erfolgte die Umbenennung in das Bahnbetriebswerk.In den 1960er Jahren endete der Einsatz von Dampfloks und die Strecke wurde elektrifiziert. Jetzt konnten hier auch die Elektroschienenfahrziege gewartet werden. Bis 1993 war der Betrieb hier selbstständig wurde dann aber in einen Betriebshof ein gegliedert und 2004 gab die Niederlassung diesen Lokschuppen auf.
Bahnwerkstatt
Am Rande eines Bahnbetriebswerkes finden wir dieses Werkstattgebäude das nicht mehr genutzt wird. Das Dach ist schon undicht und die Natur hat im oberen Geschoss Einzug gehalten. Der Pausentisch ist noch bestückt mit dem üblichen Zubehör. Unterlagen liegen herum und viele Ersatzteile, die scheinbar nicht mehr benötigt werden.
Der Rote Blitz
Der „Rote Blitz“ ist ein Nachbau, weil der Originalzug, in dem die Weltmeister von 1954 aus Bern zurück kehrten, in den 1980er Jahren verschrottet wurde.
Dieser Zug vom Typ VT08 wurde im Film „Das Wunder von Bern“ genutzt. Auch zu Werbezwecken vor der WM 2006 wurde der Nachbau eingesetzt.
1954 war es ein Triumphzug, als die Mannschaft aus Bern zurück fuhr und Millionen Menschen die Helden feiern wollte.
Heute rottet der Zug leider vor sich hin, die Scheiben weisen schon eine grünliche Schicht der Natur auf und die Farben verblassen. Jetzt wird über eine Restaurierung gerungen um das letzte Modell dieser Art zu erhalten.
Eisenbahnviadukt
Dieses Viadukt über das Pulsnitztal ist ein Teil einer über 100 Jahre alten Bahnstrecke, die 1998 geschlossen wurde.
1892 wurde diese als Schmalspurbahn erbaut, bald darauf aber auf Normalspur umgestellt.
Das Viadukt ist eine genietetes Stahlbrücke. Sie ist 212 m lang und 14 m hoch.
Zwischen 1939 und dem Abzug der russischen Truppen in diesem Ort, wurde diese Strecke vermehrt für Truppentransporte genutzt.
Die alten Dampfloks
Etwas abseits eines alten Lokschuppens stehen diese Dampfloks der Baureihe 52. Diese Typreihe wurde ab 1942 und in mehr als 7.000 Exemplaren hergestellt. Die Kriegslokomotive sollte den stark gestiegenen Bedarf abdecken. Auch nach dem 2. Weltkrieg wurde diese Baureihe in vielen Teilen Europas eingesetzt.
Warum wurde diese im Vorderteil restauriert? Vielleicht sollten sie den Lokschuppen schmücken, da die gesamte Wiederherstellung einen riesigen Aufwand bedeutet. Heute wurden sie auf einem einsamen Gleis abgestellt und rosten ungeschützt, weiter vor sich hin.
Die Lokhalle
Ein Abstellplatz für alte Bahngeräte.
Die Fuchsbrunnbrücke
Diese Brücke mitten im Wald ist der letzte verbliebene Rest der Bahnstrecke Zwönitz-Scheibenberg. Kurz vor Beginn des 20. Jahrhunderts wurde der Bau begonnen und die Strecke dann 1899 eröffnet. Der größte Teil der Bahnlinie wurde dann nach dem Krieg als Reparationsleistung abgebaut und in die Sowjetunion verbracht. Die verbliebenen Reste wurden dann noch bis 1968 für Güter- und Personenverkehr genutzt. Danach dann alles abgebaut, geblieben ist diese Brücke.
Diese ist 63 m lang und knapp 17 m hoch. Gebaut hatte diese, die Firma Aug. Klönne für 77.000 Mark. 1944 erhielt sie ihren letzten Anstrich. Zuletzt gab es Ideen die Brücke wieder für Radfahrer nutzbar zu machen, aber bisher ist das noch nicht umgesetzt.
RAW Dampflok
Zu Beginn des 20. Jahrhundert wurde dieses Reichsbahnausbesserungswerk eröffnet. Hier wurden Lokomotiven aller Art gewartet. Im 2. Weltkrieg wurden hier auch Kriegslokomotiven repariert. Obwohl es als kriegswichtig galt, blieb es von Bombardierungen verschont.
Deshalb wurde auch sofort nach dem Krieg hier wieder die volle Arbeit aufgenommen und waren dann hier knapp 3.000 Leute beschäftigt. Auch die Umwandlung in einen VEB erfolgte rasch. Für die Werktätigen wurden auch Annehmlichkeiten, wie ein Betriebsambulatorium, ein Kindergarten, Kulturhaus und Lehrlingsunterkunft geschaffen.
In den 1950er bis 70er Jahren wurden hier Dampfloks modernisiert und auch die neu entwickelten Schienenbusse wurden instand gesetzt. Als in den 1980er Jahren die Ölkrise einsetzte, wurde eine Kehrtwende eingeläutet und die Öllokomotiven wieder auf Kohle zurück gerüstet. Da aber die Dampfloks allmählich ausgemustert wurden, sank auch das Arbeitsvolumen hier und die Mitarbeiterzahl wurde halbiert.
Die Wende wurde hier gut gemeistert, da jetzt Spezialisten die alten „Damprosse“ aufarbeiten konnten gefragt waren. Die DB wurde Eigentümer und betreibt auch heute noch einen Teil dieses ehemalig riesigen Werkes.
Dieser hier dokumentierte Teil wurde aber aufgegeben und verfällt langsam.
Eine große Menge an zurück gelassenen Maschinen erfreute das Urbexer Herz, Rost und Verfall wohin man sah.
Eine wirklich tolle Location.