Archiv der Kategorie: Konsumgüter

VEB Bodenbeläge

In einem kleinen Tal liegt diese beeindruckende Fabrik, mit langer Tradition.
Ein beachtliches Werk, errichtet in Klinkerbauweise baute sich vor uns auf.
Nachdem die Produktion vor ein paar Jahren eingestellt wurde, beginnt jetzt der Ausverkauf. Wir platzten mitten in die Arbeiten zum Entkernen der Fabrik, aber ein letzter Blick auf die Anlagen wurde uns gewährt.

Es gibt Pläne zum Verkauf, aber die Art der weiteren Nutzung steht noch nicht fest.

Hier wurden 100 Jahre lang verschieden Sachen produziert. Nachdem die Maschinen als Reparationsleistungen für die Sowjetunion abgebaut wurden, begann der Wiederaufbau und die Produktion von Bodenbelägen.

09-2021
5 Jahre nach dem letzten Besuch konnten wir uns die Fabrik noch einmal ansehen. Der Eigentümer hat gewechselt und dieser hat mittlerweile auch die Einnahmequelle von Besuchern entdeckt. Also konnten wir uns ungestört dort umsehen und die große Anzahl an Fotomotiven genießen und damit auch die riesige Fabrik ungestört besichtigen. Einige Maschinen sind scheinbar verkauft. Aber sehr viel ist hier noch nicht passiert. Was genau man hier vor hat bleibt weiter unklar. Am Firmenschild vor dem Tor sind sogar die Telefonnummern überklebt, wahrscheinlich sind diese von einem vorherigen Nutzer.

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Trommeln für die Badeanstalt

Hier kommt man ins Schwärmen, die Türen standen offen und wir betraten ein Gebäude mit sehr schöner Architektur. Früher wurde noch Wert gelegt auf gut gestaltete Räume mit Säulen und schönen Verzierungen. Im Dachgeschoss ein weiterer beeindruckender Raum.
Aber es war schwierig etwas über die Geschichte des Geländes heraus zu bekommen.

Jetzt wird hier wieder Hand angelegt, die Räume waren ausgefegt und der Wildwuchs rund herum wurde beseitigt. Was passiert hier in Zukunft, Abriss oder ein neues Projekt? Auch das konnten wir nicht in Erfahrung bringen.

Zur Geschichte:
Erbaut als Badeanstalt, zog hier bereits Anfang des 20. Jahrhunderts ein Industriebetrieb ein. Hier stellte man nun Musikinstrumente her. Es wurden leider ohne Rücksicht auf die schöne Säulenarchitekur Zwischendecken eingezogen, so dass die Säulen in den Räumen nun recht merkwürdig wirken, Kapitelle sich z.B. statt oben auf den Säulen am Boden befinden.
Später in der DDR wurde der Betrieb in einen VEB umgewandelt. Die Schließung erfolgte 1991.

08-2019
Das Gelände wurde vor 4 Jahren an einen Investor verkauft, der hier ein Kulturzentrum aufbauen wollte. Die Arbeiten begannen, die Zwischendecke wurde entfernt und das Ausmaß der Halle kam dadurch wieder zum Vorschein. Aber scheinbar gab es keine Baugenehmigung und die Arbeiten wurden wieder eingestellt. Auch zu einem Brand kam es, der aber gelöscht werden konnte.In diesem Zustand kann das Gebäude den Witterungsbedingungen kaum lange trotzen.

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Seifen- und Parfümeriefabrik

Die Firma C.H. Oemig-Weidlich wurde Anfang des 19. Jahrhunderts gegründet. Anfang des 20. Jahrhunderts erbaute man an dieser Stelle Gebäude, um Seife  und Shampoo herzustellen. Zwischenzeitlich wurden hier auch Kakao- und Zuckerwaren produziert.

Die Enteignung des Eigentümers und die Umwandlung in einen VEB erfolgte 1952. Man begann mit der Herstellung von Haarpflegeprodukten.

Nach der Wende erfolgte eine Modernisierung und der Verkauf an einen Hamburger Kosmetikhersteller. Da der Erfolg aber ausblieb wurde die Produktion 1996 eingestellt.  Seitdem stehen die Gebäude leer.

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Holzwaren und Kinderwagen

Die Ursprünge dieses Betriebes gehen bis ins Jahr 1846 zurück, zuletzt wurden hier Kinderwagen produziert.
Die Erzeugnisse waren europaweit bekannt. Die Kinder- und Puppenwagen wurden in den gesamten RGW-Raum exportiert, auch Neckermann und Quelle gehörten zu den Kunden. Einst waren hier 2.000 Mitarbeiter beschäftigt. Die Produktion ist längst ins Ausland verlagert worden.

Betriebsteil 1

Betriebsteil 2

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Hefefabrik

Der Ursprung dieses Industriestandorts geht bis auf das Ende des 18. Jahrhunderts zurück. Es begann mit der Ziegelproduktion zum Aufbau einer expandierenden Stadt.

Mitte des 19. Jahrhunderts wurde dann schon eine Dampf-Mälzerei-Brennerei errichtet. Dieses florierende Unternehmen war an vielen neuen Entwicklungen und Erfindungen beteiligt. Bis zum Ende des 2. Weltkrieges folgten noch Namens- und Eigentümerwechsel. Die Hauptprodukte waren aber immer Alkohol und Spiritus.

Bis 1955 wurde die Hefefabrik dann treuhänderisch verwaltet, bis die Enteignung erfolgte. Es wurde ein VEB gegründet und in den VEB Bramsch Dresden eingegliedert, der hier vornehmlich Hefe und ein Abprodukt davon – Lebensmittelalkohol – produzierte. Der Standort wurde zum führenden in der Hefeproduktion der DDR und des gesamten Ostblocks.
1991 verkaufte die Treuhand den VEB an einen Brennereibesitzer, der hier bis 2001 Rohalkohol herstellte.

Ein kleines Video der Hefefabrik

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Tuchfabrik Pürschel

Eine der wenigen noch komplett erhaltenen Tuchfabriken in dieser Stadt. Während des 2. Weltkrieges wurden viele Textilfabriken zerstört und später nur notdürftig wieder aufgebaut.
Im Moment wird das Gelände von einer Likör- und Sprirituosenfabrik genutzt. Große Teile der Fabrik stehen aber weiterhin leer. Ein Highlight war das noch sehr gut erhaltene Heizhaus.

Erbaut wurde die Tuchfabrik 1924. Bis 1991 wurden hier diverse Stoffe und Tücher gewebt und gefärbt.

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