Flugplatzkaserne Brand

Der Flugplatz Brand war ein Fliegerhorst der Luftwaffe. 1938/39 baute man für die Flieger eine Kasernenanlage und zu Versorgungszwecken Anschlussgleise vom Bahnhof Brand. Bereits 1939 erhielt Brand eine 1000 m lange Gras-Start- und Landebahn. Der so zu einem Flugplatz erweiterte Horst diente als Einsatzflugplatz und bis September 1944 als Ausbildungsflugplatz der Flugzeugführerschule. Für die Flugzeugführerschule wurde eigens ein Schulgebäude errichtet.

Die sowjetischen Streitkräfte, die nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs als Besatzung in Deutschland verblieben, erweiterten den kleinen Flugplatz 1950/1951 durch eine 2.500 m lange betonierte nördliche Haupt-Start- und Landebahn. Im Jahr 1958 kam noch eine weitere, 2000 m lange Piste als Begleitjägerstartbahn hinzu. Die sowjetischen Planer wendeten bei diesem Umbau ein im Ostblock verbreitetes Flugplatzschema an, in dem die Dezentralisierungsräume entfernt angeordnet wurden. Ein typisches Merkmal dieses Schemas ist: Ein 2000 m langer Rollweg, hier die Start- und Landebahn 16/32, führt quer von der Haupt-Start- und Landebahn 09L/27R weg und verlässt das zentrale Flugplatzgelände. Am Ende befindet sich eine Abstellanlage mit Sheltern sowie Lager- und Munitionsbunkern. In Brand wurden lediglich kleine befestigte Abstellflächen geschaffen, deren Größe für Begleitjäger MiG-17 vorgesehen waren. In späteren Jahren wurde im Bereich der Abstellanlage ein Gefechtsstand sowie ein Sonderwaffenlager geschaffen, in dem nukleare Fliegerbomben für die jeweilig auf dem Flugplatz stationierten Flugzeugtypen bevorratet wurden.

Das Unternehmen Cargolifter AG kaufte das Areal im Jahr 1998. Im Jahr 2000 eröffnete das Unternehmen auf dem Gelände die größte freitragende Werfthalle der Welt, um in dieser Lastenluftschiffe zu konstruieren. Nach der Insolvenz von CargoLifter im Jahr 2002 wurde die Luftschiffhalle an einen Investor aus Malaysia verkauft, welcher darin seit dem Jahr 2004 den bekannten tropischen Freizeitpark „Tropical Islands“ betreibt.
(Quelle: Wikipedia)

06-2019
Als wir mal Bilder von einem Leninrelief gesehen hatten das noch recht unbeschädigt da stand, mussten wir auch hier noch einmal vorbei schauen. Beim ersten Besuch war ja bis auf das Kulturhaus mit Sporthalle der Rest recht unspektakulär gewesen. Die meisten der Baracken waren ja ohne Dach und der Vegetation schutzlos ausgeliefert.
Auch die vielen DDR Neubauten luden nicht unbedingt zur stundenlangen Erkundung ein. Aber das Relief versteckte sich inmitten dieses trostlosen Durcheinanders. Mittlerweile ist das Gelände auch besser gesichert. Die vielen Besucher nebenan sollen sicher nicht verleitet werden hier weiter rum zu laufen.

12-2021 „Little Prypjat“

Ja, unter diesem Namen ist diese Kaserne jetzt auch bekannt geworden. Einige Youtuber waren hier und haben den Ort damit auch um einiges „besuchter“ gemacht.

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