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Sonnenobservatorium

Hier wurden einmal die von der Sonne ausgehende Radiostrahlung beobachtet. Die Anlage wurde, als Außenstelle eines Instituts, Mitte der 1950er Jahre errichtet und bis 2007 betrieben.
Sie bestand aus 4 Parabolspiegel-Antennen, von denen 3 die Bahn der Sonne verfolgten. Die vierte war zur Reserve. Die Spiegel hatten bis zu 10,5 m Durchmesser, ausgewertet wurde das alles im Messhaus nebenan.
Das Observatorium hat in der Zeit Beobachtungsdaten geliefert, mit denen wertvolle und anerkannte Beiträge zur Physik der Vorgänge der Sonnenkorona erarbeitet wurden.
Die Anlage befindet sich scheinbar im Rückbau, wie wir hoffen und ist nicht Opfer von Schrott und Kabeldieben geworden.

Ein neuer Besuch brachte Gewissheit, die Anlage ist verschrottet worden. Ein Bericht darüber ist auch bei http://www.rottenplaces.de zu lesen, bebildert von uns.

Das Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP) hat sein Observatorium in der Außenstelle Tremsdorf aus Kostengründen aufgegeben. Die Antennen wurden demontiert und verschrottet. Wichtige Messgeräte wurden zum Stammsitz in Babelsberg verbracht. Das AIP verweist zur Begründung dieses Schritts auf die vor fünf Jahren neu aufgebaute Außenstelle in Potsdam-Bornim, die mit dem vom Bund finanzierten, hochmodernen Instrumentarium “Lofar” ausgerüstet wurde und leistungstärker als die Anlage in Tremsdorf ist. Dennoch hatte man lange auf den Erhalt des Standortes in Tremsdorf gehofft. 2011 wurden erste Abwicklungspläne bekannt, über die Jahre wurde der Druck von Land und Bund zu groß, die das Projekt maßgeblich mitfinanzierten.

Die Antennen des Observatoriums gehörten zu den stärksten ihrer Art. Als vor Jahren die Sonnenaktivität die schwächste war, die je registriert wurde, konnte man mit der Tremsdorfer Technik dieses Pänomen beobachten und die Daten auswerten. Das Observatorium für Solare Radioastronomie (OSRA) nahm das Radioteleskop-Observatorium, das zum Forschungsbereich Solare Radiophysik des Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP) gehörte, 1954 in Betrieb. Diese Art der Sonnenbeobachtung ist in Deutschland einzigartig. Die beobachtete Radiostrahlung stammt aus der Korona unserer Sonne. In einer Ost-West ausgerichteten Linie waren 4 Parabolspiegel-Antennen platziert. Drei davon folgten rechnergesteuert normlerweise der täglichen Bahn der Sonne, ein vierter wurde in Reserve vorgehalten und schaute zum Zenit. Der größte Parabolspiegel der Antennenzeile besaß einen Durchmesser von 10,5 Metern.

Die Antennen wurden dabei der Sonne durch Antriebe nachgeführt und empfingen die von ihr kommenden Radiosignale. Die Antennen wurden seit der Entstehung des OSRA immer wieder aufgerüstet. Die Antennen standen seit 2007 in Parkposition, nachdem der Beobachtungsbetrieb eingestellt war. Zu DDR-Zeiten arbeiteten hier 21 Personen, erst 1994 funktonierte die Außenstelle vollautomatisch.
Quelle: www.rottenplaces.de

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Ausgeplanscht im Erlebnisbad

Ein heißer Sommertag, wir wollten uns abkühlen und fuhren ins Erlebnisbad. Der Parkplatz war überraschender Weise sehr leer, der Eintritt frei … hm warum nur? Die Geschichte dahinter:

Nach der Wende waren die normalen Schwimmhallen nicht mehr gut genug, es mussten Erlebnisbäder, Spaßbäder, Thermalbäder o.ä. her. Dieses hier ist eines der ersten die gebaut wurden, nicht nur für die Einheimischen, sondern um auch Touristen anzulocken.
Mehrere Schwimmbecken, Wasserrutsche, Wildwasserkanal, Außenbecken und einen Saunabereich gab es.
Doch der ersten Euphorie folgte die Ernüchterung. Das Bad wurde nie rentabel, mehrere kurzzeitige Schließungen folgten, unter anderem wegen nicht bezahlter Stromrechnungen. Die Stadt verkaufte das Erlebnisbad für 1 Mark. Aber auch der neue Eigentümer konnte diese Wohlfühloase nicht retten. Jetzt sind dort alle Metallteile verkauft und die Kabel fehlen. Vandalen haben sich dort auch schon ausgetobt. Das Kellergeschoss steht unter Wasser. So ist das Bad nicht mehr zu retten!

Ein weiterer Besuch im Juni 2015 – hier wurde man dann auch noch unfreundlich des Geländes verwiesen 😉

04-2024
Der Plan das Bad mal mit der Drohne abzulichten konnte jetzt endlich umgesetzt werden. Der Rest des Bades ist vollständig zerstört und alle Flächen beschmiert. Auch während unseres kurzen Besuchs tauchten viele Besucher auf die dort umher stromerten.

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Proviantamt und Heeresbäckerei

Dieser frühere Kasernenkomplex ist ab 1895 entstanden. Nach 1945 nutzte die Westgruppe der Sowjetarmee Teile des Areals. Wir konnten das Proviantamt erkunden, bis uns ein Gewitter zum Auto zurück trieb. Schade, denn große Teile des Geländes blieben dadurch unerforscht.

Da das Gelände Stück für Stück saniert wird, stand nun bald ein erneuter Besuch an. Jetzt erfuhren wir, was wir damals alles verpasst hatten. Hier die Eindrücke.

Sonderwaffenlager Linda

Hier lagerten einmal nukleare Gefechtsköpfe der GSSD.  Das Lager wurde Ende der 1960er Jahre errichtet und umfasst 2 baugleiche Lagerbunker. Die dazu gehörende Kaserne wird nachgenutzt und ist wenig sehenswert. Etliche Gebäude sind bereits auch schon abgerissen.
Bis zu 160 Gefechtsköpfe konnten hier aufbewahrt werden und sollten im Bedarfsfall an die NVA übergeben werden. Auf dem Gebiet der DDR gab es noch eine zweite  Anlage, gleicher Bauart. 1990 erfolgte die Räumung der Bunker.

Hier der andere Bunker auf dem Gebiet der DDR.

09-2022
Im Rahmen einer offiziellen Besichtigung konnten wir die Anlage jetzt noch einmal in Ruhe erkunden, aber das fotografieren war schwieriger. Zugänglich war nur einer der beiden Bunker. Der andere soll angeblich zu vandaliert sein. Highlight war dann noch die Sauna mit ihren schönen Wandbildern, auch in der Sporthalle konnte man noch alte Zeichnungen, aber in sehr schlechtem Zustand sehen.

Das Geräusch der sich öffnenden und schließenden Schiebetüren der Lagerhallen.

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Kirche am Pflegeheim

Eine kleine Kirche in der Nähe eines Pflegeheims, das vor einigen Jahren geschlossen wurde. Im Keller findet man noch Reste einer Thanatopraxie.

Bei einem erneuten Besuch konnten man einige kleine Veränderungen und auch neue Sachen entdecken. Da dieses kleine Haus neuerdings von der „Urbexszene“ für sich entdeckt wurde, stellte man auch hier ein paar Sachen fürs „gute“ Bild ins rechte Licht. Wer genau hinschaut wird das auf den Bildern sehen.

Und noch ein paar Bilder aus 2019 mit kleiner Brennweite und Lichtstrahlen. Sowie 2021, das sind die letzten 3 Bilder der Galerie. Die Grabsteine wurden mittlerweile entfernt und gesammelt gelagert. Auch mußten wir warten, weil Geisterjäger dort ihre Messgeräte aufgebaut hatten. Ein skuriller Anblick.

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Kulturpalast Odessa

Dieser Kulturpalast wurde in den 1950er Jahren in der DDR im Stile der früheren Kulturhäuser erbaut. Ulbricht selbst eröffnete ihn. Seit der Wende steht der riesige Komplex leer, der einmal einen Theatersaal, einen kleineren Saal, Konferenz- und Tanzsäle, Vortragsräume und eine Bibliothek mit Leben erfüllte.

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Sanatorium Schwarzeck

Anfang des 20. Jahrhunderts wurde dieses Sanatorium gegründet und 1905 um das neue Kurhaus erweitert. Weitere Anbauten folgten in den nächsten Jahren, bis Schwarzeck jene majestätische Form und Größe annahm, welche sie auch heute noch besitzt.
1937 wurde das Gebäude an die Nationalsozialisten verkauft, die darin eine Luftwaffenschule einrichteten. Gegen Kriegsende diente Schwarzeck als Rehabilitationsklinik für Luftwaffenpersonal.
Ab 1947 wurde aus Schwarzeck eine SED-Parteischule in verschiedenen Formen. Im November 1989 wurde der Lehrbetrieb eingestellt. Nach der Wende versuchten sich einige Hoteliers an diesem Standort und gaben 1996 auf. Leider hat der Vandalismus dort verheerende Ausmaße angenommen, was wir vorfanden war nur noch Zerstörung und Müll. Wie so oft an solchen Orten kein schöner Anblick.

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Sophienheilstätte

1898 wurde mit Unterstützung der Großherzoglichen Familie in Weimar die damals vorbildliche Sophienheilstätte für Schwindsüchtige errichtet. Unter ihrem Chefarzt Adolf Tegtmeier wurde sie in den 1930er Jahren modernisiert. Als nach dem 2. Weltkrieg eine Umwandlung in ein sowjetisches Seuchenlazarett geplant war, konnte der Chefarzt das abwenden. Nach dem Neubau des Zentralklinikums diente die Sophienklinik als dessen Abteilung für Urologie und Orthopädie. Seit 1994 steht das architektonisch wertvolle Gebäude leer.

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Bahnstromwerk

Ein von der Bahn aufgegebenes Stromwerk. Die Stromversorgung der Oberleitung, wurde wegen eines Neubaus an anderer Stelle zurück gebaut. Die vorher dezentrale Einspeisung der Fahrleitung wurde nach und nach modernisiert und so sind viele dieser kleineren Bahnstromwerke verschwunden.
Die Reste hier sind Hallen für Schienenfahrzeuge und LKW, sowie Gebäude der ehemaligen Werkstätten. Einige Gebäude werden neuerdings zivil genutzt.

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FDGB Ferienheim

Früher ein Ferienheim des FDGB, wurde es später als Wohnunterkunft für Arbeiter genutzt. Die Schließung erfolgte 2000, es gibt noch sehr viele DDR Relikte zu sehen. Kaum Zerstörung oder Beschmierungen sind hier zu finden. Ein tolles Objekt!

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