Archiv der Kategorie: Allierte und Warschauer Pakt

Infanteriekaserne

Diese Kaserne wurden zwischen 1911 und 1913 gebaut, als Teil eines deutschen militärischen Netzes.
Vor dem Zweiten Weltkrieg diente dort unter anderem ein Kraftfahr-Transport Bataillon der deutschen Wehrmacht.
Die Lage im damaligen Deutschland machte die Kasernen zu einem strategisch wichtigen Standort.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs fiel das Gebiet an Polen, sodass die Kasernen in den polnischen Militärbesitz übergingen. Hier wurde bald ein Infanterie-Regiment aufgestellt. 1949 erfolgte eine Umstrukturierung: Das Infanterie-Regiment wurde in ein mechanisiertes Infanterie-Regiment überführt mit einem Soll-Personal von etwa 1.890 Soldaten.
1995 kam es zu einer weiteren Umstrukturierung bis die Kaserne um 2000 offiziell aufgelöst wurde. Damals waren etwa 3.500 Soldaten und über 650 zivile Mitarbeiter dort tätig.

Der Kasernenkomplex war sehr groß: Insgesamt 52 Gebäude auf rund 56 Hektar, dazu kamen Übungsflächen mit insgesamt etwa 108 Hektar.

Seit dem Abzug des Militärs verfällt ein Großteil der Gebäudekomplexe. Viele Gebäude stehen leer, sind überwuchert oder verfallen. Der Verfall der Kasernen wird von vielen als „Stadt der Geister“ beschrieben, ehemalige Soldaten und Einwohner erinnern sich mit Stolz – gleichzeitig weckt der jetzige Zustand eine gewisse Traurigkeit über verpasste Nutzungsmöglichkeiten.
Wie viele verlassene Orte in Polen sind wir hierher ohne große Erwartungen gekommen. Meistens ist deren Zustand desaströs. Aber die Erkundung gestaltete sich dann doch spannender als gedacht, besonders die vielen Wandbemalungen sind in gutem Zustand. Wie erwartet finden wir kaum noch Einrichtungsgegenstände.

U-Bootbunker

An der Küste der Adria des ehemaligen Jugoslawiens gibt es einige U-Bootbunker. Hier auf der Halbinsel sind 3 davon erhalten. Die Marine erbaute sie in den 1970er Jahren um hier U-Boote und kleinere Schiffe unterzubringen. Die Eingänge wurden mit künstlichen Felsen getarnt um deren Standort zu verschleiern. Die Bunker sind rund 100 m tief im Berg eingelassen. Mittlerweile sind sie Teil des Tourismusprogramms und werden dazu von Booten angefahren. Wir erkundeten sie aber zu Fuß, in einem finden wir ein versunkenes Boot, das hier auf Grund liegt und nur noch mit der Kabine aus dem Wasser schaut.

Flugzeugkaverne

Hier wurde ab 1957 Europas größte Flugzeugkaverne errichtet. Der Bau der bis 1970 dauerte kostete ca. 6 Milliarden Dollar. Hier konnten bis 80 MIG21 Kampfflugzeuge sowie 110 Piloten stationiert werden. Die Anlage sollte sogar einem Atomwaffenangriff standhalten, außerhalb der Kaverne gab es eine Garnison mit 5.000 Soldaten um das Gelände zu schützen. Während des Jugoslawienkrieges wurden die Pisten zerstört.

Die Vorstollen mit ihrer charakteristischen Öffnung für Kampfflugzeuge waren früher einmal mit Stahlbeton-armierten Panzertüren ABC sicher verschlossen. An einigen Stellen finden wir noch Reste dieser Anlage nach der Sprengung.
Nach den Vorstollen gab es dann 3 Tunnel die als Abstell- und Wartungshallen fungierten. Sie sind 20m breit, 8m hoch und 350-500m lang. In den Nebenstollen finden wir noch die Überreste der Diesel Generatoren, Tankanlagen, Kompressoren und Klimaanlagen.
Von den Mannschaftsräumen, Kantine und Lagezentrum ist nichts mehr zu sehen.
Im gesamten System gab es eine autarke Atemluftversorgung, welche im Kriegsfall hermetisch abgeriegelt arbeiten konnte. Die 5 Treibstofftanks fassten 500.000 Liter Kerosin, damit konnten 60 MIG-21 2 Monate lang betrieben werden.
Diese sind heute gesprengt. Weiterhin gab es ein weit entferntes Treibstoff- und Munitionslager, diese waren auch durch unterirdische Tunnel erreichbar.

Eine für uns sehr beeindruckende Anlage die wir auch mit dem PKW befahren konnten. Die dunklen Wände schlucken das Autolicht und der Schall hallt durch die Gänge. Die Militärbasis ist heute ein beliebtes Touristenziel und damit waren wir hier nicht alleine, aber die meisten konzentrieren sich auf den Hauptzugang um Fotos zu machen, in den Nebenstollen können wir uns ungestört umsehen.

Ein Video der Befahrung und am Ende ein Eindruck aus Betriebszeiten.

Zona Militar

Während der Franco-Zeit wurden Teile der spanischen Küste stark befestigt.

Die besuchte Küstenbatterie besteht aus zwei schweren Schiffskanonentürmen Baujahr 1912 mit Kaliber 30.5cm, die von einem ausrangierten Schlachtschiff stammen.

Der Bau wurde in den 1930er Jahren geplant aber erst viel später angefangen, erst 1949 Jahre wurden die ersten beiden Geschütze aufgestellt, die dann 3 Jahre später feuerbereit waren. Die Erweiterungen mit weiteren Kanonen fanden dann nie statt, aber die unterirdischen Anlagen für das 3. Geschütz waren schon fast fertiggestellt.

Später dann wurden Unterkünfte gebaut. Es wurde weiter an der Vervollständigung der Stellung gearbeitet, und im Jahre 1973 wurde das Gelände ans öffentliche Stromnetz angeschlossen.
Die beiden Geschütze wurden letztmalig 1994 während einer Militärübung abgefeuert. 1996 wurde die Stellung stillgelegt und das Militär verließ das Gelände.

Die Erkundung am späten Abend war dann doch sehr spannend, da es sich immer noch um ein Militärgebiet handelte. Also vorsichtig im Unterholz zum 1. Geschütz vorgekämpft, das war ein imposanter Anblick solch ein schweres Kriegsgerät aus der Nähe zu sehen. Dank freundlicher Unterstützung kannten wir den Eingang in die Unterwelt und dieser war auch noch vorhanden. Endlos lange Gänge ließen erahnen, das die Abzweigungen und Kreuzungen gut geplant und gemerkt werden mussten um hier wieder heraus zu finden. Aber das gelang uns am Ende recht gut. Hier unten war alles 3x vorhanden, da es ja 3 Stellungen werden sollten. Alles war in sehr gutem Zustand vorhanden, Munitionslager, Netzersatzanlagen, Werkstätten,Wagen für die Geschosse und die Beschickungsanlagen für die Kanone. Nachdem wir wieder aufgetaucht waren kamen wir bei Sonnenuntergang nochmals an der 1. Kanone vorbei.

US Wrack

Dies ist das Wrack eines US Landungsboots, das in Island seit 1966 auf Grund liegt.

Das Schiff stammte aus den Westfjorden, wo es vom US-Militär zum Transport von Ausrüstung zu ihrer abgelegenen Radarstation verwendet wurde. Es wurde auch zum Transport von Bulldozern und Autos zwischen Fjorden verwendet. Die Vorderseite konnte abgesenkt werden, sodass Fahrzeuge auf Sandstrände fahren konnten.

Als 1965 im Dorf Brekka eine Heringssalzstation eingerichtet wurde, wurde das Landungsboot dann zum Transport der Fische verwendet, wo sie zu Hering verarbeitet wurden. Das Schiff wurde von einem Fischerboot zwischen den Fjorden geschleppt, da seine Motoren inzwischen entfernt worden waren.
Diese Nutzung dauerte nur zwei Sommer, bevor das Landungsboot schließlich hier an Land gebracht wurde.

Der Weg zu diesem sehr abgelegenen Fjord war abenteuerlich aber auch landschaftlich sehr schön und ist nur zu empfehlen und machte diesen Abstecher zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Radarstation

Dieses Radar gehörte zu einem Kontrollcenter der Luftüberwachung für den belgischen und luxemburgischen Raum. In den 1950er Jahren wurde die Anlage erbaut und dazu gehören noch viele andere Gebäude und ein Bunker. Diese werden heute noch nachgenutzt oder bewacht. Vor 30 Jahren erfolgte hier noch eine Modernisierung aber irgendwann war das hier dann doch zu alt und wurde durch einen Neubau ersetzt. Die Anlage wurde vor 2 Jahren aufgegeben.
Ein weiteres Erkunden des weitläufigen Areals war uns nicht geheuer, der Adrenalinpegel war hier im Radar schon sehr hoch und man wollte sein Glück nicht weiter strapazieren. Die Geräuschkulisse in dieser Kugel ist atemberaubend.

Friedhof der Militärfahrzeuge

Wir besuchen einen Autofriedhof. Vor Ort merken wir, das hier fast ausschließlich Militärfahrzeuge stehen.
Warum die hier gesammelt und am Ende nicht mehr genutzt werden ist leider nicht bekannt.
Die Scheune vorne an der Straße ist gut verschlossen und könnte noch einige Schätzchen enthalten? Auf dem Freigelände ein Sammelsurium von LKW, Radladern, Ersatzteilen, Motoren, Treckern, Reifen, Zivilfahrzeuge im Militärlook, Containern und vieles andere mehr. Der Nieselregen an diesem Morgen machte diesen Ort noch trauriger.

Die Fahrzeuge rosten hier schon länger vor sich hin, Satellitenaufnahmen aus 2016 zeigen den Ort fast so wie heute. Früher war die Sammlung bedeutend größer, auch das zeigen alte Aufnahmen. Auch passt dieser Hof nicht in die ansonsten sehr landwirtschaftlich geprägte Gegend.

 

Führungsstelle 7001

Diese Dienststelle war eine geheime Führungsstelle der Kasernierten Einheiten des Ministeriums des Inneren (MdI).

Die gesamte Liegenschaft diente dazu, im Ernstfall den Innenminister der DDR und seinen Stab aufzunehmen. Im Normalbetrieb diente die Liegenschaft als Schulungsobjekt des MdI.
Dazu wurde hier ab 1983 ein einstöckiger Bunker mit 3 Röhren gebaut, die Schutzklassen waren sehr bescheiden, 2 hatten D und nur der Hauptbunker hatte die Schutzklasse C. Die Bunker waren durch lange Tunnelsystem verbunden. Im Hauptbunker befand sich das Lagezentrum mit Karten und Filmwänden, Tonstudio mit Anbindung an den Rundfunk, sowie eine Krankenstation. Im Eingangsbereich gab es Schleusen um kontaminierte Personen aufnehmen oder versorgen zu können. Fertig wurde die Anlage dann 1987 und hatte bis dahin 58 Millionen DDR-Mark gekostet.
Das vorgesehene Objekt 7008 mit der Schutzklasse A, wurde auf Grund der schlechten wirtschaftlichen Lage, nie realisiert.

Oberirdisch waren auch noch einige Gebäude vorhanden, die für den Betrieb notwendig waren. Heiz- und Wasserwerk, Feuerwehr, Dienst- und Wachgebäude, Garagen, Stabs- und Lagergebäude sowie die Schulungsgebäude.

Oberirdische Anlagen

Unterirdische Anlagen

 

 

Medizinbunker

Vor Ort haben wir einige Spekulationen über diesen Bunker angestellt. Heute trennen ihn von der Kaserne doch einige Meter und eine vielbefahrene Straße. Außerdem ist ein Flughafen in direkter Nähe. Dieser wurde vor ein paar Jahren erweitert und jetzt ist der Shelterzugang auf einer Wiese. Auf alten SAT Aufnahmen erkennt man, das er früher im Wald lag. Im Inneren finden wir noch ein paar Betten und medizinische Geräte. Auch eine Fernsprechzentrale schien hier untergebracht. Die Kaserne ist leider total zerstört und beschmiert, dort haben wir keine Bilder gemacht.

Fliegerkaserne

In den 1950er Jahren wurde hier ein Jagdfliegerregiment erbaut. Dort dienten etwa 600 Soldaten. Das Regiment war Teil des Nationalen Luftverteidigungskorps.
Später wurde hier auch eine Ausbildungsstätte für Piloten geschaffen.

Anfang der neunziger Jahre wurde die Einheit aufgelöst, und auf Anordnung des Verteidigungsministeriums wurde eine neue Fliegerstaffel eingerichtet, die bis Ende 2004 in Betrieb war.

Heute ist die Fläche, auf der die Einheit steht, weitgehend verkauft – aufgeteilt in einzelne Grundstücke. Einige Gebäude wurden abgerissen oder modernisiert. Es bleibt nur ein kleiner Teil übrig – der wahrscheinlich in naher Zukunft abgerissen oder verkauft wird.