Archiv der Kategorie: Betriebe

Sozialtrakt

In einem ehemaligen großen VEB fanden wir einen Sozialtrakt. Es gab dort eine kleine Krankenstation mit einem, so wie es scheint, Bereich der zur Entspannung oder Erholung der Arbeiter diente.

Die Sauna und das Abklingbecken sind noch vorhanden sowie weitere große Wannen zur Behandlung.
Im Obergeschoss befand sich ein riesiger Raum der mal als Umkleide diente.

Traditionswäscherei

Dieser Betrieb blickte auf eine lange Tradition zurück. Ende des 19. Jahrhunderts wurde hier eine Färberei und Wäscherei gegründet, zu Beginn des 20. Jahrhunderts erfolgte dann eine große Erweiterung, dieser Betrieb wurde zu DDR Zeiten enteignet und ein VEB Wäscherei daraus gemacht.
Auch der Umbruch nach der Wende gelang zunächst und der VEB wurde privatisiert und mit knapp 100 Beschäftigten geführt. Vor rund 10 Jahren begannen aber die betrieblichen Probleme, Rechnungen konnten nicht mehr fristgerecht bezahlt werden und immer wieder mussten Insolvenzen angemeldet werden. Aber es ging weiter mit immer weniger Mitarbeitern, aber vor 5 Jahren konnte die letzte Insolvenz nicht abgewendet werden konnte und der Waschbetrieb musste schließen. Angeblich konnte ein Defekt an der Großwaschanlage nicht mehr repariert werden.
Heute ist die Wäscherei schon stark vom Vandalismus gezeichnet, viel Kundenstücke liegen hier auch noch in den Gitterboxen. Der Auftrag zur Reinigung konnte nicht mehr ausgeführt werden.

Black Office

Dieses Büro hat durch einen Brand einen „gewissen“ Charme bekommen, ansonsten wäre es eher ein normales, schmuckloses Großraumbüro. Ob das Feuer die Ursache für die Aufgabe an diesem Standort war es später ausbrach wissen wir nicht.

 

Bürohochhaus

Das war einmal ein DDR Verwaltungsbau eines größeren Betriebes. Nach der Wende scheint es noch kurz genutzt worden zu sein.
In den unteren Etagen zeugen die Hinterlassenschaften der Firmen davon. Oben hat sich aber die Natur langsam das Gebäude zurück geholt, ganze Etagen sind dort verschimmelt und zaubern wundervolle Farben an die Wände.

Hallenbelüftung

Die letzte Tour des Jahres führte uns in einen Industriekomplex mit genutzten und verlassenen Anlagen. Diese Halle hier scheint uns aber ungenutzt. Ein ungepflegtes Gelände, aber doch verschlossenen Türen. Einzig die von außen zugängliche riesige Belüftung der Halle lässt sich erkunden. Vielleicht wurde auch die Zu- oder Abluft gekühlt oder gereinigt.
Warum dieser gigantische Aufwand betrieben wurde wissen wir am Ende nicht, da nichts auf die frühere Bestimmung schließen lässt.

Fabrik zum Teddy

Diese Fabrik ist ein Zufallsfund, gelegen neben einer Tourismusattraktion erregte eher diese alte Fabrik unsere Aufmerksamkeit. Der Zugang war schnell gefunden, aber was war einmal die Bestimmung? Das geht aus der Besichtigung nicht hervor. Es ist nichts mehr vorhanden was Rückschlüsse zulässt, aber ein Teil des Hauses war auch noch gut gesichert.
Auch die Recherche brachte wenig ans Licht, vor 10 Jahren war die Fabrik mal im Gespräch, als Olympiastützpunkt für Sportschützen. Nun, wie es scheint ist nichts daraus geworden, in der Presse wurde das Gebäude auch nur als „Alte Fabrik“ bezeichnet.
Heute wacht der Teddy über die Reste. Wie es scheint wurde auch mal begonnen das Dach zu sichern, neue Balken, ein Gerüst und einige Baumaterialien deuten darauf hin. Die aufwendig gebaute Fassade lässt darauf schließen, das das Gebäude schon rund 100 Jahre alt ist.

Update 2021
In einer Auflistung von VEB Betrieben stoßen wir auf die Fabrik, die wir damals besucht hatte. Hier an diesem Standort wird eine Leichtmetallgießerei erwähnt. Aus der Auto Union hervorgegangen war die Gießerei später ein Bestandteil der VVB IFA und zuletzt wurde dann wohl für die MZ Werke in Zschopau gegossen.

Black Factory

Woher die Fabrik ihren Szenenamen bekam wurde uns schnell klar.

Die Reste der Anlagen sind in dunklen Farben getaucht und fast alles hier ist grau bis schwarz.
Hier wurden einmal Graphitelektroden hergestellt. In den 1970er Jahren wurden die Anlagen erbaut und die Produktion aufgenommen. Bis vor über 10 Jahren die Produktion eingestellt wurde weil die Konkurrenz aus China zu groß wurde. In den Hochzeiten, einige Jahre nach der Inbetriebnahme, waren hier 300 Mitarbeiter beschäftigt. Bis ab den 1990er Jahren der Rückgang der Produktion begann. Auch wurden jetzt schon Teile der Produktion verschrottet. Der Abriss des Geländes stockte aber, weil es Streit über die Bezahlung gab und wohl auch jemand deswegen ermordet wurde. Der Verdächtige wurde aber nicht verurteilt. Wir wissen natürlich nichts genaues, das sind Geschichten aus dem Internet.
Später wurde die Location für Rave Party genutzt und ist weiterhin dem Verfall ausgesetzt.

Einzig der Siebturm mit seinen 13 Stockwerken ist noch eine Besichtigung wert. Der Rest ist zerstört, abgerissen oder vermüllt.

Lagerhäuser der Pulverfabrik

Diese beiden Lagerhäuser stehen auf einem großen Gelände was einmal zu Beginn des 20. Jahrhunderts als Pulverfabrik gegründet wurde.
Später wurde das Areal dann vielfältig genutzt.
Als Reichsbahnreparaturwerkstätten, Produktion von Panzerteilen oder chemische Versuchsanstalten.

Die sowjetische Besatzungsmacht demontierte die Anlagen nach dem Krieg. Der Wiederaufbau erfolgte danach und wieder wurden hier Panzer- und Bahnwerkstätten eingerichtet.
Nach der Wende siedelten sich hier dann eine große Zahl an unterschiedlichsten Firmen an.

Diese beiden Gebäude scheine seit einiger Zeit leer zu stehen und wir wissen nicht was hier genau gelagert wurde. Wir trafen auch den neuen Besitzer der hier bald einen Neunutzung anstrebt und das Gelände auch bald einzäunen möchte um die verbreiteten Müllanlagerungen und Vandalismus Einhalt zu gebieten.

Das feuchte Archiv

Ein Archiv eines Betriebes der gerade in Teilen abgerissen wird.

Falsches Leder

Die Produktion wurde hier Ende der 1960er Jahre aufgenommen.
Die Abrisspläne sind 2020 mittlerweile relativ konkret, die Stadt will diesen Schandfleck los werden und hier Gewerbe und ein Erholungsgebiet etablieren.
Deshalb wollten wir das Werk hier noch dokumentieren. Die Größe der Hallen und Gebäude überraschten dann doch. Einige Dachteile sind schon herab gestürzt, manche alte Gebäude nicht mehr zu betreten. Aber dennoch warteten hier eine Unmenge an Motiven auf uns.

Update 02-2021, der Abriss läuft.
Quelle Freie Presse:
Die Kunstlederfabrik gehörte einst zum VEB Vogtländische Kunstlederfabrik Tannenbergsthal. Deren Rechtsnachfolgerin wurde die Vogtländische Beschichtungs- und Veredlungsgesellschaft, die Gesamtvollstreckung beantragen musste. 1996 wurde das Areal mit samt des beweglichen Anlagevermögens verkauft. Die Produktion wurde nach Recherchen des Rathauses allerdings nur kurz fortgesetzt. Seit 1997 stehen die Gebäude leer. Die letzten Besitzer waren Türken, die, wie der ehemalige Verwalter verriet, mit viel Geduld, jeder Menge Tee und noch mehr Keksen von der Bürgermeisterin zum Verkauf bewogen wurden.