Die Oma

Schon bei der Tour sprachen wir immer von „Der Oma“ und dem einmaligen Graffito dort.
Für die Namensgebung der Location fand ich das sehr passend.

Der VEB nebenan ist leider schon abgerissen, aber dieser Verwaltungsbau blieb stehen.

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Ballhaus Wintergarten

Das Ballhaus wurde Anfang des 20. Jahrhunderts als Gesellschaftshaus mit Restaurant und Festsaal erbaut.

Recht früh hatte das Haus ein eigenes Orchester und es ging oft hoch her.
Viele Vereine hatten hier ihren Sitz, es wurden Ausstellungen, Feiern, Kongresse, Tanzabende usw. abgehalten.
Schon bald nach dem Krieg zog wieder Leben im Haus ein, das Feiern ging weiter. Zusätzlich wurden jetzt auch Sportveranstaltungen, wie Ringen und Boxen abgehalten.
Showgrößen aus der ganzen DDR gaben sich die Klinke in die Hand.

Die Wende überlebte das Haus nicht. Es steht seit 20 Jahren leer. Der Eigentümer hat es aufgegeben, da sich Pläne für eine weitere Nutzung nicht realisieren ließen.
Nachdem alle Fenster gestohlen wurden, macht die Witterung dem Haus schwer zu schaffen, ein Betreten ist höchst gefährlich geworden.

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Spitzbunker Bauart Winkel

Im Zuge der Bauarbeiten für die großen Wünsdorfer Bunker wurden auch etwa 20 Luftschutzbunker der Bauart Winkel Typ 2 – sogenannte Spitzbunker – errichtet.
Diese konnten mehr als 300 Personen Schutz vor Luftangriffen bieten. Sie waren 23 Meter hoch und hatten 8 Etagen. Wir fanden 15 Spitzbunker, teilweise aber nur noch als Ruinen. Die Bebilderung entstand an unterschiedlichen Tagen.

03-2022
Weitere Spitzbunker konnten wir besuchen. Laut einer Karte sind es hier in der Waldstadt 19 Stück.

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Leo und Pat

Zwei Panzer stehen in der Heide, ganz still und stumm.
Der eine heißt Leo und der andere ist dumm, ähm Pat.

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Holzindustrie

Bevor die Holzindustrie das Gelände nutzte, wurde hier ein Schießplatz errichtet.
Auf einer 10.000 m langen Schießbahn wurden Panzergeschosse getestet. Ab 1893 gehörte das Testgelände der Firma Krupp in Essen und diese nutzte den Schießplatz bis zum Ende des Ersten Weltkrieges.

1918 begann die zivile Nutzung durch einen Landmaschinenbetrieb der Gartenmöbel produzierte.

Nach 1933 dann wieder eine militärische Ausrichtung der Produktion. Waffen- und Munitionskisten sowie Kasernenmobiliar machten einen wesentlichen Teil der Fertigung aus.

Nach dem Zweiten Weltkrieg schwenkte der Betrieb wieder auf die zivile Nutzung um.
Jetzt gehörten Bauelemente und Möbel zum Programm. Ab 1950 konzentrierte sich der Betrieb auf Holzmöbel, -fenster und -türen und wurde zum VEB.

Mit dem Niedergang der DDR wurde der Betrieb wieder privatisiert und die Holzverarbeitung ging unter verschiedenen Namen weiter.
Der Großteil des Geländes ist bereits seit Jahren aufgegeben, steht leer und verfällt. Brände und Vandalismus gaben ihm den Rest. Leider wurde auch eine schöne Holzvilla Opfer der Flammen.

Jetzt ist hier nicht mehr viel zu sehen. Der Rundgang war dann auch schnell beendet, hier aber doch ein paar Eindrücke.

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Altes Schloss

Der Name „Altes Schloss“ entstand durch den Volksmund, da das Gebäude durch seine architektonische Pracht auffiel.
Im gleichen Park in der Nähe steht das „Neue Schloss“.
Erbaut wurde das „Schloss“ als Fabrikantenvilla 1873/74. Es hatte damals 50 Zimmer und wurde ab dem Krieg für medizinische Zwecke genutzt. In den Zeiten der DDR war hier die Kreispoliklinik untergebracht.
Nach der Wende dann die letzte Nutzung als Pflegeheim. Seit 1996 steht das Schloss nun leer und wechselte seitdem mehrfach den Besitzer.
Verschiedene Nutzungskonzepte wurden erdacht aber nie umgesetzt. Leider verfällt das Gebäude immer mehr.

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Eisenwerk

Dieser Industriestandort entwickelte sich schon Mitte des 19. Jahrhunderts. Hier wurden Eisenteile gegossen und die Gießereien in den nächsten Jahren erweitert.
Wie die meisten Betriebe wurde auch dieser nach 1945 in einen VEB umgewandelt. Die Schließung nach der Wende brachte neben Abriss noch einen neuen Eisengussbetrieb hervor. Reste des ehemalig großen Werkes stehen noch heute und sind stark einsturzgefährdet.

Stahl_E_Beitrag1Die Dächer sind fast alle morsch und teilweise eingestürzt.Stahl_E_Beitrag2
Viele alte Gußformen liegen noch herum und erzählen die Geschichte ihrer früheren Nutzung.
In der Lehrwerkstatt konnte man noch Arbeiten der Lehrlinge finden, wie Aufsätze über die Bedeutung des Kombinats oder technische Zeichnungen.

 

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