Kulturhaus zum Mond

Die Ursprünge dieses Kulturhauses gehen bis in das Ende des 19. Jahrhundert zurück. Ein kleine Gastwirtschaft eröffnete hier und wurde mit wechselnden Eigentümern bis zum Ende des 2. Weltkrieges betrieben.

Dann kaufte ein großes Unternehmen des Ortes das Objekt und betrieb hier zuerst eine Einrichtung für Kinder. Als dann die Nutzung an die größeren Kinder über ging, begann hier die Nutzung als Kulturstätte.

Ab den 1950er Jahren wurden dann Theaterstücke aufgeführt und das Haus begann zu leben. Es wurde umgebaut und trotz aller Vorbehalte funktionierte dieses Kulturhaus, auch weil sich viele Bürger dafür einsetzten. Jetzt fanden hier die üblichen Veranstaltungen statt, wie Jugendweihen, Brigadefeste, Weihnachtsfeiern und auch Rentner trafen sich in diesem Haus.

Wir konnten den großen Saal mit dem nierenförmigen Oberrang besichtigen, auf diesem befindet sich noch eine letzte Stuhlreihe. Der Eingangsbereich mit den typischen DDR Treppen ist auch noch sehenswert. Einige Teile sind zu gemauert, aber scheinbar gibt es für das früher einmal sehr beliebte Haus keine Verwendung mehr und der Abriss droht.

01-2022
Hier hat sich auch nach über 5 Jahren wenig verändert, gut so. Etwas mehr Verfall, aber das ist ja klar.

Bertzitturm

Dieser Turm ist in den Zeiten des Kohlebergbaus entstanden.

Der 35 m hohe Bertzitturm wurde 1915-1916 erbaut, aber nie wurden die Anlagen dafür fertig gestellt. Jetzt ist er eine der ältesten deutschen Investruinen.

Angewendet sollte hier einmal das bertziner Verfahren zur Trocknung von Braunkohle. Bei diesem sollte minderwertige Rohbraunkohle und Torf getrocknet werden. Warum die Anlage nie fertig gestellt wurde ist nicht mehr klar. Wahrscheinlich ist, das dieses Verfahren bisher nicht die industrielle Reife erfuhr und umstritten war.

Die verbotene Stadt 2016

Auch im Jahr 2016 waren wir noch einmal hier, diesmal war die Infanterie Schießschule das Hauptziel. Auch die Kommandantenvilla wurde noch einmal besucht, der Park und die Gärtnerei im Umfeld der Villa war uns bisher noch nicht aufgefallen.

Auch der eingezäunte Tennisplatz hinter der Villa ist mittlerweile auch schon ein kleiner Wald. Nur der Zaun und ein Lichtschalter der „fachgerecht“ am Baum installiert wurde, zeugen davon.

Hier geht es zum Hauptbeitrag  „Die verbotene Stadt – Wünsdorf“

Die Hallen am Fliegerhorst

An diesem ehemaligen Militärflugplatz stehen noch sieben große Hallen. Sie dienten früher einmal als Hangar und Werfthallen für den Fliegerhorst.
Erbaut wurden sie noch vor dem 2. Weltkrieg und danach nutze die GSSD das Gelände und die Hallen. Viele Einheiten waren hier stationiert, unter anderem Jagdflieger- und Hubschrauberstaffeln.

Die folgenden Bilder sind in 2 dieser Hallen entstanden, einige werden noch genutzt, die anderen stehen leer.

Die Hallen wurden auch mit der Drohne besucht.

06-2020
Wir kamen noch einmal wieder um Luftbilder anzufertigen, dabei stellte sich heraus, das jetzt auch die restlichen beiden Hangare offen waren und besichtigt werden konnten. Leider ist einer von denen schon arg bekritzelt. Auch im Winter Ende 2023 sind ein paar Drohnenbilder entstanden, am Ende der Galerie sind noch 3 Bilder im Schnee, die vom Boden aus gemacht wurden.

Der Bunker am Flugplatz

In diesem Bunker vom Typ „Granit 2“ wurden Waffen für den benachbarten Flugplatz gelagert. Die Raketen kamen dann an den Jagdflugzeugen MIG23m zum Einsatz.
Der Bunker ist vorne und hinten mit 2 großen schweren Eisentoren versehen. Insgesamt fanden wir den Zustand erstaunlich gut, es waren kaum Beschmierungen oder grobe Zerstörungen zu finden. Zur Anlage gehören noch 2 kleinere Lagergebäude inklusive Garagen.

Das letzte Bild ist etwa ein  Jahr später im Dezember 2017 entstanden. Die große Eingangstür ist wieder zugeschoben worden.

VEB Lederwerke

Anfang des 20. Jahrhunderts wurde dieses Lederwerk erbaut, das seinen Ursprung schon 70 Jahre früher an einem anderen Standort hatte. Dieser konnte aber nicht weiter ausgebaut werden und man zog um.
Als der Neubau fertig war, stand hier eine der modernsten Gerberei Anlagen dieser Zeit. Da der Bedarf weiter stieg wurde bald darauf wieder erweitert.
Da im 2. Weltkrieg nicht für die Rüstung produziert wurde, erfolgte auch keine Enteignung und man konnte weiter arbeiten. Durch Rohstoffmangel und fehlendem Absatz drohte der Konkurs, der aber mit einer Partnerschaft mit einem anderen Lederwerk abgewendet werden konnte.

Einige Jahre nach Gründung der DDR wurde der Betrieb dann verstaatlicht und man nannte sich VEB Lederwerke. Der Betrieb war ein wichtiger Bestandteil der Textilindustrie der DDR unter anderem für Schuhe und Mäntel.

Die Wende brachte auch hier nichts Gutes, der Neuanfang misslang und es erfolgte eine Schließung. Als die Werktätigen bald darauf eine eigene Leder GmbH gründeten konnte man noch ein paar Jahre arbeiten, aber Mitte der 1990er Jahre kam dann das endgültige Aus.

Der Starke Sachse

Hie war einmal der Hauptstandort einer großen Möbelkette in den neuen Bundesländern.
Zudem ein großer Arbeitgeber der Region.

Nach der Wende baute ein Unternehmer diese Kette auf, er begann auf einem ehemaligen LPG Gelände mit dem Möbelverkauf und eröffnete später dieses Flaggschiff seines Unternehmens.
Leider waren die Wohnungen der Ostdeutschen schon bald alle eingerichtet und der Verkauf stockte. Das Unternehmen geriet darauf hin in Schieflage und meldete Insolvenz an. Viele der bestellten und bezahlten Möbel wurden nicht mehr ausgeliefert.

Eine andere Möbelkette zog noch für ein paar Jahre hier ein, aber scheiterte auch kurz nach der Jahrtausendwende. Seitdem steht das riesige Gebäude leer.

Das große Möbelhaus bot nur wenige Motive, aber im benachbarten Versorgungstrakt hat der natürliche Verfall schon begonnen.

VEB Schwere Lasten

Dieser Maschinenbaubetrieb hat ein über einhundert jährige Tradition. Über die Zeit als Rüstungsbetrieb im 2. Weltkrieg ging es zur Umwandlung in einen VEB.
Da der Betrieb für Reparationsleistungen fast vollständig demontiert wurde, begann damit gleichzeitig auch ein Wiederaufbau.
Das Hauptaugenmerk der Produktion war die Entwicklung und Herstellung von Hafenausrüstungen.
Nach der Wende wurde der Betrieb, der früher einmal über 3.000 Mitarbeiter hatte, mehrfach privatisiert.
Heute sind nur noch knapp 200 Arbeiter hier beschäftigt. Das große Firmengelände wird von verschiedenen Kleinbetrieben genutzt und ein Teil davon liegt auch brach.

Kantine des VEB

Auf dem Gelände diesen ehemals großen VEB gibt es noch diese alte Kantine. 2 große Speisesäle warteten auf die Werktätigen und ein fast genau so großer Bereich war dafür da die hungrigen Mäuler zu stopfen.
Jetzt sind hier alle Geräte verschrottet, nur im Keller sind noch einige Anlagen vorhanden.
Übrig geblieben ist der typische DDR Bau, der damals einen Teil der 3.000 Beschäftigten verköstigte.
Nebenan geht jetzt die Produktion weiter, jetzt aber mit deutlich geringerer Mannschaftsstärke.

Städtische Badeanstalt

Dieses Stadtbad war das erste in dieser Region und eröffnete 1900 nach einer 2 jährigen Bauzeit.
Die Menschen nutzten auch rege die vorhandenen Wannen- und Dampfbäder.
In den letzten Kriegsmonaten wurde hier noch Schaden durch Bombenangriffe verursacht. Diese wurden in den Folgejahren repariert und das Bad wieder in einen benutzbaren Zustand gebracht. Leider wurden bei diesen Baumaßnahmen auch verschiedene Merkmale aus der Gründerzeit entfernt oder überbaut.
Das Bad wurde noch bis 1999 eingeschränkt benutzt. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz und wartet auf einen Käufer.