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Beelitz Heilstätten

A1 Chirurgie |  A2 LungenheilgebäudeA3 RuineA4 PathologieA5 Küche | B1 Lungenheilgebäude |  C1 Heizhaus süd C2 Heizhaus nordC3 BäckereiC4 FleischereiCD Drohnenbilder | C5 PumpenhäuserC6 Wäscherei | C7 MännersanatoriumC8 VerwaltungC9 BadehausC10 Kegelbahn | D1 WaschkücheD2 Kochküchengebäude | D3 Frauensanatorium | Tunnel

Die Beelitzer Heilstätten

Die zwischen 1898 und 1930 von der Landesversicherungsanstalt Berlin errichteten Arbeiter-Lungenheilstätten Beelitz-Heilstätten bilden einen der größten Krankenhauskomplexe im Berliner Umland. Es ist ein denkmalgeschütztes Ensemble von 60 Gebäuden auf einer Gesamtfläche von ca. 200 ha.
In zwei Bereichen nördlich der Bahnlinie entstanden die Lungenheilstätten, in den beiden südlich gelegenen Bereichen die Sanatorien zur Behandlung nicht ansteckender Krankheiten. Die Bereiche waren jeweils nach Geschlechtern getrennt: westlich der Landstraße die Frauen-Heilstätten und -Sanatorien, östlich derselben die Männer-Heilstätten und -Sanatorien. Ebenso lagen Betriebsgebäude, in denen überwiegend Frauen beschäftigt waren, westlich und solche, in denen überwiegend Männer beschäftigt waren, östlich.
Die erste Bauphase erfolgte 1898 bis 1902 unter den Architekten Heino Schmieden und Julius Boethke (1864–1907). In der zweiten Bauphase 1908 bis 1910 wurde die Bettenzahl von 600 auf 1200 erhöht. Der Architekt war Fritz Schulz, der auch in der dritten Bauphase 1926–1930 verantwortlich war.
Das zu den Heilstätten gehörende Heizkraftwerk wurde schon 1903 mit Kraft-Wärme-Kopplung betrieben und ist heute ein technisches Denkmal. Die Gebäudehülle des sogenannten Heizhauses Süd mit dem erhaltenen Maschinensaal und dem Wasserturm wurde durch den Eigentümer, den Landkreis Potsdam-Mittelmark, mit EU-Fördermitteln umfassend saniert.

Im Ersten und Zweiten Weltkrieg dienten die Beelitz-Heilstätten als Lazarett und Sanatorium für erkrankte und verwundete Soldaten. Unter den rund 17.500 Rekonvaleszenten, die zwischen 1914 und 1918 in Beelitz untergebracht wurden, befand sich vom 9. Oktober bis zum 4. Dezember 1916 auch der Gefreite Adolf Hitler.
1942 wurde durch den Architekten Egon Eiermann südlich des Frauen-Sanatoriums ein Ausweichkrankenhaus für Potsdam errichtet. Dieses wurde 1945 bis 1998 als Fachklinik für Lungenkrankheiten und Tuberkulose zivil genutzt und wird jetzt überwiegend als Pflegeheim und von der Akademie für Pflegeberufe verwendet.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, in dem die Heilstätten teils schwer beschädigt wurden, wurde das Gelände 1945 von der Roten Armee übernommen. Die Heilstätten dienten bis 1994 als das größte Militärhospital der sowjetischen Armee im Ausland. Es war auch ab Dezember 1990 der Aufenthaltsort des an Leberkrebs erkrankten Erich Honecker, bevor er und seine Frau Margot am 13. März 1991 nach Moskau ausgeflogen wurden.
Einige Gebäude wurden inzwischen saniert und durch neue Gebäude ergänzt. Es wurden eine neurologische Rehabilitationsklinik, ein Parkinson-Fachkrankenhaus sowie eine Rehabilitationsklinik für Kinder eingerichtet. Ein Teil des Geländes in Bahnhofsnähe wurde mit Einfamilienhäusern bebaut.

Wir besuchten die Heilstätten mehrere Male, hier ein Übersichtsplan. Die grün markierten Gebäude sind auf den folgenden Bildern zu sehen. Die Bezeichnungen von Ax bis Cx dienen nur der Orientierung.

uebersichtsplan

Sektor A – Die Frauenlungenheilstätte

A1 – Krankenhaus für chirurgische Behandlungen

Der Zustand der Chirurgie hat jetzt leider erschreckenden Ausmaße angenommen. Fast alles wurde gestohlen oder zerstört.
1926-1930 errichtet, diente es der chirurgischen Behandlung von Tuberkulose-Patienten.

A2 – Lungenheilgebäude für Frauen

Pavillon B II mit 73 Betten, wurde 1898 – 1902 erbaut. Das Dach im Bereich des Bettes ist eingestürzt, dicke Eisenträger die mal ein Rundbogen gehalten hat sind herunter gestürzt! (10/2014)

A3 – Lungenheilgebäude für Frauen

Pavillon B IV mit 273 Betten, das sogenannte „Alpenhaus“ war ein Erweiterungsbau  von 1905 – 1908. Es wurde bereits im Krieg zerstört, ist nur noch eine imposante Ruine. Auf dem Dach hat sich ein Wald gebildet. Leider regnete es bei unserem Besuch, deshalb hier nur ein paar trübe Aussichten.
Update 2014: Wieder meinte es das Wetter nicht gut mit uns. Leider sind hier auch die Reste eines Filmdrehs nicht zu übersehen. Das sehr schöne Treppenhaus ist mit hässlichen Holzwänden verändert worden.

A4 – Waschküche, später Labor und Pathologie

Erbaut 1898 – 1902, war hier zu Beginn die Waschküche untergebracht. Nach 1929 dann das Hauptlaboratorium mit Hörsaal und Diatküche. Zu Sowjetzeiten kam dann noch eine Pathologie hinzu.

A5 – Küchengebäude

Das Küchengebäude der Lungenheilanstalten, auch 1898 – 1902 errichtet. Im Keller lagen noch „leckere“ DDR Stachelbeeren in Büchsen.

Sektor B – Die Männerlungenheilstätte

Dieser Sektor der Beelitzer Heilstätten ist der jetzt noch genutzte Bereich. Eine Bebilderung folgt demnächst.

B1 – Lungenheilgebäude für Männer, das Whitney Houston Haus

Das ist der Pavillon B I, das Lungenheilgebäude für Männer mit 186 Betten, Bauzeit 1898 – 1902. In den großen Saal kamen wir leider nicht hinein.

Sektor C – Das Männersanatorium

C1 – Heizkraftwerk Süd

Das Heiz-Kraft-Werk wurde in der ersten Ausbaustufe in den Jahren 1898 bis 1902 fertiggestellt. Zunächst erzeugten acht Zweiflammrohrkessel mit einem Betriebsdruck von 8 Atü Wärmeenergie in Form von Nassdampf. Die Hauptabnehmer für den Hochdruckdampf waren Anlagen zur Erzeugung von Elektroenergie sowie die Dampfpumpen zur Förderung von Wasser. Die entstehende Wärmeenergie wurde vielfältig genutzt: zum Heizen der Gebäude, für medizinische Anwendungen im Badehaus, für die Wäscherei, zur Desinfektion und Sterilisation und in den Küchen. Die Umwandlung der Wärme in Elektroenergie erfolgte in der ersten Ausbaustufe mit zwei AEG-Gleichstromgeneratoren, die von jeweils einer Dampfmaschine der Firma Borsig angetrieben wurden. Aus heutiger Sicht sind diese Verbundmaschinen einzigartig. Sie sind die einzigen noch erhaltenen Anlagen dieser Art in Deutschland.
1929 wurden zwei Dampfturbinen, verbunden mit zwei Drehstromgeneratoren von der Brown Boveri AG installiert. Damit setzte sich wegen der größeren Leistungsfähigkeit und besseren Übertragbarkeit die Wechselstromtechnik durch. Beschäftigt man sich heute näher mit der Technik des Heiz-Kraft-Werkes, ist es immer noch beeindruckend, wie die Ingenieure des 19. Jahrhunderts bei einem sehr sparsamen Einsatz von Primärenergie diesen hohen Nutzeffekt erzielten.

Quelle: Förderverein Heiz-Kraft-Werk Beelitz-Heilstätten e.V.

C2 – Heizkraftwerk Nord

Der nördliche Teil des Heizkraftwerks, das Kessel- und Maschinenhaus.

C3 – Bäckerei

Ein Beispiel aus dem Jahr 1926, in der Bäckerei wurden in diesem Jahr über 30.000 Brote und 1.000.000 Brötchen gebacken.

C4 – Fleischerei

Um die Tuberkulose möglichst einzudämmen wurden viele Wurstsorten selber hergestellt. Dazu hier wurden hier auch über 6.000 Schweine gehalten. Der Tierstall befand sich im Sektor B. Anfang des 20. Jahrhunderts wurden in der Fleischerei jährlich z.B. 3,5 Tonnen Salami und 1,8 Tonnen Schinken gefertigt.

CD – Drohnenbilder

Vom Bereich C1 bis C4 haben wir auch ein paar Drohnenbilder gemacht, zu sehen sind das Heizhaus Süd und Nord, sowie Bäckerei, Fleischerei und Wäscherei.

Ende 2018 konnten wir auch vom Rest Luftaufnahmen machen.

C5 – Pumpenhäuser

In diesem Sektor sind 4 Pumpenhäuser mit Tiefbrunnen, einige werden restauriert und sind in gutem Zustand. Die anderen wurden 1945 still gelegt und als Abstellkammern benutzt. Die Pumpen haben das Frischwasser für das Heizkraftwerk gefördert.

C6 – Wäscherei

Hier wurde die anfallende Schutzwäsche der Heilstätten gereinigt, Bettwäsche, Hemden und Hosen wurden in großen Kochkesseln gekocht und gebügelt. Errichtet von 1926 – 1930.

Weitere Bilder aus dem Jahr 2018.

C7 – Sanatorium für Männer

Der Wohnpavillon A I mit 225 Betten und Speisesaal. Erbaut 1898 – 1902 mit damaligen Baukosten von 1 Mil.  RM, entspricht heute ca. 8.8 Mil. €.
Im Erdgeschoss waren 83 Betten für Pfleglinge die keine Treppen steigen konnten, Bade- und OP-Räume und Anrichteräume für Speisen. Im Obergeschoss dann82 Betten, sowie Bade- und Massageräume sowie Tage-, Raucher- und Leseräume.
Im Dachgeschoss gab es 60 Reservebetten.

Bilder aus dem Jahr 2018, hier wurden Renovierungsmaßnahmen für einen Filmdreh durchgeführt.

Für den Horror-Thriller "A Cure for Wellness" haben die Kulissenbauer des Studios Babelsberg drei Häuser der verfallenen ehemaligen Lungenheilanstalt Beelitz-Heilstätten (Potsdam-Mittelmark) film- und denkmalgerecht saniert. Dabei seien unter anderem fast 1000 Kubikmeter Schutt entsorgt, die Fassaden neu gestrichen, 350 Fenster ausgetauscht und der Fliesenfußboden einer Kapelle erneuert worden.

Natürlich nur dort wo auch die Kamera Bilder erfassen konnte, guckt man um die Ecken ist alles wie früher.

C8 – Verwaltung

Verwaltungsgebäude für die Areale A bis D mit Dienstwohnung des Direktors und Wohnräumen lediger Beamter und Ärzte. Außerdem gab es hier Konferenzzimmer und Unterrichtsräume für die Schwesternausbildung.

Weitere Bilder aus dem Jahr 2018.

C9 – Zentralbadeanstalt

Erbaut wurde die Badeanstalt 1898 – 1902, imposant und das Herzstück ist die Kuppelhalle mit dem in der Mitte liegenden Tauchbad für die Kaltwasser-Behandlung. Außerdem standen dort verschiedene Wannen und Brausen.
Es gab zusätzlich Moorbäder, Dampfbehandlungen, Elektrische Heißluftbehandlung, Massagen, Sandbäder und Ruheräume.

Weitere Bilder aus dem Jahr 2018.

C10 – Kegelbahn

Von der früheren Nutzung als Kegelbahn ist nichts mehr zu sehen, das Gebäude ist verfallen.

Sektor D – Das Frauensanatorium

D1 – Waschküchengebäude

Gebaut 1898 – 1902 und ab 1929 wurde es auch als Krankenpavillon und Diätküche genutzt

D2 – Kochküchengebäude

Wie viele andere Gebäude hier in den Jahren 1898 – 1902 errichtet.

D3 – Sanatorium für Frauen

Wohnpavillon A II mit 102 Betten, erbaut 1898 – 1902 mit damaligen Baukosten von 525.300 RM das entspricht heutigen 4,6 Mio. €!
Im Erdgeschoss war die Speiseanlage mit Nebenräumen sowie Tageräume vorhanden. Im Erd- und Obergeschoss waren Krankenräume, Liegehallen, Waschräume, Bäder- und Massageräume sowie Untersuchungs- und Behandlungszimmer untergebracht.

Die Tunnel

Die Heilstätten waren mit einem ausgeklügelten System an begehbaren Tunnel versehen. Sämtliche Gebäude konnten unterirdisch erreicht werden. Insgesamt 12 km Dampfleitungen sorgten vom Fernheizwerk aus für die Beheizung der Gebäude und auch der Tunnel unter den Wegen. Durch diesen Trick waren die Wege darüber auch im Winter Schnee- und Eisfrei.
Heute sind viele der Verbindungen geschlossen worden, weil teilweise auch der Einsturz drohte und die Gefahr von Diebstählen über das Tunnelsystem eingedämmt werden sollte.

 

 

Villa am Tierpark

Eine fast völlig verfallene Villa in einem Waldgebiet. Wir konnten leider nicht viel über die frühere Nutzung in Erfahrung bringen. Die letzten die das Objekt nutzten waren wohl die Russen, die in dieser Stadt mehrere Tausend Soldaten stationiert hatten.

Die Villa ist kaum zu betreten, die Böden im Erdgeschoss sind schon eingestürzt. Keiner scheint dafür zuständig zu sein und das gute Stück verfällt.

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Russischer Pavillon

Das Achilleion Leipzig ist eine 1923/24 erbaute, von Oskar Pusch und Carl Krämer entworfene Messehalle, die auch als Sportpalast genutzt wurde. Es befindet sich in Leipzig auf dem alten Messegelände, südöstlich der Innenstadt in der Nähe des Völkerschlachtdenkmals und der Deutschen Bücherei. Das Gebäude wurde im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt und ist seit dem darauf folgenden Umbau als Sowjetischer Pavillon (Messehalle 12) bekannt. (Quelle: Wikipedia)

Leider war an diesem Tag nur der Eingangsbereich offen.

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Ziegelei der zerplatzten Träume

Diese Ziegelei entstand in einer traditionsreichen Gegend um 1900. Errichtet wurde die Ziegelei von einem  Maurermeister der Region. In der DDR gehörte der Betrieb dann zu den Vereinigten Ziegelwerken des Kreises und war der bedeutendste Arbeitgeber im Ort. Seit Anfang der 1990er Jahre ist die Produktion eingestellt. Nach dem langen Stillstand präsentiert sich die Anlage in sehr schlechtem Zustand und ist stark einsturzgefährdet. Jetzt hat sich eine GmbH gegründet die das Areal erworben hat, um die Ziegelei zu neuen Leben zu erwecken. Geplant ist die Rekonstruktion des Ringofens und eine parkähnliche Erholungsanlage rund um die Ziegelei.

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04-2019
Als wir hier noch einmal vorbei fuhren staunten wir nicht schlecht, der Zustand hat sich ja dramatisch verschlechtert. Das Dach des Ringofens ist weitestgehend eingestürzt, die Nebengebäude machen einen verwahrlosten Eindruck, das Eingangstor steht offen. Was ist passiert, warum wurden die Pläne nicht umgesetzt? Die Recherche ergab eine Erkrankung des Pächters, so das dieser sich wahrscheinlich nicht mehr darum kümmern konnte. Jetzt hegt die Gemeinde Pläne Finanzmittel des Naturschutzbundes hier anzulegen. Vielleicht können Teile als Industriedenkmal erhalten bleiben und der Rest renaturiert oder als Fledermausquartier gestaltet werden. Wie immer ehrgeizige Pläne rund um die Alte Ziegelei, wir werden sehen wie es weiter geht.

06-2023
Da wir in der Nähe waren und unsere Begleitung die Ziegelei noch nicht kannte, guckten wir hier vorbei. Wie schon geahnt ist aus den Plänen vor 4 Jahren nichts geworden, im Gegenteil, das Dach des Ringofens ist eingestürzt und das Areal weiter zugewachsen. Der hintere Teil ist in unseren Augen dadurch wieder schöner geworden, alte rostige Industriemaschinen, Verfall und die Natur, welche sich das gerade wieder alles zurück holt zaubern ein surreales Bild.
Deshalb wurde hier auch ein neuer Urbexfaktor vergeben.

 

 

Süßwaren und Gummitiere

Diese Süßwarenfabrik wurde Anfang des 20. Jahrhunderts gegründet und stellte Schokoladenprodukte her. Nach dem Krieg wurde sie in einen VEB umgewandelt, der dann aber die Produktion umstellte und Gummileckereien für das DDR Volk herstellte. Der Neubeginn nach der Wende misslang weil keiner mehr diese Produkte haben wollte und die Maschinen veraltet waren.
Das Gelände ist durch einen Brand und Vandalismus arg herunter gekommen. In den oberen Etagen breitet sich eine klebrige Masse aus Produktionsresten auf dem Boden aus.

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Heilstätte Grabowsee

Die Heilstätte Grabowsee ist eine ehemalige Heilstätte am Grabowsee im Landkreis Oberhavel in Brandenburg. Sie war die erste Heilstätte für Lungentuberkulose in Norddeutschland und wurde 1896 vom Deutschen Roten Kreuz gegründet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sie von 1945 bis 1995 als Baracke und Lazarett genutzt. Seit einigen Jahren setzt sich der Kids Globe e. V., unter der Schirmherrschaft von Altbundespräsident Roman Herzog, für den Wiederaufbau der alten Gebäude und die Einrichtung einer Internationalen Akademie für Kinder und Jugendliche auf dem Gelände ein. Das Gelände ist heute eine beliebte Kulisse für Film und Fotografie. (Quelle: Wikipedia)

Ein paar persönliche Anmerkungen zu diesem „Lost Place“. Schon länger ein Traum von mir, diesen Ort einmal zu besuchen, war er eine der größten Enttäuschungen. Verlassen ist die Heilstätte ja nun wirklich nicht mehr, der jetzige Nutzer lässt jeden aufs Gelände der Bares auf den Tisch legt, so begegnet man ständig jemanden in dieser ehemaligen Heilstätte. Man sieht aber auch nach mehreren Jahren der Nutzung keine Anzeichen einer Sanierung. Alles verfällt zusehends und die zu stark maroden Bereiche werden einfach abgesperrt, das war die einzige sichtbare Bautätigkeit. Keine absolut notwendige Erneuerung von Dachschäden die verhindern würde, dass die Bausubstanz weiter geschädigt wird. Leider können wir von einem Besuch nur abraten, zudem Besuchern, die einen Fotoapparat in den Händen halten, weit aus mehr abgeknöpft wird als normalen Besuchern.

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GSSD Brotfabrik

Gegründet als Heeresbäckerei der Wehrmacht wurde diese Fabrik zuletzt von der GSSD für ihren Militärstandort genutzt.

2021 waren wir hier wieder einmal um ein Wandbild zu suchen, dabei konnten wir diesmal auch das große Speicherhaus besuchen, da dort einige Etagen offen waren.

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Militärareal im Wald

Die Geschichte dieses Militärkomplexes beginnt mit der deutschen Wiederaufrüstung vor dem 2. Weltkrieg. In der Nähe eines Truppenübungsplatzes ensteht dieses Waldlager. Mehrere militärische Nutzer quartierten sich hier ein.
Nach dem Krieg wurde es kurzzeitig von der sowjetischen Besatzungsmacht als Sammellager von Personen, die in ihre Herkunftsländer abgeschoben werden sollten, genutzt.
Danach sollten hier politische Eliten der neu gegründeten DDR ausgebildet werden und die vorhandenen Bauten waren dafür geeignet.
Als dann Anfang der 1950er Jahre dieses Akademie umzog, nutzte die GSSD wieder das Gelände bis zu ihrem Abzug.

Da das Gelände sehr groß ist, wurde es noch einmal besucht.

So langsam entwickelt sich zu meinen Lieblingsobjekten…immer wieder kann man neues entdecken. Hier Teil 3 der Serie:

…und noch nicht Schluß, Besuch 4 folgte. Im hinteren Teil sind Abrissarbeiten zu sehen gewesen. Teile die bei anderen Besuchen zu sehen waren, sind leider schon weg.
Die Römischen Zahlen XXIII sind „Auferstanden“, aber so sieht es auch viel besser aus. Da hat sich jemand viel Arbeit mit gemacht.
Auch ein paar neue Wandbilder konnten wir finden.
Wir kommen wieder….

Bei einer Tour mit RELOADIAK entstand dieses Video, das wir euch nicht vorenthalten möchten. Tolle Bilder und mal was bewegtes aus dieser Kaserne.

Dabei wurden natürlich auch ein paar Bilder gemacht, da wir die bekannten Spots abgegangen sind, leider nicht mehr viel neues.

Wieder mal ein Besuch, diesmal im Winter. Ziel waren die zuletzt immer ausgelassenen Wohnhäuser und deren Dachböden. Hier wurden ja oft von den Soldaten Sportgelegenheiten eingerichtet.
Leider ein kurzer Besuch, da es doch sehr schnell dunkel wurde.

Was soll man noch sagen, weitere Häuser waren noch zu erkunden, der Abriss geht mittlerweile weiter….

Wir trafen uns dort mit einem Urbexer aus einem benachbarten Bundesland. Den Rest des Tages zogen wir gemeinsam durch die Häuser. Diesmal fast nur Bilder mit einem 100-400mm Objektiv.

Zum Abschluss dieser Dokumentation fehlten eigentlich nur noch Drohnenbilder, hier sind sie. 07-2020 es kamen noch ein paar Drohenbilder hinzu.

Auf einem bereits abgerissenen Kaserneteil wurde dieser Zierbrunnen stehen gelassen.

04-2020
…und wieder mal waren wir hier, es hat sich auch was in Sachen Sicherung getan. Einige Gebäude wurden verschraubt und auch teilweise wieder aufgebrochen. Auch mein Lieblingsdachboden verändert sich ständig, die Gasmasken wurden fotogen platziert.

07-2020
Ein weiteres Drohnevideo wurde gedreht.

07-2020
Neben den Drohenaufnahmen fotografierten wir noch andere Bereiche. Hier besonders 2 Sturmbahnen und am Ende der Galerie 4 Vergleiche Früher und Heute.

02-2021
Der Schnee im Winter 2021 sollte bei dieser Erkundung eine sensationelle Stimmung abgeben, fast schon etwas friedliches.

07-2021
Ein weiteres Video von dort

02-2022
Wir unternahmen eine Wanderung im Bereich des ehemaligen Truppenübungsplatzes der Liegenschaft. Dabei kamen wir auch am Rande der Kaserne vorbei, wo in der Ecke ein typischer Wachturm zu finden ist.
Im Wald fanden wir Gebäudereste einer Schießbahn und eines Beobachtungsturms russischer Bauart.

 

Sonnenobservatorium

Hier wurden einmal die von der Sonne ausgehende Radiostrahlung beobachtet. Die Anlage wurde, als Außenstelle eines Instituts, Mitte der 1950er Jahre errichtet und bis 2007 betrieben.
Sie bestand aus 4 Parabolspiegel-Antennen, von denen 3 die Bahn der Sonne verfolgten. Die vierte war zur Reserve. Die Spiegel hatten bis zu 10,5 m Durchmesser, ausgewertet wurde das alles im Messhaus nebenan.
Das Observatorium hat in der Zeit Beobachtungsdaten geliefert, mit denen wertvolle und anerkannte Beiträge zur Physik der Vorgänge der Sonnenkorona erarbeitet wurden.
Die Anlage befindet sich scheinbar im Rückbau, wie wir hoffen und ist nicht Opfer von Schrott und Kabeldieben geworden.

Ein neuer Besuch brachte Gewissheit, die Anlage ist verschrottet worden. Ein Bericht darüber ist auch bei http://www.rottenplaces.de zu lesen, bebildert von uns.

Das Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP) hat sein Observatorium in der Außenstelle Tremsdorf aus Kostengründen aufgegeben. Die Antennen wurden demontiert und verschrottet. Wichtige Messgeräte wurden zum Stammsitz in Babelsberg verbracht. Das AIP verweist zur Begründung dieses Schritts auf die vor fünf Jahren neu aufgebaute Außenstelle in Potsdam-Bornim, die mit dem vom Bund finanzierten, hochmodernen Instrumentarium “Lofar” ausgerüstet wurde und leistungstärker als die Anlage in Tremsdorf ist. Dennoch hatte man lange auf den Erhalt des Standortes in Tremsdorf gehofft. 2011 wurden erste Abwicklungspläne bekannt, über die Jahre wurde der Druck von Land und Bund zu groß, die das Projekt maßgeblich mitfinanzierten.

Die Antennen des Observatoriums gehörten zu den stärksten ihrer Art. Als vor Jahren die Sonnenaktivität die schwächste war, die je registriert wurde, konnte man mit der Tremsdorfer Technik dieses Pänomen beobachten und die Daten auswerten. Das Observatorium für Solare Radioastronomie (OSRA) nahm das Radioteleskop-Observatorium, das zum Forschungsbereich Solare Radiophysik des Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP) gehörte, 1954 in Betrieb. Diese Art der Sonnenbeobachtung ist in Deutschland einzigartig. Die beobachtete Radiostrahlung stammt aus der Korona unserer Sonne. In einer Ost-West ausgerichteten Linie waren 4 Parabolspiegel-Antennen platziert. Drei davon folgten rechnergesteuert normlerweise der täglichen Bahn der Sonne, ein vierter wurde in Reserve vorgehalten und schaute zum Zenit. Der größte Parabolspiegel der Antennenzeile besaß einen Durchmesser von 10,5 Metern.

Die Antennen wurden dabei der Sonne durch Antriebe nachgeführt und empfingen die von ihr kommenden Radiosignale. Die Antennen wurden seit der Entstehung des OSRA immer wieder aufgerüstet. Die Antennen standen seit 2007 in Parkposition, nachdem der Beobachtungsbetrieb eingestellt war. Zu DDR-Zeiten arbeiteten hier 21 Personen, erst 1994 funktonierte die Außenstelle vollautomatisch.
Quelle: www.rottenplaces.de

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Ausgeplanscht im Erlebnisbad

Ein heißer Sommertag, wir wollten uns abkühlen und fuhren ins Erlebnisbad. Der Parkplatz war überraschender Weise sehr leer, der Eintritt frei … hm warum nur? Die Geschichte dahinter:

Nach der Wende waren die normalen Schwimmhallen nicht mehr gut genug, es mussten Erlebnisbäder, Spaßbäder, Thermalbäder o.ä. her. Dieses hier ist eines der ersten die gebaut wurden, nicht nur für die Einheimischen, sondern um auch Touristen anzulocken.
Mehrere Schwimmbecken, Wasserrutsche, Wildwasserkanal, Außenbecken und einen Saunabereich gab es.
Doch der ersten Euphorie folgte die Ernüchterung. Das Bad wurde nie rentabel, mehrere kurzzeitige Schließungen folgten, unter anderem wegen nicht bezahlter Stromrechnungen. Die Stadt verkaufte das Erlebnisbad für 1 Mark. Aber auch der neue Eigentümer konnte diese Wohlfühloase nicht retten. Jetzt sind dort alle Metallteile verkauft und die Kabel fehlen. Vandalen haben sich dort auch schon ausgetobt. Das Kellergeschoss steht unter Wasser. So ist das Bad nicht mehr zu retten!

Ein weiterer Besuch im Juni 2015 – hier wurde man dann auch noch unfreundlich des Geländes verwiesen 😉

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