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Chemische Bleicherei

Die Geschichte dieses Standortes geht auf den Anfang des 20. Jahrhunderts zurück. In der DDR wurde der Betrieb in einen sächsischen VEB eingegliedert. Nach der Wende dann der Versuch eines Neubeginns mit der ökologischen Produktion von Hanfzellstoff, der aber scheiterte.
Das Gelände ist schon stark vom Vandalismus geprägt und dient auch als Müllplatz.

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Flugplatz Sperenberg

Der Flugplatz Sperenberg war bis 1994 ein sowjetischer Militärflughafen in Sperenberg, auf dem große Flugzeuge wie z. B. die Truppentransporter IL-76 und AN-22 fest stationiert waren. Er galt zeitweise als potentieller Standort für das Projekt des Großflughafens Berlin-Brandenburg.

Das Gelände des Flughafens gehörte ursprünglich zur Heeresversuchsstelle Kummersdorf, wo bereits von 1870 an militärische Mittel auf ihre Nutzbarkeit untersucht und geprüft wurden. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die umfangreiche Nutzung des Geländes weitgehend eingestellt.

Ab 1958 wurde auf dem Areal von der DDR ein Flughafen errichtet, um den bereits existenten, größeren Flughafen Berlin-Schönefeld vom militärischen Luftverkehr zu entlasten und ausschließlich zur zivilen Nutzung zu verwenden.

Der Kasernenteil

Hier entstand eine eigene sowjetische Stadt, mit Schule, Kindergarten, Kino, Geschäften, Bäckerei und vieles mehr. Außerdem bestand eine tägliche Zugverbindung nach Moskau. Zu Spitzenzeiten waren hier 5.000 Soldaten und Zivilisten stationiert.

Die Kaserne hat ja beträchtliche Ausmaße so dass wir hier 2018 noch einmal vorbei schauten. Es wurde auch einiges gefunden, was uns neu war. Die Bäckerei zum Beispiel ist da dabei, im südlichen Teil wo diese Bilder entstanden sind, gibt es außderdem viele Garagen und Wohnhäuser.
Auch das Kino und die Schule besuchten wir wieder.

Auch den nördlichen Kasernenteil wollten wir bei schönstem Wetter mal wieder erkunden. Diesmal war das Augenmerk auf Abseits liegende Gebäude gelegt, dort konnten wir wieder einmal schöne Eindrücke sammeln.
Aber auch ein Speisehaus war heute offen.

Ein paar Drohnenbilder.

Die Munitionsanstalt

Über diesen Teil, nördlich des Schumkasees findet man wenig Dokumentation. Wir vermuten, dass in den vielen kleinen Gebäuden Munition gelagert wurde, da diese alle von Erdwällen umgeben waren., um im Falle einer Explosion nicht ein Inferno auszulösen. Ein russischer Kommentar  über ein Gebäude dort besagt: „Hier war das Wertvollste gelagert – Alkohol“.

Das Tanklager 1

Wir fanden 2 ähnlich aufgebaute Tanklager, das erste mit vielen offen liegenden Tanks, aber auch vergrabenen.

Das Tanklager 2

Hier mitten im Wald, wieder sehr viele unterirdische Tanks.
Gelegen nördlich des Flugplatzes und ausgestattet mit ein paar Gebäuden und einem Wachturm.

Der Flugplatz

Der Standort wurde nach der Fertigstellung 1974 als „Selbstständig-Gemischtes Fliegerregiment“ bezeichnet. Die Start- und Landebahn war 2600 m lang. Dieser Flugplatz wurde von den sowjetischen Streitkräften bis zum Abzug 1994 genutzt.

Auf den Spuren der Eisenbahnpioniere

Diese Tour bietet das Museum Kummersdorf an. Sie dauert 4 Stunden und man fährt mit eigenem Fahrzeug über das Gelände. Wir hatten traumhaftes Wetter während dieser geschichtlichen Exkursion. Viel wissenswertes wird hier vermittelt. Die Zeit verging im Flug.
Zuerst gibt es einen ört- und zeitlichen Überblick über den Flugplatz Sperenberg und danach ging es zum Schumkasee wo die Eisenbahnpioniere über Jahrzehnte übten. Durch die lange Trockenheit war ca. 1m weniger Wasser im See und einige Hinterlassenschaften der früheren Hausherren kam zum Vorschein. Die Brückenbauwerke kann man hier heute noch sehen.

Danach ein Halt in der Kaserne und wir liefen zum Heegesee. Reste des Freibades der Russen sind auch heute noch zu sehen.

Weiter ging es zur Pyramide, eine Gedenkstätte im Wald für die Opfer im 1. Weltkrieg, auf dem Weg dorthin sehen wir Brückenreste im Wald und zugewachsenen Eisenbahngleise.

Nächster Punkt, die Landebahn, ein großer Moment dort lang zu fahren. Wir fuhren die kompletten 2,6 km ab, dann weiter vorbei an Häusern entlang der Zufahrten und zuletzt hielten wir am Hangar.

Eine Führung die man nur empfehlen kann, hier noch der Link zur Webseite. Führungen Flugplatz Sperenberg

 

Stasigefängnis

Zum Tag des offenen Denkmals konnten wir das Stasigefängnis in Hohenschönhausen besichtigen.
Hier wurde deutlich wie mit Menschen umgegangen wurde, die nicht ins System passten. Egal zu welcher Zeit wurde diese Anlage dafür genutzt, Informationen oder Geständnisse aus den Menschen zu pressen. In der DDR wurde dann das Areal zum Hochsicherheitstrakt ausgebaut.

Die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen befindet sich an einem Ort, der wie kaum ein anderer in Deutschland mit der 44-jährigen Geschichte politischer Verfolgung in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) und der DDR verknüpft ist. Auf dem Gelände einer ehemaligen Großküche im Nordosten Berlins wurde nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ein sowjetisches Speziallager errichtet.
Nach der Schließung des Lagers im
Oktober 1946 entstand im Keller des Gebäudes das zentrale sowjetische Untersuchungsgefängnis für Ostdeutschland. 1951 übernahm das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) das Gefängnis, erweiterte es 1961 durch einen Neubau und nutzte es bis 1989 als zentrale Untersuchungshaftanstalt. Tausende politisch Verfolgte waren an diesem Ort inhaftiert, darunter fast alle bekannten DDR-Oppositionellen.

Rund um die Haftanstalt in der Berliner Genslerstraße waren zugleich die zentralen Diensteinheiten ansässig, die beim MfS für strafrechtliche Ermittlungen und Gefängnisse zuständig waren: die Hauptabteilung IX und die Abteilung XIV, die direkt dem Minister für Staatssicherheit Erich Mielke unterstellt waren. Sie kontrollierten sämtliche Ermittlungsabteilungen und Untersuchungshaftanstalten in den 15 DDR-Bezirken und leiteten deren Arbeit an. Der Ort bildete eine Art Zentralstelle kommunistischer Repression in Ostdeutschland.

Die Untersuchungshaftanstalt befand sich in einem militärischen Sperrbezirk, der von der Außenwelt hermetisch abgeschlossen war. In dem Gebiet, das auf keinem Ostberliner Stadtplan eingezeichnet war, residierten noch weitere Diensteinheiten des MfS: der Operativ-technische Sektor (OTS), der u.a. für den Bau von Abhöranlagen zuständig war, die Hauptabteilung IX/11 mit ihrem geheimen NS-Archiv sowie ein Teil des Spionageapparates der Hauptverwaltung A (HVA). Unmittelbar neben dem Gefängnis befand sich bis 1974 das Arbeitslager „X”, in dem bereits verurteilte Strafgefangene für den Staatssicherheitsdienst Zwangsarbeit leisten mussten.

(Quelle: http://www.stiftung-hsh.de)

 

Tuchfabrik

Viele Informationen kann man nicht mehr über diese kleine Tuchfabrik im Zentrum der Landeshauptstadt finden. Ein Investor will dort jetzt 2.000 Wohnungen entstehen lassen und wird die alte denkmalgeschützte Fabrik darin integrieren. Die sonst sehr gut verschlossene Fabrik öffnete am Tag des Denkmals kurz die Pforten. Die Bilder wurden von „Lady C.“ zur Verfügung gestellt.

RAW „Teddy“

Ab 1863 wurde dieses Reichsbahnausbesserungswerk errichtet. Es besteht aus etwa 10 unterschiedlich großen Hallen. Die Gesamtfläche beträgt ca. 30.000 qm, es ist damit eines der größten die wir je besucht haben.
Hier wurden in den 1930er Jahren Elektrolokomotiven und -triebwagen sowie Kleinlokomotiven repariert.
Nach dem Krieg wurde die elektrische Zugförderung eingestellt und alle Anlagen und Elektroloks in die Sowjetunion abtransportiert.
Jetzt waren hier ausschließlich Dampflokomotiven stationiert, später kamen dann Dieselloks dazu. Das RAW bekam den Namen eines ehemaligen Arbeiterführers. Zum RAW gehörte noch eine Berufsschule und ein großes Heizkraftwerk, das in einem extra Beitrag dokumentiert wird.

06-2022
Zum Abschluss einer Tour drängte sich der Besuch dieses Geländes auf. Das benachbarte Heizkraftwerk ist gut gesichert, das RAW steht aber sperrangelweit offen. Es ist immer noch einen Besuch wert, es herrscht eine tollte Stimmung hier wenn man die Hallen erkundet. Es ist bunter und grüner geworden, mittlerweile der Lauf der Dinge in größeren Städten. Teile des RAW wie die Berufsschule oder Lehrlingsausbildung sind schon abgerissen.

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Wasseraufbereitung

Hier wurde einst Wasser aufbereitet, nun steht das Gebäude leer. Kaum Vandalismus und wenig Beschmierungen der Dorfjugend, prägen das Gesamtbild dieser schönen Location.

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Kraftwerk am RAW

Hier wurde die benötigte Energie für das RAW „Teddy“ gewonnen. Als Besonderheit findet man die große Gondelbahn, mit der die Kohle ins Kraftwerk transportiert wurde.

Da am benachbarteten RAW Abrissarbeiten statt finden, wollten wir einmal nachgucken was mit dem Kraftwerk geschehen ist.
Hier wird im Umfeld neu gebaut, das Kraftwerk steht immer noch so da wie beim ersten Besuch.

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Fliegerhallen am ehemaligen Flugplatz

Die Entwicklung an diesem Standort begann schon 1909, als hier eine drehbare Luftschiffhalle fertig gestellt wurde, diese wurde aber frühzeitig abgerissen.
Später sollte hier eine Fliegerstation aufgebaut werden. Die hier gezeigten Hallen, waren die Flugzeughallen der Flug- und Versuchsabteilungen. Zur Nutzung nach dem 2. Weltkrieg ist uns nichts bekannt, das Gelände gehörte aber zum sowjetischen Sperrgebiet.

Wir fanden Reste von Firmen, die sich hier nach der Wende angesiedelt hatten. Es sah leider so aus, als ob der Abriss bevor steht. Beeindruckend war das Echo wenn man direkt unter einer der Kuppeln stand.

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Hier kann man das Echo hören:

Elisabeth Krankenhaus

1910 nahm das Königin Elisabeth Hospital seine Arbeit auf. Kranke mittellose Männer, Frauen und Kinder sind hier aufopferungsvoll behandelt worden. 1945 wurde der Besitz dem kirchlichen Träger entzogen.
Von 1945 bis 1991 wurde das Areal durch die sowjetische Armee als Krankenhaus genutzt.
Ein Großteil der Gebäude sind inzwischen renoviert und werden wieder vom früheren Eigentümer genutzt.

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Ausflugsschiff Dr. Ingrid Wengler

Das Küstenmotorschiff wurde 1959 in Emden erbaut.
Es ist 40 m lang, 5,10 m breit und hat einen Tiefgang von 1,20 m.
Anfangs im deutsch-holländischen Grenzgebiet als Frachter unterwegs, kaufte der jetzige Eigner 1975 das Schiff und gab ihm den Namen seiner Frau. Er ließ es zur noblen Unterkunft umbauen, mit Kabinen für Passagiere und Crew. Es wurden Ausflugsreisen nach Frankreich angeboten und das Schiff fuhr über Rhein und Mosel.

Mit dem Fall der Mauer standen die Gewässer der ehemaligen DDR offen und man befuhr die Gewässer von Berlin und Mecklenburg. Nach mehreren unglücklichen Unternehmungen musste das Geschäft Insolvenz anmelden, das Schiff wurde gepfändet und in Stralau „zwischen geparkt“. Der Eigner, der noch auf dem Schiff lebte, wollte das Konzept wieder aufleben lassen und versuchte andere Finanzquellen zu finden. Dann kam der 15. Oktober 1996, das Wasser- und Schifffahrtsamt Berlin transportierte das Schiff an den jetzigen Standort, mitsamt dem Inventar des Eigentümers, weil es ohne Genehmigung an der alten Liegestelle lag.
Den Prozess mit dem Amt verlor der Eigentümer. Mittlerweile haben ungebetene Besucher dem Schiff arg zugesetzt. Eine kuriose Geschichte rund um das Ausflugsschiff Dr. Ingrid Wengler!

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