Auf dem 330 ha großen Areal wurde 1934 bis 1939 die Heeresmunitionsanstalt Neuruppin errichtet. Es gab einen Fertigungsbereich, in dem Munition aller Kaliber hergestellt wurde, einen Wohn-, Verwaltungs- und Sozialbereich sowie einen Lagerbereich. Die GSSD nutze das Areal als Munitionslager. Die Gebäude die als Lager dienten sind bereits alle verschwunden, der Teil der als Unterkunft diente, ist auch im Abriss. Also wird dieser Standort bald nicht mehr existieren. Wir konnten auch nur wenige Motive finden, einige Spuren der früheren Größe, wie Schienen oder Mauern im Wald kann man noch entdecken.
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Krematorium
Dieses Krematorium, das mittlerweile unter Denkmalschutz steht, wurde Anfang des 20. Jahrhunderts erbaut. Über 100.000 Verstorbene wurden hier eingeäschert. Wegen Umweltauflagen mußte der Betrieb in den 1990er Jahren eingestellt werden. Ein merkwürdiges Gefühl erfasste uns beim Besuch dieses Lost Places. Auch der kleine Friedhof unmittelbar neben dem Krematorium scheint nicht mehr gepflegt zu werden, umgestürzte Grabsteine liegen auf dem Boden.
Baufirma
Ein relativ großes Gelände beherbergte einmal diesen Baubetrieb. Nach der Wende schien hier bald Schluss gewesen zu sein. Die Zerstörung ist schon ziemlich weit voran geschritten. So richtig ließ sich nicht mehr ermitteln, was genau hier früher gemacht wurde. Wir fanden sogar Luftschutzkeller.
Saatgutlager
Dieses Saatgutlager fanden wir auf einer Tour durch Sachsen-Anhalt. Sehr gut erhalten, fast frei von Vandalismus oder Schmierereien. Lediglich eine Jugendliche hat das Bekenntnis ihrer Liebe zu einem gewissen Olaf K. hinterlassen.
Schule des Aufbaus
Anfang des 20. Jahrhunderts als Seminarschule für Lehrer gebaut, wurde sie aber bald nur noch als Schule genutzt, die mehr auf praxisbezogene Inhalte, als auf die klassischen Bildungsformen der damaligen Zeit setzte. Ab 1945 wurde das Gebäude von einer sowjetischen Einheit genutzt. Soldaten und Fahrzeuge waren hier bis 1994 stationiert.
RAW neben den Türmen
Die beiden großen Wassertürme prägen das Bild dieses Reichsbahnausbesserungswerks. Weithin sichtbar erstrahlten sie bei unserem Besuch in der Abendsonne. An diesem Standort waren schon früh Bahnanlagen angesiedelt, die größten Anpassungen erfolgten Anfang der 1910er Jahre. Die meisten Gebäude stammen aus dieser Zeit. 2 Ringlokschuppen mit entsprechenden Drehscheiben sind vorhanden. Anfang der 90er wollte man hier einen großen Rangierbahnhof installieren, aber dieses Vorhaben wurde nie umgesetzt und 1995 der Betrieb eingestellt.
Postbahnhof
1912 konnte der Postbahnhof in Betrieb genommen werden. Das Hauptgebäude des Postbahnhofs ist 200 m lang und hat eine überdachte Fläche von 16.000 m².
Die achtbogige Halle des als Kopfbahnhof ausgestalteten Objekts überspannte 26 Gleise und 16 Bahnsteige. In ihr fanden bis zu 90 Bahnpostwagen Platz, was sie zur größten Bahnpostanlage ihrer Zeit machte. Für die Anlegung des kammförmig aufgefächerten Gleisnetzes mussten umfangreiche Geländeaufschüttungen erfolgen. Das Gleisfeld war wie beim Hauptbahnhof in eine preußische und eine sächsische Hälfte aufgeteilt. Der Postbahnhof hatte eine eigene Wasser- und Stromversorgung, für die ein mit zwei 120 PS und einem 250 PS Dieselmotor ausgestattetes Motorenkraftwerk errichtet wurde.
Im Jahre 1913 wurden im Postbahnhof 10,4 Millionen Stück abgehende und 4,8 Millionen Stück ankommende Pakete umgeschlagen. Hinzu kamen noch 36 Millionen Stück im Durchgangsverkehr.
Im Laufe der Zeit wurde der Postbahnhof ständig baulich erweitert und technisch verbessert. So wurde 1936 an der Rohrteichstraße ein großer Erweiterungsbau errichtet, der den betrieblichen Anforderungen bis zur Schließung 1994 genügen konnte. Mit der Umwandlung der Deutschen Bundespost in die Deutsche Post AG stellte diese die Bahnpost im gesamten Bundesgebiet ein und verlagerte die Posttransporte auf die Straße und in die Luft. Das denkmalgeschützte Bauensemble des Postbahnhofs steht seitdem leer.
Kraftwerk borstiger Schornstein
Ein Urbextraum in einer Großstadt gelegen, dieses Kraftwerk bietet eine Unmenge an schönen Motiven. Man kann erahnen, welche Mengen an Kohle hier durch die Öfen ging und wahrscheinlich auch wie viel Dreck ausgestoßen wurde. Genutzt wurde es als Energiequelle für die umliegende Industrie.
Eine Schornsteinsprengung dieses Kraftwerks ging schief, denn er kippte nicht wie berechnet, sondern landete in einer metertiefen Schlammpfütze, dessen Inhalt er in der Gegend „verteilte“.
Standortlazarett
Der Ursprung dieses Standortlazaretts bildeten 4 Krankenhausbaracken, die 1893 errichtet wurden. 1934 – 1936 erfolgte dann ein größerer Umbau und damit eine Erweiterung der Kapazitäten, da hier auch die Zivilbevölkerung von den Militärärzten behandelt wurde. Beim Neubau wurden die Terrassen und Balkone so ausgerichtet, dass die frische Waldluft und das Sonnenlicht bestens genutzt wurde. Es war das modernste Militärkrankenhaus der damaligen Zeit.
Die russischen Truppen nutzen das Krankenhaus bis zu ihrem Abzug 1992 und errichteten noch weitere Gebäude.
Hier noch eine Auswahl von Wandbildern, denen ich mich bei einem Wiederholungsbesuch widmen konnte.
11-2018
Das Gelände des Standortlazaretts umfasst ja noch einige andere Gebäude. Diese waren das Ziel der Erkundung, aber auch dem Lazarett wurde ein Besuch abgestattet. Das warme Herbstlicht bot uns doch ein schönes warmes Licht im Gebäude. Im hinteren Teil des Geländes fanden wir noch ein weiteres Krankenhaus, erbaut in den letzten Jahren der Besatzerzeit.
Hier wurde 1980 eine Geburtsklinik auf dem Gelände errichtet. Die russsiche Bauart lässt sich auch heute noch gut erkennen. Wie immer wurde der Putz weggelassen. In der Klinik erblickten bis 1993 viele Kinder das Licht der Welt.
Das neuere Heizhaus dort, hatte auch das Baujahr 1980 an der Wand verewigt.
Und Drohnenbilder
Kaserne Kapen
Ursprünglich war das Areal ein Waldgebiet mit Forstamt.
1935 wird ein Teil des Gebietes zum Truppenübungsplatz, Kasernen und eine Munitionsanstalt werden errichtet. Hier wurde großkalibrige Munition hergestellt. Der Sprengstoff kam aus einem Werk in der Nähe. Später wurden hier dann sogar Chemiewaffen produziert.
Nach dem Ende des Krieges, besetzte zuerst die US Armee das Gelände und erbeutete wichtige Dokument zur Chemiewaffenherstellung.
Später dann, im Mai 1945 werden die militärischen Anlagen von der sowjetischen Armee übernommen. Die in den ersten Jahren die chemischen Kampfstoffe vernichtete. Eine Teil des Geländes nutzte die sowjetische Armee als Militärstandort bis zu ihrem Abzug 1992. Der andere Teil wurde ein VEB Chemiewerk das auch nach der Wende abgewickelt wurde. Diese Bilder stammen aus den von der Sowjetarmee genutzten Teil.
10-2020
Ein erneuter Besuch der Kaserne, mit doch einigen neuen Funden.
Wie ein Sturmbahn im Wald, eine Fahrschule mit einigen Schautafeln und noch ein paar schöne Wandbilder.