KKW Stendal

Dieses Kernkraftwerk ist nie in Betrieb gegangen. Heute ist es teilweise abgerissen. Es sollte die bis dahin größte Energiegewinnung in der DDR werden, es war eine Leistung von 4.000 Megawatt geplant.

Die Planung begann 1970 und der Bau sollte 1980 abgeschlossen sein. Da Lieferschwierigkeiten auftraten, wurde zuerst der Bau von kleineren Reaktoren beschlossen, ähnlich der im KKW Lubmin eingesetzten. Die Baustelle wurde Ende 1974 eröffnet. Es entstanden Wohnhäuser, Eisenbahnanbindung, Straßen, eine Poliklinik und Schulen sowie Kultureinrichtungen, Einkaufsmöglichkeiten und Gaststätten.

Später erfolgte dann wieder eine Planänderung, weil es in Harrisburg eine Reaktorhavarie gegeben hatte, jetzt sollte auf Vorschlag der Sowjetunion ein anderer Typ eingebaut werden. Die Arbeiten begannen zu Beginn der 1980er Jahre, die ständigen Planänderungen und das Unglück in Tschernobyl verzögerten das Bauvorhaben weiter und jetzt sollte zu Beginn der 1990er Jahre der erste Block ans Netz gehen.

Mit der Wende wurde das Projekt dann begraben. Bis dahin war Block A zu 75%, Block B zu 50% und die Nebenanlagen zu 55% fertiggestellt.
Wegen den neuen Bestimmungen in der BRD, musste ein neues Genehmigungsverfahren durchlaufen werden. Ende 1990 wurde ein Baustopp verfügt.
Es begann ein Gezerre auf allen Ebenen um die Weiterführung des Projektes, die Kosten explodierten. Auch der Umbau zu einem Steinkohlekraftwerk wurde erwogen. 2010 wurden dann all diese Pläne auch auf Eis gelegt.

Heute haben sich auf dem Areal ein paar Firmen angesiedelt. Die hier gezeigten Rohbauten und der Rest des Block A stehen jetzt weiter ungenutzt in der Gegend.