Auf den Spuren der Eisenbahnpioniere

Diese Tour bietet das Museum Kummersdorf an. Sie dauert 4 Stunden und man fährt mit eigenem Fahrzeug über das Gelände. Wir hatten traumhaftes Wetter während dieser geschichtlichen Exkursion. Viel wissenswertes wird hier vermittelt. Die Zeit verging im Flug.
Zuerst gibt es einen ört- und zeitlichen Überblick über den Flugplatz Sperenberg und danach ging es zum Schumkasee wo die Eisenbahnpioniere über Jahrzehnte übten. Durch die lange Trockenheit war ca. 1m weniger Wasser im See und einige Hinterlassenschaften der früheren Hausherren kam zum Vorschein. Die Brückenbauwerke kann man hier heute noch sehen.

Danach ein Halt in der Kaserne und wir liefen zum Heegesee. Reste des Freibades der Russen sind auch heute noch zu sehen.

Weiter ging es zur Pyramide, eine Gedenkstätte im Wald für die Opfer im 1. Weltkrieg, auf dem Weg dorthin sehen wir Brückenreste im Wald und zugewachsenen Eisenbahngleise.

Nächster Punkt, die Landebahn, ein großer Moment dort lang zu fahren. Wir fuhren die kompletten 2,6 km ab, dann weiter vorbei an Häusern entlang der Zufahrten und zuletzt hielten wir am Hangar.

Eine Führung die man nur empfehlen kann, hier noch der Link zur Webseite. Führungen Flugplatz Sperenberg

Ledervilla

Diese Fabrikantenvilla eines Lederproduzenten wurde zuletzt als Verwaltung genutzt.
Die Ursprünge gehen zurück bis Ende des 19. Jahhunderts.

Das alte Freibad

Pläne der Stadt das alte Freibad zu verkaufen scheiterten an einem weiteren Objekt in der Nähe das sich nicht so leicht umwandeln lässt.
Historisches über das Freibad ist kaum zu lesen, wir fanden Postkarten des Ortes wo es als neu umworben wurde und diese stammen aus dem Jahr 1941. Das überraschte dann doch, da es wie ein Bau aus Zeiten der DDR aus sah.
Dem Anschein nach wurde noch ein Umbruch nach der Wende versucht, aber da die Preise noch in DM aushängen ist hier auch schon fast 20 Jahre nicht mehr gebadet worden.

VEB Pappe

Wenig bis gar nichts konnten wir über diesen ehemaligen VEB heraus finden. Nur das hier Verpackungen aller Art hergestellt wurden. Überall findet man Überbleibsel aus der DDR, aber auch Nachnutzer haben ihre Spuren hinterlassen.
Ein Teil wird noch heute für Autoreparaturen genutzt.

 

Porzellan White

Die Porzellanherstellung begann in diesem Ort vor ca. 170 Jahren. Mehrere Fabriken siedelten sich hier an und zogen andere Gewerbe nach. Es gab viel Industrie hier in dem kleinen Ort.

Das Porzellan aus diesem Ort errang Weltruf. Die Figuren werden heute noch hoch gehandelt, die hier in liebevoller Handarbeit produziert wurden.

In den 1970er Jahren wurde dann dieser Betrieb in einen VEB Verbund eingegliedert. Nach über 100 Jahren Porzellanherstellung an diesem Standort ruht diese seit 1995 .

Vor einigen Jahren sind Teile der Fabrik eingestürzt da die Gebäude sich selbst überlassen wurden und schutzlos der Natur ausgeliefert sind.

Zum edlen Wasser

Diese Stadt hat eine lange Eisenbahntradition, seit Mitte des 19. Jahrhunderts ist sie an die Eisenbahn angeschlossen. In den folgenden Jahren entwickelte sie sich zum Eisenbahnknotenpunkt. Die nötigen Arbeiten an den Fahrzeugen wurden dann auch hier durchgeführt, das Werk vergrößerte sich und gegen 1920 wurden das Bahnbetriebswerk wesentlich vergrößert.

Eine Besonderheit hier war die exzellente Wasserqualität für die Dampflokomotiven, fast alle die hier vorbei kamen nahmen dieses auf.
Es begannen zu dieser Zeit auch Planungen für einen Umzug der aber bis heute nicht realisiert wurde. Der Krieg und die nachfolgende Zeit in der DDR ließen alles so wie es war.
Heute ist das große Reichsbahnwerk verlassen und viele haben hier ihre Spuren hinterlassen. Die Vandalen und Sprayer gehen hier ein und aus, die Natur beginnt langsam sich das Gelände zurück zu erobern.

Uns wurde gesagt das es sich hier kaum noch lohnt zu erkunden, aber wie immer muss man sich sein eigenes Bild machen, es gab noch eine große Anzahl lohnender Motive und spannende Räume zu erkunden.

Die Leichenkutsche

In einer abgelegenen Industriehalle steht diese Leichenkutsche.
Die Halle selbst ist leer und deren frühere Funktion uns unbekannt.

Gasanstalt

Diese Gasanstalt wurde um 1900 gebaut.

Es war ein größeres Gaswerk nötig geworden um die Versorgung dieser Stadt zu gewährleisten. Es hatte einen eigenen Gleisanschluss für den Transport der Kohle.
Der Verbrauch von Stadtgas stieg immer weiter an und auch die Leistung dieses Werkes, auch wurden immer mehr Leitungen verlegt und damit das Gasnetz erweitert.

In den 1980er Jahren wurde dann der Betrieb eingestellt, die Anlagen waren mittlerweile zu marode.
Die Stadt wurde jetzt auch vom Ferngas versorgt. Da das Areal stark belastet ist, ist eine heutige zivile Nutzung schwer vorstellbar und so rottet der Rest vor sich hin.

Halbinsel Wustrow

Im Rahmen einer Führung besucht, Handybilder von Lady C.

Zur Geschichte:

Die militärische Nutzung begann hier 1933 mit Errichtung einer Flakschule. Es entstand eine Siedlung für die Offiziere und die zivilen Beschäftigten genannt „Rerik West“. Hier wurden Einheiten geschult die später auch an der Verteidigung Berlins teilnahmen.
Im Mai 1945 übernahmen die sowjetischen Streitkräfte das Gelände und bestimmten es zu einer Garnison. Wenig ist über diese Zeit bekannt, man schätzt das hier rund 3.000 Soldaten stationiert waren. Es gab auch einen Schieß- und Ausbildungsplatz und Marine- und Nachrichtentruppen waren hier stationiert. Die Russen erweiterten den Standort mit den üblichen Gebäuden und übten hier unter anderem das Schießen auf See- und Luftziele.
Nach Abzug 1992 übernahm die Bundesrepublik die Halinsel mit allen ihren Altlasten. Die Bundeswehr benötigte die alte Militäranlage nicht und so blieb sie ungenutzt. 1998 wurde die Halbinsel an einen Investor verkauft, der hier ein Hotel mit Golfplatz und Reiterhof sowie Ferienwohnungen bauen wollte. Die Statd Rerik sprach sich aber dagegen aus und die Fronten verhärteten sich, seit 2018 sind wieder Führungen zu Land erlaubt.

Der alte Fliegerhorst

Dieser Fliegerhorst wurde in dieser Funktion nur bis 1945 eingesetzt, gut 10 Jahre vorher begann der Bau mit allem was so dazu gehört, da er auch als Werksflugplatz genutzt wurde.

Es wurden Flugzeug- und Werfthallen, Kommandantur, Tower, Feuerwache, Kaserne, Offizierswohnhäuser, Casino usw. errichtet.
Die Rote Armee übernahm den Fliegerhorst, hatte aber kein Interesse an der ursprünglichen Nutzung. Das Flugfeld wurde noch ein paar Jahre von GST und zu Manövern genutzt.

Die Sowjetarmee baute dann hier einen Fla-Raketenkomplex auf und stationierte eine mot. Schützendivision. Seit Übergabe an die deutsche Verwaltung, Anfang der 1990er Jahre steht der Komplex größtenteils leer.

Die Gebäude vergammeln und einige die nicht unter Denkmalschutz stehen sind auch 2018 abgerissen worden. Viele frische Sandflächen weisen darauf hin.

Beeindruckt haben uns die großen Hangars, wo der Verfall schon arg voran geschritten ist, Rost und abfallender Putz breiten sich aus. Viele Details lassen sich hier finden, wie im abgelegenen Munitionsteil. Dort liegen noch Unmengen an Geschosshülsen und deren Verpackungen im märkischen Sand.