Das Kernkraftwerk war das erste in der DDR das ans Netz ging. Die Inbetriebnahme erfolgte 1966 und es lieferte bis 1990 Elektroenergie.
Im Rahmen einer öffentlichen Führung besichtigten wir das was hier noch übrig ist, da der Rückbau schon seit 1995 in Gang ist. Es war nur der nicht radioaktive Bereich zugänglich. Viel ist aber auch in der Maschinenhalle nicht mehr da wo wir nicht fotografieren durften, die Generatoren sind abgebaut auch der Reaktor ist leer. Durch ein Bullauge konnten wir aber einen Blick hinein werfen.
Die Elektrische Leistung des KKW betrug 70 MW im Vergleich zu modernen Windrädern die heute schon 6 MW Leistung liefern, eher eine bescheidene Ausbeute. Der Rückbau kostet ein vielfaches dessen, was der Bau gekostet hatte. Man rechnet mit 1 Mrd. Euro.
Diese Wasserhochbehälter der Bahn wurden ja früher für die Dampflokomotiven gebraucht, hier wurde in einen ca. 30m hohen Turm integriert. Er war im Gegensatz zu vielen seiner „Kollegen“ gemauert.
Der Aufstieg Etage um Etage brachte nichts neues, der Turm ist leer und bietet nicht viel sehenswertes. Die Fenster sind zerschlagen aber oben wartete eine schöne Aussicht und der Behälter, der jetzt aber nur noch Abfall enthält.
Dann ging es wieder hinunter und das weiche Abendlicht ließ den tristen Turm golden schimmern.
Jeder ehemalige DDR Bürger kennt den Begriff Sprelacart. Vieles in den Wohnungen und Betrieben war aus diesem Material, das hier um 1930 entwickelt wurde. Es besteht aus Schichtstoffen die mit Kunstharz gebunden wurden und hatte eine kratzfreie leicht zu reinigende Oberfläche. Es wurde in Küchen, Wandverkleidungen, Möbeln usw. verwendet. Auch heute trifft man noch alte Gaststätten an, die fast vollständig mit Sprelacart ausgekleidet sind. Ich nenne die dann immer „Sprelacartmuseum“ jetzt in dem alten Werk zu stehen hatte schon was nostalgisches.
Dieser Betriebsteil wird nicht mehr gebraucht, im Moment läuft die Demontage und Verwertung des alten VEB.
Der Zustand ist mehr als marode und bald fällt eh alles zusammen.
Hier wartet eine traditionsreiche Papierfabrik auf einen Neuanfang.
Aber je mehr Zeit ins Land geht um so unwahrscheinlicher wird es, das hier wieder Papier hergestellt wird. Härtere Umweltauflagen und steigende Energiepreise lassen das fast nicht mehr zu. Die Fabrik wurde verlassen und alle Maschinen waren überholt und einsatzbereit, als die letzten Arbeiter vor ca. 10 Jahren gingen.
Erste Erwähnungen einer Papierherstellung an diesem Ort gehen bis ins 17. Jahrhundert zurück. Hier wurden immer feinste Papiere produziert unter anderem für die Zigarettenindustrie und für Kondensatoren. Die alte Papiermaschine stammt noch aus dem Jahr 1922.
Es liegen sogar noch Spezialrollen von Zigarettenpapier herum, die für Erotiketablissements bestimmt waren. Sie sind an den außergewöhnlichen Farben, wie rosa oder hellblau zu erkennen.
In der Werkstatt stehen auch noch viele alte Maschinen die immer noch ihren Dienst tun könnten…
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts begann hier ein Chemiker ein Medikament zu entwickeln, das bald darauf auch in anderen Ländern benutzt wurde.
Es begann vielversprechend, aber nur wenige Jahre später kam der Rückschlag, die Kriege und Inflation machten dem Unternehmen zu schaffen.
Diese Krise wurde aber überwunden und die Firma expandierte wieder und gründete noch andere Zweige der Medizintechnik.
In der DDR wurde dieser Betrieb später dann in einen VEB eingegliedert und nach der Wende wurde hier auch noch ein paar Jahre produziert.
Wir besichtigten einen neuen Betriebsteil in dem noch moderne Maschinen stehen, warum die nicht abgebaut wurden wissen wir nicht, scheinbar sind die doch noch von einigem Wert.
Der alte Betriebsteil wurde wohl seit 1996 nicht mehr intensiv genutzt, die Kalender blieben in diesem Jahr stehen.
Schimmel und Verfall kennzeichnen diesen Gebäudeteil, aber auch alte Labore, Gegenstände und Lager konnten wir entdecken. Alte Computer und Laborgeräte ließen unser Herz höher schlagen.
Der benachbarte Betrieb existiert zwar noch, aber es ist scheinbar auch auf diesem Gelände lange nichts mehr los gewesen.
Die Lage im Wald lässt wenig Rückschlüsse auf die frühere Funktion zu. Dieses verlassene Lager sieht aber aus, als wäre hier vieles was für den damaligen Betrieb nötig war gelagert wurde. Auch einiges an Ersatzteilen für Fahrzeuge liegt noch hier.
Wer kennt diesen Spruch nicht? Hier wurde er nicht eingehalten, in vielen Räumen und Gängen brennt noch das Licht. Keiner hat es beim Verlassen ausgeschaltet.
Dieser moderne Schlachtbetrieb wurde vor ein paar Jahren geschlossen, die Ausstattung und die Maschinen wurden verkauft. Zurück geblieben sind die großen Hallen und rund 200 Beschäftigte die als direkte- oder indirekte Mitarbeiter ihre Arbeit verloren.
Viel gab es hier nicht mehr zu Erkunden, da fast alles mitgenommen wurde was man unter Einbauten zählen kann. Warum aber der Fuhrpark hier noch steht, versteht man dann irgendwie auch nicht.
In dieser kleinen brandenburgischen Stadt gab es zu DDR Zeiten viel Industrie. Deshalb durfte auch eine gute Anbindung der Bahn nicht fehlen.
Auf der anderen Gleisseite gibt es das obligatorische Bahnbetriebswerk und hier war auch einmal irgend etwas. was damit zu tun hatte angesiedelt. Die Gleise fehlen mittlerweile, genau wie die Industrie in der Stadt wurden sie nicht mehr benötigt.
Was hier an den Zügen gemacht wurde lässt sich nicht mehr genau sagen, da die Hallen leer sind und keinen Aufschluss über früheres Treiben geben.
Uns gefiel der Verfall in den Gebäuden und der schöne Bewuchs mit Efeu.
Hier war zuletzt einmal ein großer Standort der GSSD in der DDR. Der Flugplatz wurde bis 1993 genutzt, erbaut aber schon viel früher und Nutzung im 2. Weltkrieg durch die Wehrmacht.
Es gab alles was man für solch einen Betrieb brauchte unter anderem auch was für die Freizeitbeschäftigung.
Das Schwimmbad und ein kleiner Sportplatz fristen jetzt im brandenburgischen Wald ihr Dasein, vergessen von allen.
Ein großer Sprungturm war früher sicher einmal beliebt bei den Badegästen mit seinen 2 Etagen. Das Becken ist schräg aufgebaut, so dass auf einer Seite auch nicht so gute Schwimmer gefahrlos üben konnten. Seltsamerweise ist die Schräge aber nicht in Längs- sondern in Querrichtung konstruiert worden. Obwohl das ja schon wieder viel mehr Sinn macht, die Seite vom Sprungturm ist tief, die andere auf 50 Metern Länge flach. Das ist auf dem ersten Bild der Galerie gut zu erkennen.