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Pflegeheim 4 Säulen

Am Ende der 60 jährigen Nutzung wurde hier ein Pflegeheim betrieben.

Der Bau aber war zuerst militärisch begründet, als hier Planungen zum Bau von Flugzeugen und Motoren des benachbarten Werkes statt fanden. Die Büros waren zu dieser Zeit nur in leichter Barackenbauweise errichtet worden.
Zum Schutz der Industrie wurde dann hier im 2. Weltkrieg eine Flak-Batterie stationiert.

Nach 1945 kamen dann hier Flüchtlinge und Menschen ohne Wohnsitz unter. In den 1950er Jahren fungierte das Lager als Hilfskrankenhaus.

Die endgültige Bestimmung erlangte es mit der Erweiterung zu einem Pflegeheim unter anderem wurden hier dann auch massive Gebäude errichtet.
Das Heim zog Mitte der 1990er Jahre in die Stadt um und dieser Standort wurde sich selbst überlassen.

Die beiden Eingangsportale erinnern irgendwie an ein sozialistisches Kulturhaus im Kleinformat. Wer die 4 Säulen durchschritt, fand sich bald darauf aber in einem tristen langen Gang wieder, von diesem gingen die kleinen Zimmer ab.

Heute präsentiert sich das abgelegene Gelände in validiertem Zustand, es ist fast alles zerstört oder entwendet worden was irgendwie von Wert war, der Verfall tat sein übriges. Das sieht man auch auf dem ersten Bild ganz gut.

Das Haus am See

ist Bestandteil eines kleinen Betriebsferienlagers im Wald.

Die Lage kann man als idyllisch bezeichnen, mitten im Wald und wenn man bis zum Ende der Anlage  geht erscheint ein kleiner See. Wir hatten hier eine tolle Erkundung, die warme Abendsonne tauchte diesen Ort in ein weiches Licht.
Leider wurde hier nichts zurück gelassen was auf die frühere Trägerschaft hinweist.

Das Hauptgebäude ist aber etwas besonderes. Es erinnert von seiner Bauweise an ein altes Holzhaus in Russland mit vielen aufwendigen Verzierungen.
Weiterhin gab es 4-5 Bungalows, einen kleinen Spielplatz und eine Sanitärhaus. Sicher war dieses kleine Schmuckkästchen sehr beliebt gewesen bei den Werktätigen. Heute ist es nur noch ein verlassener Ort im Wald der langsam verfällt.

Gärtnerei zum Kleinbus

Dieser Teil der Gärtnerei bestand hier bis in die 1990er Jahre. Früher war die Gärtnerei ein Teil eines VEB. Dann wurden die großen Gewächshäuser nicht mehr genutzt und verfallen oder sind dem Vandalismus ausgesetzt. Kaum eine Scheibe ist noch intakt.
Seit dieser Zeit wird das Gelände zur Nutzung angeboten, ein Interessent für die 33.000 m² fand sich scheinbar nicht, aber ein Autohandel hat sich hier einen kleinen Teil zur Nutzung gesichert.

Wir fanden hier das Zusammenspiel zwischen Sonne und den reflektierenden Folien sehr reizvoll. Außderdem musste man aufpassen wo man hin trat, die ehemaligen Unterlagen für die Blumentöpfe tragen einen jedenfalls nicht.

Gasthof zur Linde

Dieses Gasthaus war einst sehr beliebt im Ort, die Einwohner schwärmten vom wunderbaren Essen das hier mit einfachen Mitteln serviert wurde.
Erbaut wurde es schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts, die Idee dazu entstand aus einem Streit in zwischen einem Wirt und seinem Gast, kurzerhand baute der Enttäuschte sich selber ein Wirtshaus.

Nach dem Krieg ging das Gasthaus in die Gemeinschaft der HO über und es wurde hier sogar geschlachtet, bis in den 1960er Jahren daraus dann die Kegelbahn wurde.

Der große Saal wurde für Feiern wie den Feuerwehrball, Fasching oder auch als Disko genutzt. In der angeschlossenen 2 Bahnen Kegelbahn wurde auch eifrig Sport getrieben.
Manchmal gab es auch handfesten Streit als sich die Armeeangehörigen der NVA, die hier beim Freigang feierten, sich an die Damen der Einheimischen ran machten. Wie das am Ende ausging kann man sich ja denken.

Nachdem die Gaststätte nach der Wende den Betrieb einstellte wurde das Haus noch ein paar Jahre für große Veranstaltungen genutzt. Um die Jahrtausendwende dann aber der Verkauf an einen Immobilienspekulanten, der hier aber nichts für die Erhaltung tut. So gammelt das Haus vor sich hin und verfällt. Kurzzeitig zogen hier auch noch Gruftis ein, die es sich in den oberen Etagen „gemütlich“ machten, so erzählen die Anwohner. Heute sieht man davon noch die Überreste der Bewohner.

Kraftwerk Gladse

Ein kleines, aber wie wir finden, sehr feines Kraftwerk, kaum Beschmierungen und Vandalismus, hübscher Verfall und Rost.

Futter für die DDR

Die Ursprünge dieses Standortes gehen auf die NS Zeit zurück.
Die vielen Speicherhäuser hier sind aus Beton und sollten einem Angriff aus der Luft standhalten.

Nach dem Krieg wurde das Areal von der DDR weiter genutzt und ausgebaut. In den 1950er Jahren startete hier ein großes Mischwerk für Tierfutter die Produktion. Modernisierungen folgten in den Folgejahren und es entstand ein hoch industrialisiertes Werk das in der DDR ein hohes Ansehen genoss. Zudem war die Produktion des Futters hier wichtig für die gesamte Tierproduktion der DDR.
Eine Weiterführung des Betriebes nach der Wende gelang nicht heute stehen die Vielen Gebäude leer und sind in noch erstaunlich gutem Zustand, was das Thema Vandalismus und Schmierereien betrifft.

Eigentlich hatten wir hier keine großen Erwartungen, der Tag in dieser Stadt war ja bisher eher ernüchtern verlaufen, aber was sich dann hier auf dem Gelände zeigte begeisterte uns dann doch sehr. Das macht den Reiz des Hobbys aus. Am Ende der Erkundung waren wir ziemlich k.o. Da es immer bis ganz nach oben ging und das waren immerhin meist 4-5 Stockwerke.

06-2020
Da wir bei unserem 1. Besuch nicht alle der riesigen Gebäude besichtigen konnten, war auch hier ein Wiederbesuch angesagt. Die riesige Anlage hält immer wieder Überraschungen bereit. In jeder Etage wartet irgend eine Anlage, die wieder anders aussieht als im Haus davor. Auch einen kleinen Kontrollraum fanden wir.

Fabrik hinter der Villa

Was wurde hier zuletzt gemacht?
Wir können es nicht sagen, die letzten Hinterlassenschaften sagen nicht viel über den Zweck der Anlage aus. Hinter einer schicken Villa wurde ein moderner Zweckbau hingesetzt. Die große Halle ist ausgeräumt, geblieben sind die aufwendige Zuluftanlage mit Klimatechnik und die Stromversorgung.
Auch in der Villa, die sicher einmal die Verwaltung beherbergte, gab es keine Hinweise auf die frühere Nutzung. Aber da die Einbauten allesamt aus der DDR Zeit stammen ist hier nach der Wende nicht mehr viel passiert.

Wasserwerk des Hospitals

Dieses Wasserwerk versorge einstmals ein Hospital mit den nötigen Wasser.
Der letzte Nutzer war die GSSD, die bis zu ihrem Abzug hier ein Lazarett betrieb.

Erbaut wurde das Wasserwerk schon viel früher, wir nehmen an das mit der Entstehung des Areals errichtet wurde, also Anfang des 20. Jahrhunderts. Der Baustil des Gebäudes deuten ebenfalls auf diese Zeit hin.
Eine Modernisierung erfolgte scheinbar in den 1970er Jahren, die Herstellerbezeichnung auf den Kesseln, des VEB Wasseraufbereitungsanlagen Rathenow zeigt das Baujahr 1978, das Fassungsvermögen der beiden Behälter betrug je 17.250 Liter. Auch ein viel größerer unterirdischer Wassertank wurde installiert.

Im Pumpenhaus zeugen einige Details von der letzten russischen Nutzung, so gab es in dem kleinen Wärterhaus, einen Schreibtisch, ein kleines Schränkchen und ein Bett. Wahrscheinlich war hier dauerhaft ein Bediener stationiert. Draußen befand sich ein typischen Pausenplatz für die Arbeiter. Das kleine Wasserwerk war rund herum mit einer hohen Mauer umgeben.

Gasthof Wendenhof

Diese Zufallsfunde machen einen großen Teil des Hobbys aus und haben ihren besonderen Reiz. Hier bin ich schon viele male vorbei gefahren ohne diesen kleinen Gasthof zu beachten. Aber als es uns während einer Wandertour hier vorbei führte, viel doch der Blick auf die Gaststätte. Alles Zeichen deuteten darauf hin, das Teil ist verlassen.

Also ein paar Tage später mit Fotoausrüstung vorbei geguckt, der Eingang war schnell gefunden. Scheinbar waren schon viele andere hier. Die Dorfjugend hat ihre Nachrichten hinterlassen, Metall und Kabeldiebe haben sich ausgetobt.
Wahrscheinlich war hier eine Silvesterfeier die letzte große Sause, seit wann wird hier nicht mehr bewirtet? Wir wissen es nicht, es gibt nichts darüber zu finden. Bis auf ein paar Küchengeräten ist das Haus, welches auch mal ein paar Zimmer zur Übernachtung anbot, leer. Der Wohnbereich ist ebenfalls leer.

Kirche von Anhalt

Über diese kleine Dorfkirche können wir nicht viel berichten. Eine Inschrift am Giebel sagt uns das sie 1899 erbaut wurde. Seit wann ist sie aber nicht mehr in Benutzung? Nach den Zustand zu urteilen einige Jahrzehnte.
Der Turm ist nicht mehr begehbar und schon teilweise eingestürzt, im Dach der Kirche klafft ein großes Loch. Balken und Unrat liegen auf dem Boden.