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Olympisches Dorf

Das Olympische Dorf in Elstal ist seit 2017 nicht mehr frei zu besuchen. Es werden nur noch geführte Besuche angeboten.

Grund dafür ist, das die Stiftung nicht mehr Eigentümer des Geländes ist, sondern Pläne für die Renovierung und zur Erschaffung von Wohnraum verwirklicht werden sollen. Die Arbeiten werden Ende des Jahres beginnen und betreffen das Haus der Nationen. Dort entstehen Luxuswohnungen. Mal sehen wie mit der Geschichte dieses Ortes umgegangen wird.

Wir bekamen noch einmal die Gelegenheit uns verschiedene Gebäude anzusehen und unserer Führer hatte viele Fakten und Anekdoten parat, die Zeit verging wie im Fluge und am Ende waren wir froh das Olympische Dorf noch in diesem Zustand gesehen zu haben. Besichtigt wurde neben der Außenanlage, die Sport- und Schwimmhalle, das Jesse Owens Haus, das Haus der Nationen und das Hindenburghaus.

Zu den geschichtlichen Hintergründen möchten wir den Wikipediaartikel zitieren:

Namensgebung
Die Unterkünfte erhielten von NS-Seite die Bezeichnung Dorf des Friedens, gleichzeitig sah der Plan vor, „die schönste Kaserne der Welt“ zu erschaffen. Es stand jedoch bereits bei Beginn der Planungen fest, dass nach den Olympischen Spielen die Wehrmacht die Anlagen nutzen sollte. Gleich nebenan lag der Truppenübungsplatz Döberitz. Somit war das Sportler-Dorf von Anfang an Bestandteil der verdeckten NS-Aufrüstung. Die Häuser wurden für ihren späteren Zweck massiv gebaut.

Gliederung der Anlage
Das Olympische Dorf wurde von den Gebrüdern Werner und Walter March geplant und in den Jahren 1934 bis 1936 auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde Wustermark (Ortsteil Elstal, 18 Kilometer westlich des Olympiastadions in Berlin) errichtet. Hier wohnten während der Spiele die rund 3600 männlichen Athleten mit Betreuern und Personal, während die rund 330 weiblichen Teilnehmer in Unterkünften auf dem Gelände des direkt an das Olympiastadion angrenzenden Deutschen Sportforums untergebracht waren. Jedes Haus bekam den Namen einer deutschen Stadt, das Speisehaus der Nationen hieß zum Beispiel Haus Berlin. Die Gebäude sollten einer Anordnung wie auf einer Deutschlandkarte entsprechen.
Das Dorf bestand aus einem Empfangsgebäude, 136 eingeschossigen und fünf zweigeschossigen Wohnbauten, einem großen Speisehaus, einem Küchenhaus, dem Hindenburghaus, dem Kommandantenhaus, einer Sporthalle, einer Schwimmhalle, einer Sauna sowie einem Ärzte- und Krankenhaus. Das Speisehaus Haus der Nationen bestand aus 38 Speisesälen, die jeweils einer Nation zur Einnahme des Essens und der Geselligkeit dienten. Es war so geplant, dass vom obersten der drei terrassenartig angelegten Stockwerke aus das Olympiastadion zu sehen war. Im Hindenburghaus gab es Unterhaltungsveranstaltungen.
Es wurde mitten im Olympischen Dorf ein Thing-Platz – getreu der NS-Thingbewegung – angelegt. Nachdem eine britische Zeitung während der Olympischen Spiele bemängelt hatte, dass dem Idyll die Störche fehlten, ließen die NS-Organisatoren die Vögel im Berliner Zoo einfangen und brachten sie zum Teich des Dorfes. Die bewachte Anlage war auch während der Olympischen Sommerspiele umzäunt. Strenge Bestimmungen regelten den Zutritt, der beispielsweise für Frauen untersagt war.
Der Großteil der männlichen Olympiateilnehmer residierte im Olympischen Dorf. Es sollte ein Ort der Ruhe sein, an den sich die Sportler zurückziehen konnten. Zugleich ermöglichte es die kostengünstige Unterbringung und Verpflegung der Athleten und bot ihnen Trainingsmöglichkeiten sowie ein Unterhaltungsprogramm. Um die Ruhe sicherzustellen, wurde es rund um die Uhr von der Gestapo bewacht, die u. a. eine vollständige Postzensur sicherstellte und in den täglichen Berichten an das Organisationskomitee der Spiele über die Berliner Prostituierten berichtete sowie über deren Rassenschande mit afroamerikanischen Athleten.
Im Hindenburghaus fand das abendliche Unterhaltungsprogramm statt, das durch die Leitung der NS-Kulturgemeinde veranstaltet wurde. Dazu gehörten Berichte über die Olympischen Spiele, Filmwochenschauen, Spielfilme, Sportfilme, Kabarett, Konzerte, Ballett und Kulturfilme. Im großen Saal des Hauses gab es abendlich auch Filmvorstellungen. Zu sehen bekamen die Athleten auch einen Streifen mit dem Titel Der Neuaufbau des deutschen Heeres, was zu Protesten führte. Im Gebäude befindet sich noch heute ein riesiges Relief des Künstlers Walther von Ruckteschell, das marschierende Soldaten mit Stahlhelm und geschultertem Gewehr zeigt und die Inschrift trägt: „Möge die Wehrmacht ihren Weg immer kraftvoll und in Ehren gehen als Bürge einer starken deutschen Zukunft.“ Alle Athleten, die hier ihr Olympia-Quartier bezogen, kamen an der in rötlichen Stein gemeißelten Losung vorbei – wollten sie zum abendlichen Amüsement mit Bühnenprogramm.

Nach den Olympischen Spielen
Nach den Olympischen Spielen wurden auf dem Gelände eine Infanterieschule und ein Infanterie-Lehrregiment untergebracht. Das Speisehaus der Nationen beherbergte ein Militärhospital, genannt das Olympialazarett. Diese zukünftige Nutzung war bereits beim Entwurf des Gebäudes berücksichtigt worden: Im zweiten und dritten Geschoss wurden große Terrassen angelegt, auf die die Kranken mitsamt Bett geschoben werden konnten.
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs zog die sowjetische Armee auf dem Gelände ein und nutzte es bis zum Abzug 1992. Unter anderem hatte der SASK Elstal hier seinen Sitz, in dem sowjetische Leistungssportler während ihres Wehrdienstes in Deutschland trainieren konnten. Der SASK Elstal nahm gelegentlich an Sportveranstaltungen in der DDR, wie an Turnieren und Sportfesten, aber an keinen Meisterschaften und Punktspielen, teil.

Quelle Wikipedia

Weißes Haus

Zu Besuch im Weißen Haus, diesmal auch ganz weit oben im Ausguck.

Richtfunknetzstation der NVA

In der DDR gab es ein Richtfunknetz der Partei, bezeichnet als RFN. Es überlagerte die drahtgebundene Telefonie und war zudem unabhängig von der Deutschen Post.
Dieses Netz verband alle Bezirks- und Kreisleitungen und wurde als Konsequenz des Aufstandes vom 17. Juni 1953 errichtet.

Ab 1960 wurde auch die NVA Mitnutzer des Netzes.
Diese dokumentierte Station war dann auch Teil des NVA Netzes. Die Anlage selber war ausgeräumt aber Teile der technischen Einbauten sind hier geblieben und versetzten uns doch in Erstaunen wie viele Bauteile es hier doch noch gab.

Saatgutlager und Futtermittel

Wieder entpuppte dieser „fast“ Zufallsfund sich als Fundgrube, die viele Motive bot und viel Platz zum Erkunden bereit stellt. Entdeckt über Satellitenbilder schauten wir auch hier mal nach und fanden ein riesiges Gelände, das früher einmal ein VEB Saatgutlager war. Nachwendliche GmbH Umwandlungen hielten scheinbar auch nicht lange durch, Modernisierungen konnte man nicht aus machen.
Auch Kraftfutter wurde hier einmal hergestellt.

Einige der großen Hallen waren verschlossen und andere wiederum leer. Das Gelände war größtenteils geräumt aber für uns warteten doch noch viele Motive, wie die alte DDR Zapfsäule oder alte Schalter und Beschriftungen. Aber seht selber…

Villa Bettenhaus

Mitten im Wald liegt dieses schon lange verlassenen Gebäude.

Aber was war das mal früher? Da keine Einrichtung mehr vorhanden ist und im Netz auch nichts zu finden ist, lässt das Haus nur Raum für Spekulationen.
Da in der E-Verteilung vor Ort von Haus 2 zu lesen ist, gehen wir davon aus, das es sich um ein Betteinhaus eines daneben befindlichen FDGB Hotels war. Vielleicht auch eine eigenständige Pension, aber der nicht vorhandene Speiseraum und Freizeit- bzw. Bewirtungstrakt lässt nicht darauf schließen.
Es gab auf mehreren Etagen viele kleine Zimmer mit Waschbecken. Das Außengelände muss früher einmal sehr schön gewesen sein, jetzt ist es verwildert und zugewachsen.

Restaurant mit Bergnamen

Ein ehemaliges Ferienheim des FDGB steht nun hier im Ort seit über 25 Jahren leer. Beliebt war früher einmal auch das angeschlossenen Restaurant. Als aber nach der Wende die Lichter ausgingen, kümmerte sich niemand mehr darum. Jetzt sind einigeTeile schon eingestürzt, der große Saal hält noch tapfer durch. Aber ein Stützbalken ist auch schon durchgemodert.

Die Stadt will das Haus, das den Namen eines nah gelegenen Berges trägt, verschwinden lassen, die letzten Tage sind gekommen. Aber da die Eigentumsverhältnisse nicht geklärt sind kann auch das noch dauern.

Eine Musikalische Schlittenfahrt

Während eines Wanderurlaubs im Thüringer Wald viel uns diese Gaststätte sofort auf. Offene Fenster aber mitten im Ort gelegen. Also den Nachbarn gefragt, der meinte das Haus steht schon lange leer und gehört der Bank und keiner kümmert sich mehr darum, oben soll es noch einen kleinen Saal geben.

Des Urbexers Interesse war geweckt, also nächsten Tag nochmal mit der Ausrüstung vorbei geguckt und die folgenden Bilder mitgebracht. Über die Geschichte gab die alte Gaststätte leider nichts mehr Preis.

Krankenhaus in der verbotenen Stadt:

Wir waren wieder einmal in der „Verbotenen Stadt“, diesmal mit „Kollegen“ aus Sachsen. Schön zu sehen das sich an diesem verlassenen Ort nicht so viel verändert hat.
Die Farbe blättert immer noch super schön von den Wänden ab, dahinter kommt teilweise die Originale Farbe oder der Putz hervor.

Diesmal versuchten wir die wenigen verbliebenen Details hervor zu heben.

Hier geht es zu den alten Bildern.

Kinderferienlager

Dieses Ferienlager liegt idyllisch und abgelegen an einem See. Früher verbrachten hier einmal über 1.000 Kinder jeden Sommer ihre Ferien.
Die meisten von ihnen kamen aus Familien die dem „Spitzelverein“ der DDR dienten. Viel erfährt man nicht mehr vom früheren Lagerleben, aber es soll wohl etwas anders gewesen sein als in den zivilen Lagern. Die Werte des Sozialismus wurden den Kindern hier schon früh nahe gebracht.

Interessantes gibt es hier kaum noch, alles ist entkernt. Die vielen kleinen Bungalows im Wald sind allesamt leer und teilweise zerstört.
Die Dokumentation beschränkt sich daher auch auf den Speisesaal und angrenzende Gebäude.

12-2020
Da wir beim ersten Mal etwas unfreiwillig gehen mussten, da Schottdiebe am Werk waren, kamen wir wieder um den Rest zu dokumentieren. Wie an vielen anderen Orten ist die Zerstörung und Beschmierung weiter gegangen.
Interessant fanden wir die Reetdach Sauna im Feriendorf, schon etwas besonderes in sonst so spartanisch ausgestatteten DDR Ferienlagern.
Auch die Kegelbahn hatten wir ja beim 1. Besuch ausgelassen.

Die lange Strombrücke

Diese Eisenbahnbrücke hatte einmal eine Länge von 986m und war damit eine der längsten Brücken über einen Fluss in Deutschland.

Errichtet wurde das Bauwerk von 1871 bis 1873 als zweigleisige Brücke. Da das Verkehrsaufkommen aber nie sehr hoch wurde, reichte der eingleisige Betrieb. Der Teil über die Elbe war als Drehbrücke ausgeführt, dadurch war der Schiffsverkehr gewährleistet und auch eine Unterbrechung der Strecke war möglich.
Ein Luftangriff im April 1945 zerstörte einen Teil der Brücke.

Die lange Strombrücke

Da sie aber auch die spätere innerdeutsche Grenze querte, unterblieb der Wiederaufbau. Auch wurden Teile als Reparationsleistungen für die Sowjetunion demontiert. Aufgrund von Einsturzgefahr wurden 1978 die verbleibenden Strombrücken und Pfeiler abgerissen. 1988 dann auch der östliche Teil.
Heute existieren nur noch die Rest im westlichen Teil und der Brückenkopf.

2009 verkaufte die Deutsche Bahn die Anlage an ein Immobilienunternehmen, was jetzt damit geschieht ist unklar. Die Reste der Brücke stehen unter Denkmalschutz.