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Sporthotel Moos und Schimmel

Von außen macht das Hotel noch einen guten Eindruck, aber wenn man genauer hin guckt sieht man den beginnenden Verfall.

In den unteren Etage herrscht noch irgendwie Ordnung, die Zimmerschlüssel hängen noch am Empfang. Das ändert sich schlagartig wenn man höher kommt.
Die obere Etage ist durchnässt. Geruch von Schimmel schlägt uns entgegen, das was wir dann sehen verschlägt einem fast die Sprache. Ein Biotop der besonderen Art hat sich hier gebildet, flankiert von Eis an den Wänden verzaubert uns der Gammel in diesem Hotel schnell.

04-2024
Nach über 5 Jahren waren wir hier wieder in der Gegend und schauten im Hotel vorbei. Es macht von vorne immer noch einen guten Eindruck, aber wie zu erwarten war der Verfall weiter fortgeschritten. Aber insgesamt gab es hier keine besonderen Veränderungen. Nur die „normalen“ Abnutzungserscheinungen von Diebstahl und Vandalismus.

Das Haus am See

ist Bestandteil eines kleinen Betriebsferienlagers im Wald.

Die Lage kann man als idyllisch bezeichnen, mitten im Wald und wenn man bis zum Ende der Anlage  geht erscheint ein kleiner See. Wir hatten hier eine tolle Erkundung, die warme Abendsonne tauchte diesen Ort in ein weiches Licht.
Leider wurde hier nichts zurück gelassen was auf die frühere Trägerschaft hinweist.

Das Hauptgebäude ist aber etwas besonderes. Es erinnert von seiner Bauweise an ein altes Holzhaus in Russland mit vielen aufwendigen Verzierungen.
Weiterhin gab es 4-5 Bungalows, einen kleinen Spielplatz und eine Sanitärhaus. Sicher war dieses kleine Schmuckkästchen sehr beliebt gewesen bei den Werktätigen. Heute ist es nur noch ein verlassener Ort im Wald der langsam verfällt.

Gasthof zur Linde

Dieses Gasthaus war einst sehr beliebt im Ort, die Einwohner schwärmten vom wunderbaren Essen das hier mit einfachen Mitteln serviert wurde.
Erbaut wurde es schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts, die Idee dazu entstand aus einem Streit in zwischen einem Wirt und seinem Gast, kurzerhand baute der Enttäuschte sich selber ein Wirtshaus.

Nach dem Krieg ging das Gasthaus in die Gemeinschaft der HO über und es wurde hier sogar geschlachtet, bis in den 1960er Jahren daraus dann die Kegelbahn wurde.

Der große Saal wurde für Feiern wie den Feuerwehrball, Fasching oder auch als Disko genutzt. In der angeschlossenen 2 Bahnen Kegelbahn wurde auch eifrig Sport getrieben.
Manchmal gab es auch handfesten Streit als sich die Armeeangehörigen der NVA, die hier beim Freigang feierten, sich an die Damen der Einheimischen ran machten. Wie das am Ende ausging kann man sich ja denken.

Nachdem die Gaststätte nach der Wende den Betrieb einstellte wurde das Haus noch ein paar Jahre für große Veranstaltungen genutzt. Um die Jahrtausendwende dann aber der Verkauf an einen Immobilienspekulanten, der hier aber nichts für die Erhaltung tut. So gammelt das Haus vor sich hin und verfällt. Kurzzeitig zogen hier auch noch Gruftis ein, die es sich in den oberen Etagen „gemütlich“ machten, so erzählen die Anwohner. Heute sieht man davon noch die Überreste der Bewohner.

Gasthof Wendenhof

Diese Zufallsfunde machen einen großen Teil des Hobbys aus und haben ihren besonderen Reiz. Hier bin ich schon viele male vorbei gefahren ohne diesen kleinen Gasthof zu beachten. Aber als es uns während einer Wandertour hier vorbei führte, viel doch der Blick auf die Gaststätte. Alles Zeichen deuteten darauf hin, das Teil ist verlassen.

Also ein paar Tage später mit Fotoausrüstung vorbei geguckt, der Eingang war schnell gefunden. Scheinbar waren schon viele andere hier. Die Dorfjugend hat ihre Nachrichten hinterlassen, Metall und Kabeldiebe haben sich ausgetobt.
Wahrscheinlich war hier eine Silvesterfeier die letzte große Sause, seit wann wird hier nicht mehr bewirtet? Wir wissen es nicht, es gibt nichts darüber zu finden. Bis auf ein paar Küchengeräten ist das Haus, welches auch mal ein paar Zimmer zur Übernachtung anbot, leer. Der Wohnbereich ist ebenfalls leer.

Saal Schmetterling

Eigentlich sollte ein Herrenhaus im Ort aufgesucht werden, das bei der Suche von uns als verlassen markiert wurde. Das Haus erfreut sich aber jetzt einer Renovierung und Nachnutzung, so das wir am Ende der Tour eigentlich nach Hause aufbrechen wollten als uns die markanten Fenster an einem anderen Gebäude auffielen. Beim vorbei fahren sahen wir eine Sicherung die nicht unüberwindlich schien, also umgedreht und schon standen wir in diesem kleinen Saal.
Die Türen zum Nachbarhaus sind zugemauert, das früher wahrscheinlich mal ein Gasthaus war, jetzt aber nur noch als Wohnhaus dient. Wann hier die letzte Feier statt fand wissen wir nicht, es sieht aber so aus das hier zuletzt Kinder auf der Bühne standen, darauf lässt die Bemalung an der Bühne schließen.

Kulturhaus der tanzenden Mädels

Damals war dieses Haus ein beliebter Treffpunkt und so manche tolle Feier wurde hier abgehalten. Der kleine Saal lud zu Tanzveranstaltungen ein. Unscheinbar von außen merkt man drinnen schnell, das es hier gemütlich werden konnte.
Besonders fanden wir die in vielen Farben angestrichene Kassettendecke der Bar. Auch bei der Decke des Saales hat man sich besondere Ornamente ausgedacht.

Seit über 20 Jahren steht das Kulturhaus jetzt leer und der Besitzer hat kein Interesse daran. Keiner will es haben auch die Gemeinde nicht. So ist die Zukunft ungewiss.

Ferienpark Seeblick

Wer früher Ruhe und Abgeschiedenheit in malerischer Landschaft suchte war hier genau richtig.

War das aber auch der Grund warum der letzte Betreiber des Ferienparks am Ende nicht lange durch hielt? Scheinbar nur eine Saison war hier Betrieb, was waren die Gründe der Schließung? Es gab eigentlich alles für einen gelungenen Familienurlaub, einfach eingerichtete Lauben die idyllisch auf dem Gelände verteilt waren. Eine Gaststätte, wenn man mal nicht selber kochen will. Für Spiel, Spaß und Freizeit war gesorgt. Das Baden im Stausee war für groß und klein gedacht. Rutsche für die Kinder, der Vater konnte Angeln und die Mutter in der Sonne liegen. Es könnte am DDR Schick gelegen haben, der scheinbar nicht mehr angesagt ist.

Leider konnten wir über die frühere Funktion nichts heraus finden.

Das alte Freibad

Pläne der Stadt das alte Freibad zu verkaufen scheiterten an einem weiteren Objekt in der Nähe das sich nicht so leicht umwandeln lässt.
Historisches über das Freibad ist kaum zu lesen, wir fanden Postkarten des Ortes wo es als neu umworben wurde und diese stammen aus dem Jahr 1941. Das überraschte dann doch, da es wie ein Bau aus Zeiten der DDR aus sah.
Dem Anschein nach wurde noch ein Umbruch nach der Wende versucht, aber da die Preise noch in DM aushängen ist hier auch schon fast 20 Jahre nicht mehr gebadet worden.

HO Spezialhandel

HO ist die Abkürzung für Handelsorganisation in der DDR, 37% aller Einzelhandelsunternehmen waren in dieser staatlich geführten Organisation.

Aber was bedeutet jetzt der Zusatz Spezialhandel?

Dieses Unternehmen diente zur Versorgung der sowjetischen Streitkräfte und ihrer Familien in der DDR. Auch DDR Bürger konnten hier im sogenannten „Russenmagazin“ einkaufen.
Dieses Außenlager bestand aus einem großem Lagerhaus mit mehreren Etagen und einer Verwaltung. Es gab auch große Garagen für die Fahrzeuge des Spezialhandels.

Das unvollendete Stasiheim

Kurz vor der Wende wurde hier ein Ferienheim für das Ministerium für Staatssicherheit geplant und gebaut. Der Rohbau war fertig und der Innenausbau sollte folgen. Aber aus der Eröffnung 1990 wurde nichts, da es ja dieses Ministerium nicht mehr gab.

Später wurde das Gebäude an ausländische Investoren verkauft, seit dem ist aber nichts mehr passiert und die Natur hat sich hier schon mächtig viel zurück geholt.

An diesem Tag waren die Lichtverhältnisse sehr schwierig, draußen gleißender Sonnenschein, innen Dunkelheit.
Aber dieses Gebäude hatte seinen Reiz, leider sind auch hier schon viele Schmierfinken und Vandalen am Werk gewesen.