Archiv der Kategorie: Chemie

DAG Alfred Nobel

Wir fahren zur größten Munitionsfabriken des 2. Weltkriegs. Einsam im Wald liegt das riesige Areal das 35 km² umfasst.
Es gab mehrere Heizkraftwerke die das Werk mit Strom, Dampf und Wärme versorgten. All das wurde durch ein eigenes Bahnnetz versorgt.
Hier wurden in den heute leeren Hallen, Bomben, Granaten und Sprengstoff produziert. Unweit gab es auch ein KZ wo die Zwangsarbeiter untergebracht waren, die in der Produktion eingesetzt wurden.

Lageplan

1944 gab es einen schweren Unfall. als mehrere Explosionen das Werk erschütterten und viele 100 Menschen ums Leben kamen.
Heute finden wir in dem großen Gelände nur noch die Ruinen der alten Anlagen. Aber auch diese lassen einen noch erahnen was früher in diesem Hochsicherheitsgebiet stattgefunden hat. Die genauen Abläufe sind aber nur Teil unserer Spekulationen, es gibt an den Gebäuden aber auch eingige Tafeln die in polnisch und deutsch, welche deren Bestimmung erklären.
Besonders beeindruckend sind die 4 runden Silos abseits der anderen Anlagen, deren Bedeutung auch heute noch umstritten ist. Die mit Erde umgebenen Stahlbetonbauten waren offenbar für den Betrieb mit Nitroglyccerin und Nitrocellulose bestimmt. Andere Quellen geben an das hier brennbare Flüssigkeiten und Säuren gelagert wurden.

Farbenfabrik

Hier wurden einmal Farben hergestellt, weiter Infos über die Fabrik haben wir leider nicht.
Hier gab es nur natürlichen Verfall zu sehen, die Gebäude sind aber schon sehr baufällig und teilweise eingestürzt. So muss man sich über Balken und herunter gekommenen Decken durcharbeiten. Was hier alles so in den Behältern lagert will man gar nicht wissen. Am Ende finden wir noch ein Labor, wo die Produkte früher in ihrer Qualität überprüft wurden.

Brennerei

Dieses Brennerei wurde in den 1940er Jahren gegründet.
Zu Beginn gewann man den Alkohol aus Trauben, Äpfeln und anderen Früchten der Region.
Die Firma wurde schnell größer und gab vielen Menschen im Dorf Arbeit.
Als der Gründer des Unternehmens starb begann auch der Niedergang der Brennerei. Eine Übernahme in den 1990er Jahren brachte auch nicht den erwünschten Erfolg und zu Beginn des 21. Jahrhunderts wurde die Produktion eingestellt.
Die Jahre des Leerstandes führten zu hohen Belastungen der Umwelt auf dem Areal. Heute wird begonnen das alles zu beseitigen, aber das verschlingt viele Millionen an Steuergeldern.

Laboratorio di Animali

Hier war einmal ein Tierlaboratorium ansässig.
Laboratorio di AnimaliDie Pharmaindustrie hatte hier Labore und OP-Säle und früher hier die Versuche an den Tieren durchgeführt. Im Nebengebäude finden wir noch die notwendigen Anlagen wie Heizhaus, Werkstatt und Aggregate um die Gebäude zu betreiben.

Colors Factory

Hier wurden ab den 1920er Jahren Farbstoffe hergestellt, die Bedingungen unter denen die Arbeiten stattfanden waren leider sehr Gesundheitsschädlich. Irgendwann ist die Firma in die Schlagzeilen geraten weil sich schwere Krankheiten und Todesfälle häuften, wir sprechen hier von einer dreistelligen Zahl an Fällen. Es wurde festgestellt, das dieses auf die in der Produktion verwendeten Chemikalien zurück zu führen ist. Deshalb wurde der Betrieb dann 50 Jahre später auch schon geschlossen und eigentlich unterteilt, der nicht kontaminierte Bereich wurde weiter genutzt und dort wo die Abfälle und Stoffe lagerten kehrte Schweigen ein.
Aber Mitte der 1990er Jahre musste etwas unternommen werden, die Behälter wurden entleert und giftige Abfälle entsorgt. Die Stadt übernahm das Gelände. Bis heute ist das Projekt in der Anfangsphase stehen geblieben und nur die dringlichsten Gefahren wurden beseitigt, jetzt sucht man nach der Finanzierung um das Firmengelände abzudichten so das nichts in das Erdreich oder Grundwasser gelangt, später die Gebäude abzureißen und am Edne den Standort wieder nutzbar zu machen.

Das verlassene Labor

Auf einem aktivem Gelände finden wir dieses unscheinbare Gebäude. Im Inneren befindet sich ein verlassenes Labor mit fortschreitendem Verfall, wir wir ihn lieben. Viele Gegenstände wurden hier zurück gelassen und damit sich selbst überlassen.

Chemiebetrieb

Eigentlich hatten wir das Gelände nicht mehr auf dem Schirm. Aber irgendwann keimte die Idee dort wieder einmal vorbei zu schauen, da der letzte Besuch 10 Jahre zurück liegt könnte der Verfall ja auch schon fortgeschritten sein.

Unsere Erwartungen wurden übertroffen, Labore über Labore, Behälter über Behälter, Flaschen über Flaschen, Verfall über Verfall. Die Natur hat hier die Kontrolle übernommen.

Eine Location ganz nach unserem Geschmack. Deshalb sind es auch ein paar mehr Bilder geworden, die Auswahl viel aber dennoch schwer.