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Spomeniks

Die Spomeniks sind einzigartige Denkmäler, die in Jugoslawien nach dem Zweiten Weltkrieg errichtet wurden, um den Widerstand gegen die faschistische Besatzung und die Opfer des Krieges zu ehren. Sie wurden hauptsächlich zwischen den 1960er und 1980er Jahren errichtet und stehen in verschiedenen Teilen des ehemaligen Jugoslawien, heute auf dem Gebiet mehrerer Staaten, darunter Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Serbien und Montenegro.

Die Spomeniks sind nicht nur Erinnerungsstätten, sondern auch bedeutende Kunstwerke, die sich durch ihre futuristische, teils abstrakte Formensprache auszeichnen. Sie wurden oft von renommierten Architekten und Künstlern gestaltet, darunter Bogdan Bogdanović und Vojin Bakić, die durch ihre Entwürfe einen einzigartigen architektonischen und künstlerischen Stil entwickelten, der sich stark von traditionellen Denkmälern unterscheidet.
Die genaue Zahl ist heute nicht bekannt, aber es wurden mehr als 4.000 dieser Spomeniks errichtet.

Viele dieser Denkmäler erinnern an die Partisanenbewegung – die jugoslawische Widerstandsbewegung gegen die Achsenmächte während des Zweiten Weltkriegs. Die Spomeniks stehen oft an bedeutenden Schlachtfeldern oder Gräberstätten und symbolisieren den heroischen Kampf und die Opferbereitschaft der Partisanen und ihrer Unterstützer.

Ein markantes Merkmal der Spomeniks ist ihre monumentale, teils surrealistische Architektur, die mit futuristischen Formen und geometrischen Figuren spielt. Die Denkmäler sind so entworfen, dass sie den Betrachter in ihrer Größe und Symbolik beeindrucken und gleichzeitig zum Nachdenken über den Krieg, den Widerstand und die Freiheit anregen.

Nach dem Zusammenbruch Jugoslawiens wurden aber viele davon zerstört oder aufgegeben. Heute interessiert sich kaum noch jemand dafür und die Mittel, die für Erhalt oder Restaurierung bereitgestellt werden, sind auch sehr überschaubar.

Es gibt auch eine Webseite die sich ausführlich mit den Spomeniks beschäftigt.
https://www.spomenikdatabase.org/

Milin Birt
Denkmal für gefallene Kämpfer und Opfer des Faschismus
Künstler: unbekannt
Baujahr. In den 1980er Jahren
Zustand: 3


Lipovec Lonjski
Denkmal für die Partisanengruppe Moslavina in Lipovec Lonjski
Künstler: Zoran Bakić
Baujahr: 1988
Zustand: 1


Rijeka
Denkmal für gefallene Kämpfer und Opfer des Faschismus
Künstler: unbekannt
Baujahr: –
Zustand: 2


Bihać
Gedenkpark für die Opfer des faschistischen Terrors
Künstler: Bogdan Bogdanović
Baujahr: 1981
Zustand: 3


Petrova Gora
Denkmal für den Aufstand der Bevölkerung von Kordun und Banija
Künstler: Vojin Bakić & Berislav Šerbetić
Baujahr: 1981
Zustand: 3


Sisak Memorial
Denkmal für die Abteilung im Brezovica-Wald
Künstler: Želimir Janeš
Baujahr: 1981
Zustand: 2


Podgarić
Denkmal für die Revolution des Volkes von Moslavina
Künstler: Dušan Džamonja & Vladimir Veličković
Baujahr: 1967
Zustand: 2


Jasenovac Memorial
Blumenmonument oder Steinblume ist eine Gedenkstätte für die Hunderttausenden Opfer, die während des Zweiten Weltkriegs im Zwangsarbeits- und Vernichtungslager Jasenovac hingerichtet wurden
Künstler: Bogdan Bogdanović
Baujahr: 1966
Zustand: 1


Kozara
Denkmal der Revolution
Künstler: Dušan Džamonja zusammen mit der Architektin Marijana Hanzenković
Baujahr: 1972
Zustand: 1


Sanski Most
Šušnjar Gedenkkomplex
Künstler: Petar Krstić
Baujahr: 1970
Zustand: 3


Mostar
Partisanenfriedhof
Künstler: Bogdan Bogdanović
Baujahr: 1965
Zustand: 3


Gornji Jelovac
Denkmal für die gefallenen Soldaten der Schlacht von Kozara
Künstler: Gornji Jelovac
Baujahr: 1973
Zustand: 4


Novi Travnik
Nekropole für die Opfer des Faschismus oder Denkmal auf Smrika
Künstler: Bogdan Bogdanović
Baujahr: 1975
Zustand: 3


Tjentište
Gedenkstätte für die Schlacht von Sutjeska im Tal der Helden
Künstler: Miodrag Živković & Ranko Radović
Baujahr: 1971
Zustand: 1


Nikšić
Denkmal für die gefallenen Kämpfer des Zweiten Weltkriegs
Künstler: Ljubo Vojvodić
Baujahr: 1987
Zustand: 2


Slabinja
Denkmal für gefallene Kämpfer und Opfer des Faschismus aus Slabinja
Künstler: Stanislav Mišić
Baujahr: 1981
Zustand: 4


Ulcinj
„Freedom“ oder „Liberty Monument“
Künstler: Miodrag Živković & Đorđe Zloković
Baujahr: 1985
Zustand: 2


Bravsko
Denkmal für die gefallenen Kämpfer des Nationalen Befreiungskrieges
Künstler: Mirko Radulović & Nebojša Loatinović
Baujahr: 1972
Zustand: 4


Grmeč
„Denkmal für die Revolution” oder „Denkmal für das Partisanenkrankenhaus von Bosanska Krajina” oder „Denkmal für Korčanica”
Künstler: Ljubomir Denković zusammen mit Milovan Matović und Savo Subotin
Baujahr: 1979
Zustand: verlassen


Pleso
Denkmal erinnert an die Sabotageakte, die Partisaneneinheiten während des Zweiten Weltkriegs auf den von den Achsenmächten kontrollierten Flughäfen in der Region Zagreb verübten, und gleichzeitig an die Befreiung Zagrebs im Jahr 1945.
Künstler: Marijan Burger
Baujahr: 1978
Zustand: 2


Vođenica
Das Denkmal erinnert an das Leben der Kämpfer der Vođenica-Kompanie, die während des Nationalen Befreiungskrieges
Künstler: unbekannt
Baujahr: –
Zustand: verlassen


Gligino Brdo
Das Denkmal erinnert an die ersten Aufstandsversuche durch Partisanenrebellen im Juli 1941 in dieser Region
Künstler: Ahmed Bešić
Baujahr: um 1970
Zustand: 4


Obadov Brijeg
Erinnert an die 6. montenegrinische Sturmbrigade, die im November 1944 den nahe gelegenen Danilovgrad-Pass vor einem Einfall deutscher Soldaten verteidigte.
Künstler: Slobodan Vukajlović
Baujahr: 1974
Zustand: 4


Lepoglava
Gedenkstätte der Opfer die im Gefangenenlager der Stadt ums Leben kamen, sowie der vielen Tausend Menschen, die während des Zweiten Weltkriegs an diesem Ort hingerichtet wurden.
Künstler: Stevan Luketić
Baujahr: 1981
Zustand: 2


Grahovo
Dieses Denkmal ist dem Partisanen-Militärkommandanten und Kriegshelden Sava Kovačević gewidmet, der 1905 in der Nähe dieses Ortes geboren wurde. Darüber hinaus ehrt dieser Ort auch über 270 lokale Partisanen, die während des Zweiten Weltkriegs ums Leben kamen.
Künstler: Miodrag Živković & Architekt Ivan Vuščić
Baujahr: 1978
Zustand: 1


Partisanenflugplatz
Erinnerung an den ersten Partisanenflug 1942.
Künstler: unbekannt
Baujahr: 1985
Zustand: 3

Spomenik Grmec

Dieses Spomenik erinnert an einen geheimen Krankenhauskomplex der hier in den Bergen durch die Partisanen im 2. Weltkrieg betrieben wurde.
Im Herbst 1942 begannen die Partisanen immer mehr den Achsenmächten schaffen zu machen und Territorium zurück zu erobern. Zur Versorgung der Verletzten wurden einige geheime Krankenhauskomplexe in Betrieb genommen. Hier war das wahrscheinlich größte angesiedelt, das ca. 2.800 Verwundete versorgen konnte.
Eine Gegenoffensive der Deutschen 1943 vertrieb die Partisanen aus diesem Gebiet, aber alle Verletzten konnten in Sicherheit gebracht werden. Die Deutschen vermuteten hier das Hauptquartier und zerstörten alles.
Die Gedenkstätte wurde hier ab 1975 geplant. Es gab einen Designwettbewerb den der Designer und Bildhauer Ljubomir Denković gewann. 1979 wurde das Spomenik dann hier mit einer großen Feier enthüllt und eröffnet.

Die beiden zentralen Gedenkelemente, zwei große, etwa 15 Meter hohe, halbkugelförmige Marmorblockwände, die um einen 2-stöckigen inneren Gedenkbereich gebaut sind. Im unteren Teil des Denkmals deuten Quellen darauf hin, dass es ursprünglich ein großes Modellrelief des lokalen Berggeländes gab, das sich alle direkt in der Mitte des Raumes mit einem leuchtenden Oberlicht direkt darüber befand. Innerhalb des Modells wurde ein kleines Bildnis der Partisanen-Krankenhauseinrichtung errichtet. In den Wäldern um dieses zentrale Denkmal befand sich ein Wegnetz, das zusätzliche Gedenkelemente enthielt, die vermutlich die Standorte verschiedener Strukturen des Krankenhauskomplexes markierten, die dort während des Krieges existierten.

Nach dem Zerfall Jugoslawiens, geriet auch dieses Denkmal in Vergessenheit und wurde vernachlässigt. Leider auch beschmiert und vandaliert. Heute ist es überwuchert und verfällt zusehends.

Neben dem Denkmal finden wir noch ein ebenso verlassenes Hotel das zu Beginn der 1980er Jahre hier erbaut wurde und wahrscheinlich auch nach 1990 zerstört wurde. Es diente nur kurz den Menschen zur Erholung in dieser Bergregion.

 

 

 

Denkmal Petrova Gora

Auf unserer Reise durch das ehemalige Jugoslawien werden wir einige Denkmäler, die sogenannten Spomeniks besuchen. Der teilweise brutalistische Baustil begeisterte uns.

Diese Denkmäler erinnern an den jugoslawischen Widerstand während des 2. Weltkrieges.
Eines der größten und bekanntesten ist dieses hier, das Denkmal von Petrova Gora.
Es erinnert an die Widerstandsbewegung der Bewohner von Kordun und Banija.
Der Entwurf stammt vom jugoslawischen Bildhauer Vojin Bakic und der Bau wurde 1981 fertig gestellt.
Es besteht aus einer Stahlbetonkonstruktion und ist mit Metallplatten verkleidet. Im Inneren befand sich früher ein Museum. Die umliegenden parkähnlichen Flächen dienten der Erholung und Freizeitgestaltung. Vom Dach des Spomeniks hatte man bei gutem Wetter einen weitreichenden Blick bis nach Slowenien und Bosnien.
Nach der Zerschlagung Jugoslawiens wurden diese Denkmäler meistens vernachlässigt. Dieses wurde ab 1995 dem Verfall und Vandalismus preisgegeben.

Später wurde auf dem Dach eine Telekommunikationsanlage errichtet. Vor 20 Jahren gab es Bemühungen einer Restauration, aber die geschätzten Kosten von über 10 Millionen Euro ließen das Projekt platzen.

An dieser Stelle möchten wir auf die besondere Spomenik Datenbank hinweisen, die sich des Themas umfassend annimmt.

www.spomenikdatabase.org

 

Funkdienst der DDR

Mit der Gründung der DDR 1949 wurde auch beschlossen, unabhängige Nachrichtenverbindungen zu den anderen Staaten aufzubauen. Es begann mit Verbindungen nach China und in die Sowjetunion.
Da die DDR dann von immer mehr Staaten anerkannt wurde, entstand Anfang der 1960er Jahre diese Funkstelle. Auf Basis der Kurzwellentechnik konnte jeder Ort der Welt erreicht werden. In den 1970er Jahren pflegten noch ca. 30 Staaten und gegen Ende der DDR dann 170 Länder diplomatische Beziehungen zu dem Arbeiter- und Bauernstaat. Die BRD baute dann 1990 schnell die Antennenanlagen hier ab und der Funkbetrieb wurde eingestellt.
Heute sind die meisten Gebäude und Hallen hier gewerblich oder privat genutzt, aber ein Haus, in dem scheinbar die Kommunikation statt fand, ist noch vorhanden. Leider total entkernt, aber man kann noch an den Aufschriften die verschiedenen Bereiche erkennen, in die diese Funkstelle untergliedert war.

Das Einkehrhaus

Erbaut wurde dieses Schulungszentrum für Studenten zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Da die wirtschaftliche Situation nicht besonders gut war, wurden dann hier neben den Studenten auch Privatleute aufgenommen.
Der Träger war dann auch bald die Kirche. Es fanden hier dann Freizeitveranstaltungen der Studenten und von christlichen Vereinen statt. Auch in der Zeit des dritten Reiches wurde die Arbeit hier fort geführt nur in den letzten Kriegsmonaten besetzte die Wehrmacht das Gelände.
Kurze Zeit übernahmen die Russen das Haus, aber auf Grund der Mühen eines Pastors gelang ein paar Jahre später hier die Wiederherstellung des ursprünglichen Zwecks.
In den folgenden Jahren wurden viele Renovierungen und Umbauten vorgenommen. Aber der Zahn der Zeit nagte an dem Gebäude und das Geld war knapp. Aber trotz aller widrigen Umstände, war hier war bis zum Ende ein Tagungs- und Erholungsheim der Kirche untergebracht.
Geschlossen wurde das Haus Ende der 1990er Jahre, weil die Besitzverhältnisse nicht geklärt sind und es zu einem Rechtsstreit kam, der viele Jahre andauerte. Heute ist das Haus verkauft, aber Pläne zum Umbau sind bisher noch nicht umgesetzt worden.

Die Verwaltung

Dieses Gebäude gab uns einige Rätsel auf und es ließ sich auch nicht die genaue Bestimmung recherchieren.
Wir vermuten hier eine Dienststelle der bewaffneten Organe der DDR.
Das Gebiet beherbergte früher viele verschiedene Gattungen von DDR Kontrollorganen. Auch eine militärische Nutzung gab es hier. Heute ist der Rest hier saniert und in Nachnutzung oder in zivile Nutzung übergegangen. Nur dieses Gebäude blieb. Aber was wurde hier früher einmal gemacht? Wie sehen am Zaun angeschweißte Stahlspitzen, vergitterte Fenster bis ins Obergeschoss, schallisolierte Diensträume und Fernmeldeanschlüsse.
Einen großen Speiseraum gab es auch für die hier Beschäftigten. Wir schließen auf ein Verwatungsgebäude mit „zusätzlichen, speziellen“Aufgaben.
Später gab es wohl eine kurze Nachnutzung, die aber wenige Veränderungen am Haus brachte.

Jugenderholungsheim

Das Jugenderholungsheim wurde um 1930, als 3-flügeliger Bau entworfen und gebaut. Hier kamen in jedem Flügel je 80 Mädchen und Jungen unter. Dadurch gab es eine räumliche Trennung der beiden Geschlechter.
In der Mitte lag der Große Saal und die Küche. Für festliche Gelegenheiten war hier auch eine Bühne vorhanden.

Schon kurze Zeit später diente das Haus dann den Nazis als Ferienlager für den Bund deutscher Mädel (BDM).

Nach dem Krieg nutzte die DDR das Anwesen als SED Schule. Es wurde auch ein wenig umgebaut, der Turm z.B. kam hinzu. Es bekam den Ruf als „Rotes Kloster“ wegen der ideologischen Besessenheit der Studierenden. Hier sollte das neue Bildungssystem des Sozialismus aufgebaut werden. Ab den 1970er Jahren wurde die Schule dann auch als Gemeinschaftshaus genutzt. Hier fanden Auftritte bekannter Künstler statt, denen auch die Bürger des Ortes beiwohnen konnten.

Die Wende brachte dann den Verfall, es gab Pläne für einen Hotelbau aber diese wurden nicht umgesetzt. Heute ist das Haus entkernt, wenig wurde zurück gelassen.
Die Lage oben auf dem Berg ist schon Super, wir hatten hier nach einem Wandertag am Abend ein schönes, warmes Licht und konnten damit diesem trostlosen Bau doch einiges abgewinnen.

Drohenvideo

Die Kriegsschule

Errichtet wirde diese Kriegsschule um 1900 als repräsentatives Gebäude dieser Stadt. Die Militärische Nutzung endete dann nach dem 2. Weltkrieg und viele weitere Nutzer zogen hier ein. Heute ist das Gebäude in privater Hand und es gibt Pläne zum Umbau zu Wohnungen. Die Arbeiten sollten schon längst begonnen habe, aber bisher ist davon nichts zu sehen.

03-2023
Die letzten 9 Bilder der Galerie sind im Jahr 2023 entstanden und zeigen die Zerstörung in den letzten Monaten. Fast alle Wände sind außerdem bekritzelt.

Haus des Sports

Nach 1950 wurde der Ort von der DDR Führung als neues Wintersportzentrum stetig auf- und ausgebaut. Eine entsprechende Repräsentanz durfte da natürlich nicht fehlen.

Der Zutritt zum Gebäude selbst ist denkbar einfach. Türklinke betätigen und einen Schritt hinein wagen.

Update: Das Haus des Sports ist mittlerweile abgerissen, dieser Beitrag erinnert noch daran.

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Katastrophenzug der DR

In den 1950er Jahren begann die Deutsche Reichsbahn mit dem Aufbau von sogenannten Katastrophenzügen, die nicht nur militärisch genutzt werden sollten. Der Standort der Züge war an markanten Punkten der DDR und es waren am Ende 14 Züge vorhanden.
Sie bestanden aus Bettenwagen, Operationswagen, Küchenwagen und Maschinenwagen.

Dieser Zug wird von den Eisenbahnfreunden Staßfurt in mühevoller Arbeit liebevoll restauriert.

http://www.eisenbahnfreunde-stassfurt.de/

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