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Der alte Fliegerhorst

Dieser Fliegerhorst wurde in dieser Funktion nur bis 1945 eingesetzt, gut 10 Jahre vorher begann der Bau mit allem was so dazu gehört, da er auch als Werksflugplatz genutzt wurde.

Es wurden Flugzeug- und Werfthallen, Kommandantur, Tower, Feuerwache, Kaserne, Offizierswohnhäuser, Casino usw. errichtet.
Die Rote Armee übernahm den Fliegerhorst, hatte aber kein Interesse an der ursprünglichen Nutzung. Das Flugfeld wurde noch ein paar Jahre von GST und zu Manövern genutzt.

Die Sowjetarmee baute dann hier einen Fla-Raketenkomplex auf und stationierte eine mot. Schützendivision. Seit Übergabe an die deutsche Verwaltung, Anfang der 1990er Jahre steht der Komplex größtenteils leer.

Die Gebäude vergammeln und einige die nicht unter Denkmalschutz stehen sind auch 2018 abgerissen worden. Viele frische Sandflächen weisen darauf hin.

Beeindruckt haben uns die großen Hangars, wo der Verfall schon arg voran geschritten ist, Rost und abfallender Putz breiten sich aus. Viele Details lassen sich hier finden, wie im abgelegenen Munitionsteil. Dort liegen noch Unmengen an Geschosshülsen und deren Verpackungen im märkischen Sand.

Glashütte

Die Glasherstellung hatte in diesem Gebiet eine lange Tradition, man geht von ersten Glashütten im 14. Jahrhundert aus.

Durch Bau von Eisenbahnlinien und das Vorkommen an Rohstoffen für die Glasproduktion entstanden hier einige Fabriken. Dieser Betrieb nahm seine Arbeit in den 1920er Jahren auf und wuchs bald darauf an. Mehrere Öfen wurden in Betrieb genommen. Im 2. Weltkrieg wurden hier kriegswichtige Waren produziert. Danach dann wieder Bleikristall und die Zahl der Beschäftigten stieg weiter an, es waren hier bis zu 700 Arbeiter beschäftigt. Es gab noch einige Modernisierungen, bis es ab 1970 schwieriger wurde, das spürte man auch an den weniger werdenden Beschäftigten. Die Öffnung der Grenzen ab 1990 brachte dann weitere Absatzprobleme. Der Druck stieg und bereits 2 Jahre später stand die Glashütte vor dem Aus, es keimte nochmals Hoffnung auf, als eine größere Firmengruppe den Betrieb übernahm aber die Rettung klappte nicht. Seit Mitte der 1990er Jahre ruht hier die traditionelle Glasproduktion.

Einige Teile der großen Hallen sind vermietet und werden als Lager genutzt. Im Rest wurde alles an Inventar heraus gerissen, geblieben sind die leeren Gebäude.

Terranova

An diesem Standort war einmal eine Industrie angesiedelt die Edelputz herstellte.

Insgesamt ein merkwürdiger Ort mit einem Sammelsurium an verlassenen Gegenständen. Zuerst erkunden wir einen alten Verkaufsraum, dort wurden die verschiedensten Muster von Putzen ausgestellt. Im Umfeld davon stehen viele Fahrzeuge und Maschinen und das schon viele Jahre, denn sie sind schon teilweise voll zugewachsen.
War hier auch zuletzt ein Fahrzeugsammler auf dem Gelände?
Ein altes Feuerwehrauto, ein Tankwagen und ein VW Kleinwagen stehen hier noch.
Die vielen Schmalspurbahngeräte lassen auf eine frühere Verwendung für die Industrie schließen. Aber genau kann man das nicht sagen, Gleise fehlen auf dem Areal. Im Wald gibt es noch andere Großgeräte die vor sich hin rosten.

Oxygenien

In Oxygenien wurde O² produziert.

 

 

Zum Dicken Rohr

Hier, im dicken Rohr wurde Energie erzeugt.

Säurebunker

Die Chemische Abteilung eines Energiebetriebes für VE Wasser.

Artilleriebrigade

Hier hatte die GSSD eine Artilleriebrigade „Рогатка“ installiert, auch eine taktisches Ausbildungszentrum war hier vorhanden.
Dem Anschein nach wurde diese Kaserne auch erst nach dem 2. Weltkrieg gebaut, viele Häuser russischer Bauart und auch DDR Plattenbauten warten auf die Erkundung.
Aber es wurde kaum etwas zurück gelassen oder ist mittlerweile weg.

Nach Abzug der Russen nutze die Bundeswehr noch einige Jahre Teile des Geländes. Zum Teil wurden die Häuser als Übungsobjekte genutzt.

Man fand neben den einfachen Unterkunftsbaracken, die typischen russischen „am Kopf kratz“ Objekte, dessen Funktion Rätsel aufgaben, aber auch Sauna, Magazin, Gärtnerei und kleine Rückzugsorte der Soldaten. Nach über 7 Stunden Erkundung machten wir uns auf den Heimweg.

HO Spezialhandel

HO ist die Abkürzung für Handelsorganisation in der DDR, 37% aller Einzelhandelsunternehmen waren in dieser staatlich geführten Organisation.

Aber was bedeutet jetzt der Zusatz Spezialhandel?

Dieses Unternehmen diente zur Versorgung der sowjetischen Streitkräfte und ihrer Familien in der DDR. Auch DDR Bürger konnten hier im sogenannten „Russenmagazin“ einkaufen.
Dieses Außenlager bestand aus einem großem Lagerhaus mit mehreren Etagen und einer Verwaltung. Es gab auch große Garagen für die Fahrzeuge des Spezialhandels.

VEB Winterwunderland

Dieser Industriestandort wurde in den 1930er Jahren gegründet, hier wurden Erze zur Weiterverarbeitung behandelt.

Nach dem Krieg sollte das Werk als Reparationsleistung demontiert werden. Aber die Verantwortlichen konnten das verhindern, stattdessen wurde der Neuaufbau für die nächsten Jahre voran getrieben.
Hier wurde dann ein Rohstoff gewonnen der für feuerfeste Materialien benötigt wurde. 1990 war dann für diesen Betriebsteil Schluss und bis heute steht das Werk ungenutzt hier.

In den Produktionshallen ist es fast dunkel, kaum ein Fenster ist vorhanden. Das spärliche Tageslicht dringt durch Spalten oder Löcher in das Gebäude. Teile hier sehen aus wie eine Winterlandschaft, weiße Ablagerungen der Produktion legen sich auf alle Einbauten.
Was muss hier für eine unwirkliche Produktionsbedingung geherrscht haben, man kann nur hoffen das hier die Arbeiter ausschließlich bei Havarieschäden rein mussten.

Wir waren begeistert von den ganzen verschlungenen Rohrleitung und seltsamen Behältern in dieser Fabrik.

03-2020
Auch hier waren wir mal wieder,. Da ja auch das neue Werk seit einiger Zeit still steht wollten wir dort mal gucken. Ein Vergleich zwischen Alt und Neu wäre sicher interessant geworden. Aber es ist alles gut gesichert, nur eine große Lagerhalle mit beachtlichen Ausmaßen war offen.
Ansonsten bot der alte Teil ein unverändertes Bild und es gab viele weitere schöne Motive dort.

08-2023
Bei unseren 2 Besuchen vorher wurde ein Schaltraum übersehen, deshalb gab es einen dritten Besuch hier.
Dieser Ort verändert sich kaum, eine große Seltenheit. Wir finden dieses Werk immer wieder faszinierend. Auch konnten wir einen kleinen Teil, den wir noch nicht kannten, besuchen. Scheinbar wurde hier das Endprodukt in die LKW geschüttet, das ist jedenfalls die Vermutung.

Bleischweißer Service

Inmitten eines großen Industriegebietes hatte sich zuletzt dieser Bleischweißer Betrieb angesiedelt. Die Gebäude scheinen aber schon einige Jahre hier zu stehen. Was hier vorher einmal gemacht wurde oder ob hier immer schon geschweißt wurde wissen wir nicht.
Jetzt sind die Räume leer nur wenig Inventar wurde zurück gelassen. Im Sozialtrakt gibt es noch Überreste der Arbeiter wie ein leere Terrarium im Speisesaal. Eher ungewöhnlich für solch einen Ort.
Die Fabrikhalle ist weitestgehend besenrein, ein paar Stühle, Elektroverteilung und Anlage sowie der Deckenkran sind hier geblieben.
Die Schweißerei hatte ein vielfältiges Leistungsangebot. Behälter konnten hier mit Blei ausgekleidet werden, alles was mit Bleirohren zu tun hatte wurde gefertigt. Auch Entbleiungen wurden angeboten.