Archiv der Kategorie: GSSD

Bunker Seewerk

Der Bunker wurde von 1939 bis 1943 durch die Wehrmacht für die Produktion von „N-Stoff“ und Sarin gebaut. Unter der Bezeichnung Seewerk gehörte die Anlage zu einer Reihe von Munitionsfabriken, die im Auftrag der Wehrmacht von der Deutschen Sprengchemie GmbH (DSC) bis 1945 betrieben wurden.

Nach 1945 war das Gebiet Sperrzone um die sich einige Legenden rankten. Ab 1958 wurde er dann von Spezialkräften der NVA umgebaut. Ihm wird im Operativplan der GSSD eine hohe Bedeutung zugesprochen, gesicherte Informationen liegen aber nicht vor. Ab 1965 war er einsatzbereit.
Man vermutet das er am Ende als Gefechtsstand zur Lenkung der Kräfte des Warschauer Paktes auf einem westlichen Kriegsschauplatz dienen sollte.

Der Bunker ist viergeschossig und damit der größte den wir je besuchten. Die nutzbare Größe umfasst 14.000m².

Hier ist der Beitrag zu den überirdischen Anlagen dort.

Das ABC des Giftgases

Bunker der Luftarmee

Diese Anlagen wurde um 1985 erbaut.

Heute liegt der Bunker mitten im Wald.
Ein kleine Unterkunftsbaracke sowie ein paar Anlagen für Kraftfahrzeuge und Werkstätten gab es hier. Ein Gebäude wurde mit einer großzügigen Sauna ausgestattet. Dazu gab es noch einen kleinen Lagerbunker.

Der Führungsbunker selbst hatte eine Grundfläche von ca. 1.400m², war zweietagig ausgeführt und war eigentlich nicht unter der Erde sondern die Bogendeckung wurde mit Erde überschüttet.
Die frühere Funktion war der Gefechtsstand der 16. Luftarmee, welche in Wünsdorf stationiert war.

Sanitätszelt der GSSD

Dieses Zelt macht ja gerade mächtig die Runde, wir überlegten ob wir diesem Run nachgehen sollen oder uns an den Bildern anderer erfreuen sollten.

Ohne Hilfe ist das Sanitätszelt eigentlich nicht zu finden, es ist mit Erde überdeckt und ist nur aus nächster Nähe als solches zu erkennen.
Es ist dort kaum Vandalismus und fast noch alles vorhanden, etwas Unordnung herrscht aber doch. Nach dem Abzug der GSSD ist ja auch schon einiges an Zeit vergangen. Wie lange der Zugang offen ist wissen wir nicht, aber es war bestimmt bis vor kurzem noch gesichert.
An diesem Standort gab es mal eine kleine Kaserne und ein Lazarett. Mehr wissen wir nicht über den Zweck dieser Einrichtung.

04-2021
Mittlerweile sind weitere Infos aufgetaucht. Dort heißt es, das es sich hier doch um ein Sanitätszelt von der NVA handelte. Es ist zwar russischer Bauart und es wurden auch viele russische Bauteile benutzt, aber es gab hier früher eine medizinische Ausbildungsstätte der NVA und das Zelt war ein Bestandteil des Übungsgeländes.
Hier wurden 2 dieser Zelte miteinander verbunden. Die Bezeichnung war „Planunterstand SKT“. Er sollte im Ernstfall für eine feldmäßige Versorgung der Verletzten genutzt werden. Es gab einen Elektroanschluss und die Belüftung erfolgte durch eine sowjetische Kompaktluftfilteranlage. Das Zelt sollte in 6 bis 7 Stunden von einer Montagetruppe von 7 Personen installiert sein und konnte mit Erde überdeckt werden. Eine Schutzschicht von max. 1m war möglich. Im Inneren hatte man dann 40 m² Nutzfläche.

Wasserwerk des Hospitals

Dieses Wasserwerk versorge einstmals ein Hospital mit den nötigen Wasser.
Der letzte Nutzer war die GSSD, die bis zu ihrem Abzug hier ein Lazarett betrieb.

Erbaut wurde das Wasserwerk schon viel früher, wir nehmen an das mit der Entstehung des Areals errichtet wurde, also Anfang des 20. Jahrhunderts. Der Baustil des Gebäudes deuten ebenfalls auf diese Zeit hin.
Eine Modernisierung erfolgte scheinbar in den 1970er Jahren, die Herstellerbezeichnung auf den Kesseln, des VEB Wasseraufbereitungsanlagen Rathenow zeigt das Baujahr 1978, das Fassungsvermögen der beiden Behälter betrug je 17.250 Liter. Auch ein viel größerer unterirdischer Wassertank wurde installiert.

Im Pumpenhaus zeugen einige Details von der letzten russischen Nutzung, so gab es in dem kleinen Wärterhaus, einen Schreibtisch, ein kleines Schränkchen und ein Bett. Wahrscheinlich war hier dauerhaft ein Bediener stationiert. Draußen befand sich ein typischen Pausenplatz für die Arbeiter. Das kleine Wasserwerk war rund herum mit einer hohen Mauer umgeben.

Flugplatz der Jagdflieger

Auf diesem Flugplatz stationierte die GSSD, ab den 1950er Jahren bis zu ihrem Abzug 1991, verschiedene Jagdfliegerstaffel. Gegen Ende der Besatzungszeit kamen auch noch Kampfhubschrauber hinzu. Von hier aus wurde die westliche Grenze des Warschauer Paktes überwacht.

Erbaut wurde der Flugplatz in den 1920er Jahren, für den 2. Weltkrieg war dieser aber weitestgehend unbedeutend. Es gab kaum Kampfhandlungen von hier. 1945 nahmen die Amerikaner diesen ein und übergaben ihn später an die sowjetische Armee.

Heute wird die alte Landebahn von einem Solarkraftwerk genutzt, ein Fliegerclub ist noch ansässig und einige Gebäude der großen Kaserne werden als Verwaltung oder auch privat genutzt. Vieles aber steht heute immer noch leer, die Wohngebäude sind entkernt und bieten wenig Motive. Das Casino und die Speisesäle waren dann aber doch noch etwas besonderes und lassen sogar noch etwas von den Erstnutzern erkennen. Die Wandtafeln mit den deutschen Inschriften wurden von den Russen mit einer dünnen Putzschicht überzogen. Heute sind diese wieder freigelegt. In den beiden Speiseräumen kann man jetzt wieder diese beiden Inschriften lesen.

KÄMPFT SO WIE SIE GEKÄMPFT HABEN! SEID AUFRECHT UND ENTSCHLOSSEN SCHEUT NIEMAND UND TUT IM ÜBRIGEN RECHT UND EURE PFLICHT

WOHL KEINER WIRD JE GANZ ERMESSEN WAS ER FÜR SEINE HEIMAT TAT DRUM NIMMER DEUTSCHER SEI VERGESSEN DER SCHLICHTE GRAUE FRONTSOLDAT

Auf dem Rückweg einer Tour hier nochmal angehalten und die 2 Säle abgelichtet.

Basketballkorb der GSSD

Ja stimmt, ein Korb ist hier nicht mehr zu sehen, das wäre auch ein Zufall gewesen, wenn er noch dran hinge.
Ohne genau Kenntnis des Standortes wird man diese Hinterlassenschaft der ehemaligen Besatzungsmacht nicht finden, heute steht er in einem Wald. Was hier früher einmal war lässt sich nicht genau sagen. Auf historischen Bildern kann man einen Sportplatz erkennen, Garagen gab es wohl auch, aber die sonstigen Gebäude rund um solch eine Einrichtung fehlen. Nur die typischen russischen Mauern gibt es noch hier und da in diesem aufstrebenden Wohngebiet.

Auf den Spuren der Eisenbahnpioniere

Diese Tour bietet das Museum Kummersdorf an. Sie dauert 4 Stunden und man fährt mit eigenem Fahrzeug über das Gelände. Wir hatten traumhaftes Wetter während dieser geschichtlichen Exkursion. Viel wissenswertes wird hier vermittelt. Die Zeit verging im Flug.
Zuerst gibt es einen ört- und zeitlichen Überblick über den Flugplatz Sperenberg und danach ging es zum Schumkasee wo die Eisenbahnpioniere über Jahrzehnte übten. Durch die lange Trockenheit war ca. 1m weniger Wasser im See und einige Hinterlassenschaften der früheren Hausherren kam zum Vorschein. Die Brückenbauwerke kann man hier heute noch sehen.

Danach ein Halt in der Kaserne und wir liefen zum Heegesee. Reste des Freibades der Russen sind auch heute noch zu sehen.

Weiter ging es zur Pyramide, eine Gedenkstätte im Wald für die Opfer im 1. Weltkrieg, auf dem Weg dorthin sehen wir Brückenreste im Wald und zugewachsenen Eisenbahngleise.

Nächster Punkt, die Landebahn, ein großer Moment dort lang zu fahren. Wir fuhren die kompletten 2,6 km ab, dann weiter vorbei an Häusern entlang der Zufahrten und zuletzt hielten wir am Hangar.

Eine Führung die man nur empfehlen kann, hier noch der Link zur Webseite. Führungen Flugplatz Sperenberg

Halbinsel Wustrow

Im Rahmen einer Führung besucht, Handybilder von Lady C.

Zur Geschichte:

Die militärische Nutzung begann hier 1933 mit Errichtung einer Flakschule. Es entstand eine Siedlung für die Offiziere und die zivilen Beschäftigten genannt „Rerik West“. Hier wurden Einheiten geschult die später auch an der Verteidigung Berlins teilnahmen.
Im Mai 1945 übernahmen die sowjetischen Streitkräfte das Gelände und bestimmten es zu einer Garnison. Wenig ist über diese Zeit bekannt, man schätzt das hier rund 3.000 Soldaten stationiert waren. Es gab auch einen Schieß- und Ausbildungsplatz und Marine- und Nachrichtentruppen waren hier stationiert. Die Russen erweiterten den Standort mit den üblichen Gebäuden und übten hier unter anderem das Schießen auf See- und Luftziele.
Nach Abzug 1992 übernahm die Bundesrepublik die Halinsel mit allen ihren Altlasten. Die Bundeswehr benötigte die alte Militäranlage nicht und so blieb sie ungenutzt. 1998 wurde die Halbinsel an einen Investor verkauft, der hier ein Hotel mit Golfplatz und Reiterhof sowie Ferienwohnungen bauen wollte. Die Statd Rerik sprach sich aber dagegen aus und die Fronten verhärteten sich, seit 2018 sind wieder Führungen zu Land erlaubt.

Der alte Fliegerhorst

Dieser Fliegerhorst wurde in dieser Funktion nur bis 1945 eingesetzt, gut 10 Jahre vorher begann der Bau mit allem was so dazu gehört, da er auch als Werksflugplatz genutzt wurde.

Es wurden Flugzeug- und Werfthallen, Kommandantur, Tower, Feuerwache, Kaserne, Offizierswohnhäuser, Casino usw. errichtet.
Die Rote Armee übernahm den Fliegerhorst, hatte aber kein Interesse an der ursprünglichen Nutzung. Das Flugfeld wurde noch ein paar Jahre von GST und zu Manövern genutzt.

Die Sowjetarmee baute dann hier einen Fla-Raketenkomplex auf und stationierte eine mot. Schützendivision. Seit Übergabe an die deutsche Verwaltung, Anfang der 1990er Jahre steht der Komplex größtenteils leer.

Die Gebäude vergammeln und einige die nicht unter Denkmalschutz stehen sind auch 2018 abgerissen worden. Viele frische Sandflächen weisen darauf hin.

Beeindruckt haben uns die großen Hangars, wo der Verfall schon arg voran geschritten ist, Rost und abfallender Putz breiten sich aus. Viele Details lassen sich hier finden, wie im abgelegenen Munitionsteil. Dort liegen noch Unmengen an Geschosshülsen und deren Verpackungen im märkischen Sand.

Artilleriebrigade

Hier hatte die GSSD eine Artilleriebrigade „Рогатка“ installiert, auch eine taktisches Ausbildungszentrum war hier vorhanden.
Dem Anschein nach wurde diese Kaserne auch erst nach dem 2. Weltkrieg gebaut, viele Häuser russischer Bauart und auch DDR Plattenbauten warten auf die Erkundung.
Aber es wurde kaum etwas zurück gelassen oder ist mittlerweile weg.

Nach Abzug der Russen nutze die Bundeswehr noch einige Jahre Teile des Geländes. Zum Teil wurden die Häuser als Übungsobjekte genutzt.

Man fand neben den einfachen Unterkunftsbaracken, die typischen russischen „am Kopf kratz“ Objekte, dessen Funktion Rätsel aufgaben, aber auch Sauna, Magazin, Gärtnerei und kleine Rückzugsorte der Soldaten. Nach über 7 Stunden Erkundung machten wir uns auf den Heimweg.