Ball- und Gesellschaftshaus

1890 in einem Berliner Stadtbezirk errichtet. Es galt bis in die Dreißiger Jahre als renommierte Adresse für Musiker.

Auch in der DDR war es ein beliebtes Ausflugsziel mit Räumen, die entweder als Hotelzimmer oder für Übernachtungen von Angehörigen staatlicher Organisationen benutzt wurden. Nach der Wende wurde es geschlossen, später treuhänderisch verwaltet und steht seitdem leer. Eine ganze Reihe von Investoren hat sich seit der Jahrtausendwende für die Gebäude interessiert und Pläne für den Umbau zum Kongresshotel oder neuen Veranstaltungsmöglichkeiten vorgelegt, sprangen dann aber Aufgrund von hohen Denkmalschutzauflagen wieder ab.

Die Gebäude sind mittlerweile in einem sehr desolaten Zustand, eine Renovierung/Restaurierung wäre für einen Erhalt zwar wünschenswert, ist aber wohl leider aufgrund sehr hoher notwendiger Investitionskosten nicht mehr zu erwarten.

 

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FDGB Ferienheim Lampe

Früher machten hier die Mitarbeiter eines großen VEB Betriebs Urlaub. Man kann erahnen wie stolz sie waren, diesen Ferienplatz ergattert zu haben, wie sie die Treppe hinunter zum Speisesaal schritten, vorbei am schicken Springbrunnen speisten sie dort mit ihren Kollegen. Ausflüge an den nah gelegenen See gehörten dazu. Am Abend saß man noch zusammen vor den kleinen Lauben. Die Männer spielten Skat und trank ein Bier zusammen. Die Frauen waren unten am Spielplatz mit den Kleinen.

Das alles war schnell vorbei als die Wende kam und man reisen konnte und nun dieses kleine Urlaubsidyll nicht mehr gut genug war. Jetzt steht dieses Ferienparadies verlassen im Wald und zerfällt.

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Badeparadies

In diesem riesigen Badeparadies gab es alles was das Herz begehrte. Saunen, Fitness, Wellness, Wellenbad, Außenbereich, große Rutschen und Entspannung. Aber jetzt hat es sich aus geplanscht.

Ein erneuter Besuch nach einem Jahr ließ diesen Ort plötzlich ganz anders aussehen. Vieles wurde mitgenommen und fast alles zerstört! Zahlreiche Scheiben sind eingeschlagen und Sprayer haben alles beschmiert. Ein Wahnsinn, wenn nicht die Sonne uns ein paar schöne Strahlen beschert hätte, wären kaum noch Motive möglich gewesen.

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Stadtbad Leipzig

Drei Jahre dauerte der Bau und 1916 wurde dieses Stadtbad in Leipzig eröffnet. Frauen und Männer frönten in getrennten Hallen dem Badevergnügen. Zusätzlich gab es Wannenbäder, Schwitzbäder, orthopädisches Turnen und eine Sauna im maurischen Stil versprühte den Flair aus Tausendundeiner Nacht.
In den 80er Jahren wurde die Substanz durch Renovierungsarbeiten verbessert, aber 2004 musste der Badebetrieb eingestellt werden. Im Moment wird ein Teil für offizielle Veranstaltungen genutzt. Dafür wurde ein Schwimmbecken geschlossen. Zudem kümmert sich eine Förderstiftung um dieses wirklich sehr schöne Bad und organisiert auch Führungen.

2014 konnten wir über einen offiziellen Termin dieses schöne Bad noch einmal besuchen, diesmal ohne Führung aber mit mehr Zeit.

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Ferropolis – Die Stadt aus Eisen

FERROPOLIS – DIE GESCHICHTE

Gräfenhainichen, Tagebau Golpa-Nord: Jahrzehntelang ein Ort entfesselter Industriekräfte und Umweltsünden, aber auch sicherer Arbeitsplätze und großartiger Leistungen der Arbeiter und Ingenieure im Bergbau. Doch dann hatte Braunkohle kaum mehr Zukunft in Sachsen-Anhalt. Was tun? Abreißen, verschrotten, die Spuren verwischen? Oder auf der Vergangenheit aufbauen und den Neuanfang wagen?
1957 begannen die Vorarbeiten für den Tagebau Golpa-Nord. Sieben Jahre später setzte die planmäßige Braunkohleförderung ein. Die hatte in Mitteldeutschland eine lange Tradition, ihre Wurzeln reichen bis ins 17. Jahrhundert zurück. In den 1950er Jahren verschmolzen die zunächst verstreuten Reviere zu einem Ganzen. Der Abbau erreichte gewaltige Ausmaße. Ergebnis: 20 Tagebaue mit einem jährlichen Auswurf von zuletzt rund 100 Millionen Tonnen Kohle, gefördert von fast 60.000 Bergleuten und verwertet von zahlreichen Kraftwerken, Brikettfabriken und Schwelereien. Noch ein Ergebnis: tiefe Löcher in der Erde. Unter diesen gehörte Golpa-Nord eher zu den kleinen. Der Förderaufwand war dennoch enorm: Für einen Eimer Braunkohle mussten sechs Eimer Wasser abgepumpt und 5 Eimer Abraum verkippt werden. 1991 war Schluss – nahezu die gesamte mitteldeutsche Braunkohleindustrie stand damals vor dem Aus.
In Golpa-Nord nahm fortan eine Vision Gestalt an: FERROPOLIS. Die Idee dazu kam aus dem Bauhaus Dessau, ihre Umsetzung verdankt sie zu einem beträchtlichen Teil der Begeisterung und Hartnäckigkeit der Menschen vor Ort. Heute ist FERROPOLIS Museum, Industriedenkmal, Stahlskulptur, Veranstaltungsareal und Themenpark gleichermaßen. Alles beherrschend: die riesigen Baggermaschinen, die aussehen wie Dinosaurier eines vergangenen Zeitalters.
Doch die Zukunft hat längst begonnen. Das bezeugen erste Ansiedlungen kleiner Unternehmen ebenso wie zahlreiche neue Projekte: Kulturfestivals, mit Strom versorgt vom Solarkraftwerk Ferrosolar. In FERROPOLIS ist die Zukunft sichtbar.

Und die Gegenwart wird gefeiert: Internationale Festivals ebenso wie große Konzerte von Herbert Grönemeyer bis Metallica haben FERROPOLIS einen europaweiten Ruf als einmalige Kulisse für Künstler und Publikum verliehen: Coole Tradition!
(Quelle: www.ferropolis.de )

 

RAW am Hauptbahnhof

In dieser Eisenbahnwerkstatt wurden über 150 Jahre lang Eisenbahnen repariert und gewartet. Vom großem Gelände ist nur noch eine denkmalgeschützte große Halle übrig. Der Rest ist schon verschlungen worden von Neubauten. Geschlossen wurde das Reichsbahn-Ausbesserungs-Werk 1999. In der großen Halle kann man noch den Geist der Arbeiter spüren, obwohl es jetzt wohl deutlich ruhiger ist als früher und man jedes kleine Geräusch wahr nimmt. Trotzdem ein schöner, beschaulicher Ort in einem hektischen Umfeld.

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Café Minsk

Die Errichtung des ehemaliges Nobelrestaurants in der Landeshauptstadt wurde 1971 begonnen, dann aber wegen des  Baus des Palasts der Republik in Berlin auf Eis gelegt. Die neue Städtepartnerschaft mit Minsk ließ das Projekt wieder aufleben, da das gebührend gefeiert werden sollte, wurde das Café auserkoren eine belorussische Folklorestätte zu werden. Der Architekt konnte auf einmal aus dem vollen schöpfen und baute das Café nach seinen Wünschen fertig. 1977 war dann Einweihung.
Nach der Wende wurde das Café Minsk geschlossen und bietet jetzt, in exponierter Lage mit sehr guter Sicht vom Brauhausberg auf die Stadt, einen traurigen Anblick.

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Chemiewerk für Fotoartikel

In diesem VEB  wurden verschiedene Produkte hergestellt. Unter anderem sind hier Röntgenfilme, S/W-Filme, Fotochemikalien und Fotopapiere gefertigt worden.
Ursprung dieses VEBs war ein  fotochemisches Werk das Anfang der 1920er Jahre gegründet wurde.
Nach der Wende erhielt der frühere Besitzer das Werk zurück, aber der Einzug der Digitaltechnik führte schnell zur Schließung.
Die Gebäude  dieses Standortes werden jetzt größtenteils als Wohnungen genutzt. Die Menge an noch vorhandenen Einbauten in den noch vorhandenen Produktionsstätten machen aber dieses Objekt zu einem Traum für Urbexer. Lange wird es das in dieser Form nicht mehr geben.

Ein Wiederbesuch 2017 ließ schlimmes erahnen, weil viele Orte in dieser Stadt rasant den Bach runter gehen.
Wir waren aber positiv überrascht wie es dort aussieht. Es sind viele Graffiti dazu gekommen, in ein paar Räumen hat es auch schon gebrannt und der Vandalismus hat auch hier nicht halt gemacht. Aber scheinbar sind die großen Behälter nichts für Schrottdiebe und verbleiben vor Ort. Deshalb gab es bei diesem Zweitbesuch doch noch einige schöne Motive, auch weil die Sonne den Räumen eine besondere Stimmung gab.

 

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Kabelwerke an der Spree

Dieser Großbetrieb war auf die Herstellung von elektrischen Kabeln und Leitungen spezialisiert. Gegründet wurden diese Werke um 1900 und hatten einmal rund 185.000 m² Produktionsfläche. Teile des Werkes wurden im 2. Weltkrieg zerstört oder sind ausgebrannt. Danach waren die Werke zuerst in sowjetischer Hand um dann 1967 in einen VEB umgewandelt zu werden. Ab 1990 zerfiel das Kombinat und die Produktion wurde teilweise unter anderem Namen und anderen Standorten weiter geführt. Die gezeigten Bilder stammen von dem unter Denkmalschutz stehenden Teil. Beeindruckend waren die riesigen Hallen, die sich die Natur wieder zurück holt.

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Landhaus des Regisseurs

Dieses Landhaus wurde in den 1920er Jahren erbaut. Hier lebte einmal ein Filmregisseur. Dieser verließ Deutschland und das Haus wurde ab da verpachtet, bis es 1995 leer stand und bis heute keine neue Bestimmung finden konnte.

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