Messihaus Alpinist

Dieses Haus inmitten eines Dorfes erzählte nicht mehr viel über seine Bewohner. Eines war klar, es wurde fast alles aufgehoben und gesammelt. Im ganzen Haus herrschte unendliches Chaos, die Bekleidung war auf dem ganzen Boden verstreut. Das Haus hat schon etliche Jahre keine menschlichen Bewohner mehr.

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Kasernenhof Havelaue

Für die neue Luftkriegsschule der Wehrmacht wurden in den Jahren 1935/36 drei Kasernenhöfe errichtet. Nach Kriegsende nutzte die Sowjetarmee das Gelände.
Die noch vorhandenen Gebäude werden saniert und zum Wohnpark umgebaut.

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Wäschereiservice XXL

Die Anstalt zur Chemischen Reinigung, Wäscherei und Färberei – zu DDR Zeiten VEB Rewatex – wurde von Wilhelm Spindler im Jahre 1832 gegründet.
Der Ortsteil Spindlersfeld erhielt seinen Namen vom Gründer des Unternehmens. Seinerzeit war er einer der größten Arbeitgeber der Stadt.

Doch fangen wir von vorne an:
Das kleine Unternehmen, mit Sitz in Berlin-Mitte, macht sich in den ersten Jahren einen Namen als Seidenfärberei.
In den darauf folgenden, sagen wir 40 Jahren, wuchs die Firma stetig und so führte Wilhelm Spindler im Jahr 1854 als ERSTER Deutscher die Chemische Reinigung ein. Damals ein absoluter Quantensprung.
Wie zu dieser Zeit üblich, stiegen auch seine beiden Söhne mit in den Betrieb ein.

Steigende Produktion, mehr Mitarbeiter und rasantes Wachstum ließen die vorhandenen Häuser und Grundstücke bald zu klein werden. Das Gelände in Köpenick war da genau richtig für die ehrgeizigen Expansionspläne der Familie Spindler.
An einem Standort konnten nun viele Dienstleistungen zusammen gefasst werden.
Auch die Lage direkt an der Spree war dabei zuträglich.

Der Patriarch verstarb im Jahr 1873. Doch vorher hatte er all sein Wissen an seine Söhne weiter gegeben. Über 50 Dampfkessel und Dampfmaschinen, bedient von 280 Mitarbeitern, verrichteten ihren Dienst. Das Unternehmen war seiner Zeit weit voraus: Die Reinigung mit Benzin fand in geschlossenen Systemen statt, sodass dieses wieder verwendet werden konnte. Abgeschiedene Fette wurden aufgefangen und zu Seife verarbeitet.

Auch im sozialen Bereich engagierte sich die Familie Spindler, ebenfalls ein Novum damals. Für alle Arbeiter gab es eine Betriebskrankenkasse, einen Betriebskindergarten sowie weitere soziale Einrichtungen.

Anders als die Anfänge verlief die Nachkriegszeit deutlich holpriger:
– 1922 übernahm die Schering AG
– 1946 unter Treuhandschaft
– 1949 Enteignung
– 1961 VEB ReWaTex
– 1981 3000-4500 (!) Mitarbeiter
– langsames Ende zwischen 1990–1995

Heeres Reitschule Krampnitz

Die Kavallerie- und Panzertruppenschule Krampnitz wurde 1935 von Hannover nach Potsdam-Krampnitz verlegt. Grund war u. a. der in der Nähe befindliche Truppenübungsplatz Döberitzer Heide. Das Heeres-Neubauamt begann im Frühjahr 1937 mit den Bauarbeiten.
Seit November 1938 unterstand sie dem „Chef der Schnellen Truppen“, General Heinz Guderian. Im Juni 1941 erfolgte die Umbenennung in „Schule für Schnelle Truppen“, 1943 in „Panzertruppenschule II Krampnitz“. Im Winter 1944 erfolgte die Verlegung der Hauptbestandteile der Panzertruppenschule nach Bergen, nur die berittenen Ausbildungseinheiten verblieben in ihren Kasernen.
Nach dem 2. Weltkrieg wurde die Kaserne von der GSSD, bis zum Abzug 1992, genutzt. Danach wurden hier einige Filme gedreht. Politisch entstand Wirbel um das Areal, es ging dabei um Unregelmäßigkeiten beim Verkauf des Geländes.
Auf dem hinteren Teil des riesigen Geländes wird zur Zeit Wohnraum für mehrere tausend Menschen geschaffen.

Bilder aus 2015

01-2020
Seit unserem letzten Besuch ist einiges passiert, eigentlich sollten hier ja jetzt schon welche wohnen, aber so weit ist es noch nicht. Es wurde begonnen Gebäude, die nicht modernisiert werden sollen, abzureißen. Auch wird an einigen Häusern jetzt gebaut. Aber das ganze dauert doch schon einige Jahre und so ein großer Fortschritt ist nicht zu erkennen. In der Presse stand die Tage, das der beabsichtigte Einzug im Jahr 2022 um weitere 2 Jahre verschoben wurde. Hintergründe sind in der Erschließung des Verkehrs genannt worden. Auch soll der vollständige Ausbau dort erst erfolgen, wenn die Straßenbahnanbindung realisiert wurde.

Deshalb nutzten wir noch einmal die Gelegenheit, das Areal weiter zu erkunden. Erstaunlich was man noch so alles findet, so war diesmal auch das Casino offen, leider bot es innen einen trauriger Anblick. Vandalen haben so gut wie alles beschmiert. Wir fanden noch einige Bilder aus der GSSD Zeit, aber alles haben wir immer noch nicht gesehen. Vielleicht gibt es noch eine Erkundung.

Hier noch ein Bild es Deckenmosaiks aus besseren Zeiten, aufgenommen 2010 und zur Verfügung gestellt vom Gastautor Gumpe.

Foto: gumpe 2010

01-2021
Da die Abriss- und Renovierungsarbeiten immer weiter voran schreiten, wollten wir hier im westlichen Teil noch einmal vorbei schauen und auch die Keller und Dachböden besichtigen. Wir beschränkten uns auf 2 Gebäude, da hier jetzt sehr viele Baumaschinen stehen und wir nicht weiter auf das Gelände vordringen wollten. Durch die großflächigen Abrissarbeiten ist in diesem Bereich dann auch keinerlei „Deckung“ mehr vorhanden. Es geht dem Gelände an den Kragen, die Hallen, Garagen und minderwertigen Gebäude sind schon platt gemacht. Wie es scheint bleiben alleine die Wohngebäude stehen um am Ende einer neuen Bestimmung zugeführt zu werden.

06-2021
Noch einmal konnten wir einige Gebäude in offizieller Mission besuchen. Die Bauarbeiten sind sehr weit fort geschritten, fast alle Wege und Straßen sind in irgend einer Form bearbeitet oder gerade in Bau. Gewerkelt wird an allen Ecken und Enden. Der Charakter eines Lost Place ist nicht mehr vorhanden. Wir konnten zum wahrscheinlich letzten Mal das Deckenmosaik ablichten. Das wurde in von jemanden gereinigt, der lilane Tag ist fast verschwunden und einige Teile, die früher übermalt waren sind wieder zum Vorschein gekommen. Ein paar Tage später wurde es abgedeckt.

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Fliegertechnische Schule

Als  Schule der deutschen Verkehrsflieger wurde sie 1933 zur Tarnung gegründet, da Deutschland zu diesem Zeitpunkt aufgrund der Versailler Verträge von 1919 keine Luftwaffe besitzen durfte. Schnell waren hier 1.500 Schüler untergebracht. Die Bauten wurden wahrscheinlich bis 1935 errichtet, genaues ist nicht bekannt, da dieses unter strengster Geheimhaltung geschah. Ab 1935 gab sich die Einrichtung als solche zu erkennen. Anfang 1940 wurde die Schule nach Warschau verlegt und an diesen Ort zog eine „Höhere Fliegertechnische Schule“. Die Aufgaben waren die Schulung des technischen Personals mit den Neuerungen der Luftwaffe. Als nach dem 2. Weltkrieg die sowjetische Armee die Anlage übernahm, war sie weitgehend unbeschädigt. Sie richtete hier ein Schulungszentrum für Offiziere der Panzertruppen und Artillerie ein.

Ein erneuter Besuch (2016)  brachte neue Perspektiven und Motive sowie  eine insgesamte ruhigere Begehung. Ein entspannter Sommerabend auf dem großen Gelände. Wie immer bei diesen Liegenschaften entdeckt man wieder was neues.

04-2020
Auch hier schauten wir mal wieder vorbei, 1-2 Häuser waren diesmal offen und konnten besichtigt werden. Auch alt bekanntes wurde wieder begutachtet. Am Ende der Gallerie noch ein paar Drohenbilder vom Juni 2020 und auch aus 2023.

10-2021
Zum Abschluss einer kleinen Tour besuchten wir die Fliegerschule um 2-3 Wandbilder zu suchen. Die Hinweise waren richtig gedeutet und wir fanden das Wandbild mit dem Ritter und ein paar Sportlersymbole an der Außenmauer. Da heute die Sonne schien sind diese Bilder leider nicht so schön geworden, so das wir diese nochmals ablichten werden.

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Lager mit Fahrschule

Hier befand sich einst ein sowjetisches Ersatzteildepot. In einem Gebäude war eine Fahrschule unter gebracht. Diese war nur noch mit äußerster Vorsicht zu betreten. Der Boden teilweise schon durch gefault, ließ Blicke auf die darunter liegenden Räume zu. Das Depot wirkt nicht besonders groß, wenn man es aber gründlich erkundet, findet man immer mehr Gebäude im Wald. Es sind viele viele unterschiedliche Motive zu entdecken.

06-2021
Auf dem Rückweg von einer anderen Location, hielten wir hier auch nochmals an. Mittlerweile ist das Gelände richtig zugewachsen und verfällt immer weiter. Eine Sauna die beim ersten Besuch übersehen wurde, fanden wir ganz gut. Die Wandbilder haben aber auch schon sehr gelitten. Das Fahrschulgebäude ist, abseits der Steintreppen, kaum noch zu betreten.

 

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Munitionslager Wulkow

Auf dem 330 ha großen Areal wurde 1934 bis 1939 die Heeresmunitionsanstalt Neuruppin errichtet. Es gab einen Fertigungsbereich, in dem Munition aller Kaliber hergestellt wurde, einen Wohn-, Verwaltungs- und Sozialbereich sowie einen Lagerbereich. Die GSSD nutze das Areal als Munitionslager. Die Gebäude die als Lager dienten sind bereits alle verschwunden, der Teil der als Unterkunft diente, ist auch im Abriss. Also wird dieser Standort bald nicht mehr existieren. Wir konnten auch nur wenige Motive finden, einige Spuren der früheren Größe, wie Schienen oder Mauern im Wald kann man noch entdecken.

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Krematorium

Dieses Krematorium, das mittlerweile unter Denkmalschutz steht, wurde Anfang des 20. Jahrhunderts erbaut. Über 100.000 Verstorbene wurden hier eingeäschert. Wegen Umweltauflagen mußte der Betrieb in den 1990er Jahren eingestellt werden. Ein merkwürdiges Gefühl erfasste uns beim Besuch dieses Lost Places. Auch der kleine Friedhof unmittelbar neben dem Krematorium scheint nicht mehr gepflegt zu werden, umgestürzte Grabsteine liegen auf dem Boden.

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Baufirma

Ein relativ großes Gelände beherbergte einmal diesen Baubetrieb. Nach der Wende schien hier bald Schluss gewesen zu sein. Die Zerstörung ist schon ziemlich weit voran geschritten. So richtig ließ sich nicht mehr ermitteln, was genau hier früher gemacht wurde. Wir fanden sogar Luftschutzkeller.

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Saatgutlager

Dieses  Saatgutlager fanden wir auf einer Tour durch Sachsen-Anhalt.  Sehr gut erhalten, fast frei von Vandalismus oder Schmierereien. Lediglich eine Jugendliche hat das Bekenntnis ihrer Liebe zu einem gewissen Olaf K. hinterlassen.

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