Ferienheim zwischen den Ufern

Hier mitten in der Natur begann alles mit der Eröffnung einer Gaststätte, sie sollte die vielen Ausflügler anlocken die Erholung in der Natur suchten.
In den Zeiten der DDR schnappte sich ein Betrieb das Gelände um hier ein Ferienheim zu betreiben.

Nach dem Umbruch erfolgte die Nachnutzung des Areals, die Gaststätte wurde weiter betrieben ist jetzt aber auch schon länger geschlossen. Teile werden privat weiter genutzt. Der hier gezeigte Komplex diente noch ein paar Jahre als Wohnunterkunft mit einfach eingerichteten Zimmern und Etagen Bad. Es gab eine kleine Küche und einen Speise- und Aufenthaltsraum mit Fernseher.
Das Konzept scheiterte aber vor vielen Jahren und die Feuchtigkeit übernimmt langsam die Regie im Inneren.

10-2019 und 12-2019
Wir waren hier in der Gegend und schauten auch hier mal wieder vorbei. Es hat sich nicht viel verändert. Ein Graffito im Speiseraum ist dazu gekommen und der Verfall schreitet voran. Im oberen Stockwerk machen die Böden schon einen sehr schwammigen Eindruck. Einige Gegenstände sind weg oder verändert worden, aber das hält sich im Rahmen.

Sanatorium Hydrovilla

Zuletzt war hier ein Sanatorium untergebracht, aber das ist auch schon viele Jahre her und so breitet sich der Verfall immer weiter aus. Die oberen Etagen machen es sich schon im Erdgeschoss „bequem“ die Feuchtigkeit und Vandalismus hat dem Gebäude schon mächtig zugesetzt. Vor einger Zeit wurden Sicherungsmaßnahmen ergriffen und die untere Etage mit Spanplatten zugerammelt. So fällt wenig Licht in die Räume und macht das dokumentieren schwierig.

Erbaut wurde das Haus hier einmal vor über 100 Jahren als Hotel. Die spätere Nutzung dann als Fach- und Rehaklinik.

Kaderschmiede

Diese Kaderschmiede hat eine Vergangenheit in zwei politischen Systemen. In den 1930er Jahren wurde sie als eine der 39 NAPOLA der Nationalsozialisten, abgelegen im Wald errichtet.
Nach Ende des Krieges übernahm die SED das Gelände und betrieb hier eine Bezirksparteischule. Hier wurden der Nachwuchs auf Linie gebracht und zu Führungskräften ausgebildet.
Am Ende waren hier bis zu 600 Teilnehmer untergebracht. Das Areal war abgeschirmt und man war hier unter sich. Nur zu größeren Feiern wurde auch der Festsaal für die Bürger der Stadt frei gegeben.

Mit der politischen Wende endete die Ausbildung der Bezirksparteischule hier aber. Ein paar Jahre diente sie noch als Fachhochschule der Verwaltung des Landes. Der Denkmalschutz macht das weitere Betreiben nicht einfach und die Gesamtnutzung ist offen. Ein Teil wird noch von einem Sportverein genutzt.

Stellwerk in der Heide

Es kommt nicht alle Tage vor, das man zum Geburtstag einen Lost Place geschenkt bekommt.
Eine Weile hat es gedauert, aber Wetter und Termin passte und wir konnten dieses alte Stellwerk besichtigen.

Eigentlich gibt es keine Zufahrt mehr dort hin. Der alte Bahnübergang, den gibt es nicht mehr und jetzt liegt das Gebäude in einem Gleisdreieck ohne direkten Zugang.
Heute werden die Weichen zentral von Berlin aus gestellt und die Stellwerke von früher werden nicht mehr benötigt. Mittlerweile ist es auch völlig entkernt und man kann nur erahnen wo die Technik früher einmal stand, auch der Ofen für die Heizung ist weg. Die Fenster und Toiletten sind zerschlagen und nur wenig vom früheren Inventar ist noch da.

VEB Spinnerei

Diese Spinnerei hat eine lange Tradition und hier wurden viele Jahre Garne hergestellt.
In der ganze Stadt war die Textilindustrie anzutreffen. In den 1970er Jahren wurde dieses Werk dann in einen VEB eingegliedert.

Zuletzt fertigte man hier Garne für verschiedene Spezialanwendungen. Aber am Ende war die Auftragslage zu dünn und die letzten Mitarbeiter mussten vor ein paar Jahren gehen. Die Maschinen sind mittlerweile verkauft und zurück geblieben sind die wertlosen Sachen.

Im Keller fanden wir viele Räume die mal als Lager gedient haben, die Materialien waren fast alle aus DDR Zeiten und es fand sich jetzt scheinbar kein Abnehmer mehr dafür.
Unter anderem liegen hier Waschbecken, Autoreifen, Rote Fahnen, Büromaterialien aller Art, Werkzeuge, Kugellager usw…

Nachtsanatorium

Hier sollten sich früher einmal die Kumpel aus dem Bergbau erholen. Errichtet wurde die Einrichtung in den 1930er Jahren, ein paar Jahre später erfolgte noch eine Erweiterung.
Im Haus gab es für die Männer dann eine Kur mit Anwendungen und Vollverpflegung für wenig Geld. Nach der Wende wurde das Sanatorium geschlossen und verfällt seit dem in rasanter Geschwindigkeit. Keine Tür oder Fenster ist noch ganz. Dieser Ort ist wohl nicht mehr zu retten.

Papierfabrik an der Brücke

Ende des 19. Jahrhunderts wurde diese Papierfabrik gegründet. Das endgültige Aus kam vor ein paar Jahren, nachdem nicht mehr genug Aufträge für die Fabrik da waren. Jetzt sind die Maschinen verkauft und große Teile des Areals werden anderweitig genutzt.

Wir konnten aber ein paar Gebäude die lange nicht mehr genutzt wurden besuchen. Dabei stach besonders das Polytechnische Zentrum heraus. Hier blieb die Zeit kurz nach der Wende stehen, als hier scheinbar nicht mehr ausgebildet wurde. Kisten mit Gasmasken für die Zivilverteidigung stehen hier noch im Lager und riesige Mengen an alten Unterlagen.

Des weiteren gibt es hier noch die ehemalige Verwaltung mit Kulturhaus. Der Saal diente zuletzt als Lager, sogar ein modernes Rolltor wurde eingebaut und die alte Bühne als Palettenstation benutzt. Der Projekttorraum ist entkernt, auch Bibliothek, Küche und Speiseraum sind leer.

Auch ein paar alte Produktionshallen, die aber schon viele Jahre keine Maschinen mehr gesehen haben und nur noch den früheren Glanz erahnen lassen, konnten wir uns ansehen.

Die Anlagen am Steinbruch

Der Steinbruch wird noch genutzt und es lagern auch noch einige Berge Basalt hier.
Was mit der riesigen Siloartigen Anlage aber mal gemacht wurde wissen wir nicht. Ein Förderband geht schräg nach oben, dicke Rohrleitungen sind vorhanden. Der obere Bereich war leider nicht begehbar.

Kraftwerk der Kunstlederfabik

Wie lange dieses Kraftwerk noch in Betrieb war, lässt sich nur erahnen.
Wir können aber sagen, das nach 1945 dieses Werk von der Sowjetunion demontiert wurde und danach mit alten Maschinen wieder aufgebaut wurde. Von den früheren Gebäuden wurden aber nur 25% genutzt. Produziert wurde hier Kunstleder und in den 1970er Jahren in einen VEB eingegliedert.
So wie die noch vorhandenen Anlagen im Kraftwerk aussehen, wurde dieses aber nach dem Krieg nicht mehr benutzt.

Halbrundlokschuppen

Anfang des 20. Jahrhunderts wurde dieser kleine Lokschuppen errichtet. Wie viele seiner Art hatte er eine Drehscheibe vor seinen Toren und es wurden hier Dampfloks gewartet.
Heute ist nicht mehr viel vorhanden. Das Dach teilweise eingestürzt die Fenster vernagelt. Ein Verein bemühte sich zwar noch ein paar Jahre um das Areal und hatte hier auch seinen Fuhrpark stationiert. Aber der Kostendruck und der Denkmalschutz ließen das Projekt scheitern.
Ein alter Kran steht noch vor dem Gelände, an dessen Haken ein Spielzugauto im Wind pendelt. Es ist sogar noch der Wasserkran vorhanden, wo die Dampfloks früher mit Wasser versorgt wurden.