Kulturhaus „Sport Frei“

Das ist ein DDR typisches Kulturhaus, gebaut in den 1960er Jahren. Vorhanden war alles was man im kulturellen Leben so brauchte, ein großer Festsaal, ein kleinerer Saal mit Bar der zuletzt wohl auch als Disko genutzt wurde.
Und sehr beliebt war auch das Kegeln, das hier auf einer 2 Bahnenanlage ausgeübt werden konnte.

Die Kristallglasfabrik

Schon Ende des 19. Jahrhunderts wurde hier mit Glas gearbeitet. Die ganze Region hier hat eine lange Glastradition.

Diese Fabrik war zu Beginn immer in Familienbesitz und die Söhne des Erbauers führten 2 dieser Betriebe. In Zeiten des 2. Weltkrieges wurden dann kriegswichtige Gläser hergestellt. Danach, ab den 1950er Jahren, wurde wieder eine zivile Produktion von Glas aufgenommen und es erfolgte die Trennung der beiden Fabriken. Die schwierigen Jahre des Industriezweiges in den Jahren vor der Wiedervereinigung machte auch hier nicht halt, Die Zahl der Mitarbeiter musste verringert werden um dem Konkurrenzdruck aus dem Ausland gewachsen zu sein.
Aber die Schließung war nicht aufzuhalten und erfolgte dann zu Beginn des 21. Jahrhunderts, nach mehreren Firmenübernahmen. Eine Nachnutzung von Teilen des Geländes schien die Lösung. Viele kleinere Firmen siedelten sich an, sogar eine Autowerkstatt fanden wir. Aber vor ein paar Jahren verließen die letzten Nutzer das Gelände und seit dem verfällt es.

Die große Produktionshalle hatte schon beeindruckende Ausmaße, zu Beginn prasselte der Regen auf das Blechdach und erzeugte eine gespenstige Geräuschkulisse. Bei der Erkundung fanden wir hinter jeder Ecke andere Maschinen und Gerätschaften, sogar ein riesiges Hochregallager war hier noch vorhanden.

Alte Schleif

Zuerst möchten wir uns an dieser Stelle beim Verein insbesondere Herrn Pfeffer bedanken, der uns diesen Besuch unkompliziert ermöglicht hatte. Damit kamen wir in den Genuss dieses Industriedenkmal zu erkunden.

Als wir die „Alte Schleif“ betraten, bemerkten wir, das überall dieser rote Staub lag. Was müssen das damals für Arbeitsbedingungen gewesen sein, auch heute noch ist der Schleifstaub in jeder Ritze vorhanden. Die Lichtverhältnisse hier waren anspruchsvoll, obwohl es Beleuchtung gegeben hätte, wollten wir es ohne versuchen um den Charakter eines stillstehenden Betriebes zu wahren.

Zur Geschichte:
Die Glasschleiferei ist ein der letzten die es hier mal im 19. Jahrhundert gegeben hatte. An der Naab nutzte sie die Wasserkraft, um das noch blinde Flachglas durch Schleifen und Polieren durchsichtig werden zu lassen. Das wurde mit der sogenannten Potte, einem Eisenoxid erledigt. Dadurch ergibt sich die rote Farbe der gesamten Produktionsanlage.
Die 150 Poliertische wurden über Transmission angetrieben. Auch beide Kriege überdauerte die Alte Schleif, aber als die Rentabilität nachließ wurde der Betrieb 1954 geschlossen. 1990 wurde sie in die Denkmalliste aufgenommen und in den folgenden Jahren erfolgte eine aufwendige Sanierung.

Die Hütte

Mitten im Wald an einem kleinen See liegt „Die Hütte“. Ein Anwesen in das man sich verlieben könnte, wenn man Abgeschiedenheit sucht. Ein kleiner 3 Seitenhof, an der Stirnseite eine Scheune in der einige skurrile Sachen gelagert werden. Wir finden eine Kirchenorgel, einen alten Schlitten, Fischernetze und ein paar Möbel.
Im Haupthaus sieht es so aus, als ob eine begonnene Renovierung nie zu Ende geführt wurde. Die Spinnweben hier sind schon sehr alt…wann das hier aufgegeben wurde wissen wir aber nicht.

 

Blue Sand Room

An der Weberei des letzten Beitrags gibt es auch noch eine aufgegebene Wohnsiedlung. Bekannt war der blaue Raum, ein mal schönes Motiv. Aber jetzt ist hier alles beschmiert und die Möbel teilweise zerstört. Die Räume hier sind alle in schönen Farben gestrichen, aber leider hat der Vandalismus hier kaum noch was sehenswertes hinterlassen.

Die Familienweberei

Als Handweberei tauchte dieser Standort schon zu Beginn des 19. Jahrhunderts auf. Ein paar Jahrzehnte später wurde hier dann erweitert und eine Weberei entstand, die mit Wasserkraft betrieben wurde. Der letzte Eigentümer, nach dem diese Weberei benannt wurde, übernahm sie in den 1870er Jahren und baute sie weiter aus. Es wurde um eine Färberei und Bleicherei erweitert. Auch zogen die Fabrikanten hier ein, auch für die Arbeiter wurde Wohnraum geschaffen. In den Zeiten des 2. Weltkrieges musste auf Grund von Geldschwierigkeiten zwangsverwaltet werden, aber nach dem Krieg ging es wieder im alten Besitzt weiter. In den Folgejahren schwankte die Belegschaft von über 200 bis zu nur 20, auch mit der veralteten Technik wurde gekämpft. Die Fabrik war bis zu ihrer Schließung zu Beginn des 21. Jahrhunderts größtenteils immer im Familienbesitz.

Man muss sagen, das wir solch einen verlassenen Ort bisher noch nicht gesehen haben, dafür hat sich die weite Anreise auf jeden Fall gelohnt. Kaum Vandalismus auch nach einigen Jahren Leerstand. Im Verwaltungsteil sind schon einige Schmierereien vorhanden, aber die Masse an Technik die hier noch steht ist sehr beeindruckend.
Wenn man dachte das war es, tauchte ein weiterer Raum auf in dem eine Maschine stand. Durch das Alter der Fabrik, ist diese auch sehr verwinkelt und man kann nur hoffen das wir alles gesehen haben.

Galerie 1 „Die Fabrik“

Galerie 2 „Der Verwaltungs- und Wohnbereich“

Der Autofriedhof

Mitten auf dem Land in Tschechien befindet sich dieser Autofriedhof. Es stehen hier auch viele deutsche Modelle. Ein Teil der Autos sind Opfer eines Brandes geworden, ob durch Brandstiftung oder durch einen Defekt wissen wir nicht. Scheinbar wurde der Schrottplatz danach aufgegeben. Denn mittlerweile ist er zugewachsen, sogar durch die Stoßstangen wachsen die Bäume. Die Modelle die hier stehen sind alle älteren Datums, wir denken das hier seit Mitte der 1990er Jahre nicht mehr viel passiert ist.

Hütte Frauenkopf

Diese Hütte wurde vor 130 Jahren gegründet, sie erhielt den Namen der Frau des Besitzers auch das Logo wurde nach ihr gestaltet. In den beiden Weltkriegen hatte der Stahl dieser Hütte eine große Bedeutung. Nach dem 2. Weltkrieg erfolgte die Verstaatlichung und die Privatisierung nach der Wende brachte einige Veränderungen bis zu einer Insolvenz vor ein paar Jahren.
Jetzt sind hier Teile des Betriebes in Nutzung oder warten auf einen Investor. Andere Bereiche wurden abgerissen. Hier ist ein Labor und die Verwaltung zu sehen, außerdem eine ehemalige Produktionshalle.
Leider alles sehr mitgenommen von Plünderern, Vandalen und Abrissarbeiten.

Zusatz fürs Benzin

Vor rund 100 Jahren begann hier die Firmengeschichte als Rüstungsbetrieb.

Einige Jahre später dann wurde hier eine Anlage zur Produktion des wichtigen Additivs für Otto-Kraftstoff aufgebaut. Erstaunlich war dann, das im 2. Weltkrieg das Werk nicht bombardiert wurde da dieses auch kriegsentscheidend gewesen wären. Man nimmt an das hier beteiligte US Firmen daran interessiert waren, die Anlagen zu erhalten. Eine ähnliches Werk blieb auch unversehrt.

Die Rote Armee übernahm hier 1945 alles und begann sofort wieder mit der Produktion. Aber bald darauf entschloss sich die Siegermacht das Werk zu demontieren und abzutransportieren.
Als der Bedarf in der DDR am Ottokraftstoffzusatz weiter zu nahm, wurden auf den Grundmauern der alten Anlage wieder eine neue Produktion errichtet.

Nach der Wende wurde der Betrieb privatisiert, aber da der Benzinzusatz giftig war wurde er nach und nach aus dem Verkehr gezogen und der Absatz brach ein. Das Werk schloss dann nach der Jahrtausendwende und die Anlagen wurden ein Jahr lang zurück gebaut und die Flächen weitgehendst dekontaminiert. So konnten wir es lesen, ob das stimmt wissen wir nicht.
Aber bis auf einige kleine Stellen sah es so aus, als ob das gelungen wäre.
Übrig geblieben sind hier größtenteils leere Hallen, alle Einbauten wurden entfernt. Aber es gab trotzdem noch viel zu sehen. Wie die Betriebswäscherei, wo früher die Arbeitskleidung gewaschen wurde, die Wasserversorgung oder das Labor in dem die Qualität überprüft wurde.
Wir konnten Videos aus der damaligen Produktionszeit sehen, wo der hochgiftige Produktionsprozess dargestellt wurde. Respekt vor denen die hier einmal gearbeitet haben. Wir finden das sehr spannend hier noch einmal durch zu laufen und alles zu erkunden im Gefühl das es hier jetzt sauber ist…

 

 

Versuchstelle West und Gottow

An einem schönen Herbsttag besuchte ich die Versuchsstelle West und die Physikalisch – Chemische Versuchsstelle Gottow. „Bewaffnet“ mit Kamera und Pilzkorb, kamen ich mit  vielen Bildern und einem vollem Korb Pilze wieder nach Hause. Wir möchten die Fotodokumentation chronologisch nach den hier gefundenen Ruinen auflisten.

Mittlerweile sind noch einige Bilder hinzu gekommen, diese stammen aus 12/2021.

Hier ist eine weitere Dokumentation des Geländes zu finden.

Hier ist die Schießbahn West dokumentiert.

Bunkerreste

Großer Fangkorb von 1917

Schallkanone
Bis heute ist umstritten, wozu dieser steinerne Parabolspiegel dienen sollte. Es könnte sich um ein Teil eines Ortungssystems handeln, bei dem akustische Signale Aufschluss über Richtung und Entfernung gegnerischer Feuerstellungen oder der eigenen Geschosseinschläge geben sollten. Ähnliches versuchten die Briten ab den Zwanzigerjahren. Andere Annahmen gehen davon aus, dass es sich bei dem deutschen Bauwerk um den Versuch handelte, eine Waffe zu entwickeln, die mit Schall tötet.

Klimahaus und Kläranlage

Schießbahn
eine 2 bahnige Schießanlage

vermutlich eine Versorgungsanlage für den Großen Prüfstand

Großer Prüfstand
für Raketentriebewerke

Kleiner Prüfstand A1 und A2
hier wurden die Aggregate 1 und 2 getestet, man sieht auch den Strahlteiler die erste Startrampe der Welt

Prüfstand für Pulverraketen
diese Anlagen sind fast komplett zerstört, es erinnern hier nur noch Mauerreste an dessen Funktion, er war ehemals ringförmig angeordnet

Raketenversuchsstand
auch dieser ist fast volständig zerstört,  hier wurden komplette A3 Raketen getestet

Prüfstand für Raketentriebwerke

unbekannte Versuchsstände
hier waren 4 symmetrisch angeordnete baugleiche Prüfstände vorhanden und eine kleinere Anlage mit 3 Kammern

Die Uranmaschine
Hier sollte der erste lauffähige Uranreaktor Deutschlands entwickelt werden. Ab 1942 bis 1944 fanden hier dokumentiere Versuche statt.

Anschusswall
Hier wurden die Geschosse getestet, es liegen noch viele verrostete Hülsen herum.

Prüfstände
der Physikalisch – Chemische Versuchsstelle und russisches Wachgebäude