Kongresszentrum

Fast noch unberührt ist dieses verlassene Kongresszentrum. Wir finden einen großen Saal mit Veranstaltungstechnik und angeschlossenem Regieraum. Weiterhin gab es viele kleinere Räume für Tagungen oder Schulungen, das hierfür benötigte Material ist noch in großer Zahl vorhanden. Deshalb ist auch kaum Verfall vorhanden, in einigen Bereichen geht es aber langsam los.
Früher trafen sich hier einmal Fach- und Führungskräfte aus dem in- und Ausland zur Weiterbildung oder zum Austausch. Je länger man sich hier umschaute, umso merkwürdiger war es hier ungestört zu sein. Deshalb reizten wir den Besuch nicht unnötig aus und verschwanden langsam wieder.

Pension zur Mühle

Dieses Haus hat eine lange Tradition, schon im 14. Jahrhundert wurde dieser Ort das erste Mal erwähnt. Zwar war es eine Mühle die viele Jahre hier mit Wasserkraft betrieben. Wann genau daraus eine Pension wurde wissen wir nicht, aber der Mühlbetrieb wurde gegen Ende der 1950er Jahre eingestellt.
Sie war jahrelang beliebt bei Ausflüglern die hier am See Erholung suchten und in der nahen Gaststätte konnte man verweilen und sich stärken. Aber die Pension hat vor ein paar Jahren geschlossen als die damaligen Pächter in Rente gingen, die Suche nach Nachfolgern blieb bis heute erfolglos und die angekündigte Wiedereröffnung fand bis heute nicht statt.
An den Möbeln fanden wir noch Aufkleber eine Berliner Hochschule, ob diese hier früher einmal ihre Gäste unterbrachte oder die nur die DDR Möbel hier verwendet wurden lässt sich nicht heraus bekommen.

Die Traktorenwerkstatt

Wir nehmen an das hier die Traktoren und Maschinen des landwirtschaftlichen Guts in diesem Ort gewartet wurden. Die Überreste eines Trecker Fahrerhauses, Räder und Reifen deuten darauf hin. Von den Maschinen ist nichts mehr vorhanden, aber ein Schleifbock hat noch keinen „Abnehmer“ gefunden. In dem kleinen Dorf leben heute nur noch wenige Menschen, der Landwirtschaftsbetrieb ist stillgelegt und das Herrenhaus wurde nach einer begonnenen Renovierung verlassen und macht jetzt einen Rohbau Eindruck.
Diese Werkstatt fanden wir auf einer kleinen Wanderung im Urlaub per Zufall. Klein aber fein.

Schleusen Fürstenau

Der Masurische Kanal ist eine nie fertig gestellte 50 km lange Wasserstraße. Er sollte einmal die Ostsee bei Königsberg mit den Seen der Masuren verbinden. Die dafür nötigen Bauarbeiten fanden in der Zeit von 1911 bis 1942 statt. Aufgrund des 2. Weltkrieges blieb das Bauwerk unvollendet, aber 90% der Erdarbeiten waren fertig und rund 70% der Schleusen. Diese sollten 111,4 m Höhenunterschied überwinden.
Auf dem Gebiet des heutigen Polens liegen 5 dieser Schleusen, eine davon wurde fertig gestellt und regelt heute den Wasserstand des Rehsauer Sees.
Die beiden hier gezeigten Schleusen sind die Unter- und Oberschleuse Fürstenau.
Die Oberschleuse sollte mit 17 Metern Fallhöhe die größte des Kanals werden wurde aber nur zur Hälfte fertig gestellt.
Nach Kriegsende wurden Geräte und Anlagen, sowie das noch herum liegende Baumaterial als Kriegsbeute von der Sowjetunion demontiert. Beim Abzug zerstörte die Wehrmacht bis auf eine, alle 25 Brücken die über den Kanal führten.

Die letzten 4 Bilder der Galerie bilden die Unterschleuse ab.

Sonderwaffenlager im Wald

Dieses Sonderwaffenlager der GSSD Truppen wurde auf dem Gebiet der DDR zu Beginn der 1960er Jahre errichtet. Hier lagerten nukleare Freifallbomben die wahrscheinlich mit denen in der Nähe stationiertem Jagdbombern zum Einsatz kommen sollten.
Das Lager war 2-geschossig ausgeführt und beherbergte die notwendigen Anlagen für Belüftung, Stromversorgung und Netzersatzanlage.
Des weiteren gab es die benötigten Unterkünfte und Fahrzeughallen, sowie ein Heizhaus.

Heute liegt es vergessen im Wald, die Zufahrten sind versperrt und man muss einen langen Marsch dort hin unternehmen. Der Wald hat sich dort schon einiges zurück geholt. Das große Haupttor ist mit Betonelementen versperrt und mit Sand zugeschüttet worden, aber irgendwo gibt es immer ein Loch so das wir ins Innere kamen und diese Eindrücke zeigen können.

Die Inschrift über der Tür zum Lager ließ sich schwer übersetzen, bedeutet aber in etwa:

„Neue Technologien mit hohem Entwicklungsniveau“

Torbogenhalle

Die große zweiflügelige Halle wird in der Mitte von einem Torbogen getrennt. Was hier mal gemacht wurde wissen wir nicht. Ein Teil der Halle schien mal eine gewaltige Stromversorgung zu enthalten, auf der anderen Seite liegen Reste von großen Maschinen. Ein großes Schwungrad das mal zu einer Dampfmaschine gehört haben könnte liegt hier, aber ob die Halle nur als Lagerplatz dient oder die Gerätschaften hier mal in Funktion waren?

VEB Spezialbekleidung

Genaueres über diesen ehemaligen VEB lässt sich kaum heraus finden.
Also müssen wir uns mit den Eindrücken vor Ort begnügen und daraus Rückschlüsse ziehen. Der Name des VEB fand sich auf einer Nähmaschine als Inventaraufkleber. Auch die vielen Nähmaschinen und Geräte für die Textilbearbeitung lassen auf eine Bekleidungsfirma schließen. Aber was machen die vielen kleinen Puppen hier?
Das waren bekannte DDR Produkte. Wurden hier die Puppenkleider genäht?
Außerdem gab es Bottiche die zum Färben gedient haben könnten.
Ein Feuer hat große Teile der Hallen einstürzen lassen, so das sich die Natur hier schon allmählich das Areal zurück holt.

Haus des Hundezüchters II

Selten habe ich mich so unwohl gefühlt in einem Lost Place.
Dieses Haus liegt inmitten eines Waldes, nur ein schmaler Pfad führt dort hin. Hier lebte bis zu seinem Tod ein Mann, zurückgezogen mit seinen Hunden.
Die Einrichtung ist schon sehr skurril. Im Untergeschoss lebten die Hunde und oben, nur über eine schmale Treppe zu erreichen der Wohnbereich des Mannes.
Er hatte eine große Menge an elektronischen Geräten, wie Videorecorder, HiFi Komponenten oder Keyboards. Dazu eine umfangreiche Videosammlung und viele Bücher. Alles in Regalen an den Wänden archiviert, geblieben sind dann nur noch schmale Durchgänge. Mittlerweile ist das Haus schon durchgewühlt worden und bestimmt wurden auch schon einige Sachen entwendet. Früher gab es hier wohl auch Tierpräparate die der Mann anfertigte.

Rheumaklinik

Viel historisches lässt sich hier leider nicht in Erfahrung bringen. Die Berichte beginnen erst mit dem Ende dieser Rheumaklinik, das war vor rund 20 Jahren. Zuerst tauchte das Haus in Versteigerungen auf, Einbrecher kamen und stahlen das letzte wertvolle, dann wieder wurde der Umbau zu Wohnungen geplant. Passiert ist bis heute nichts.
Am Ende konnten wir noch in Erfahrung bringen das das Haus zu Beginn des 20. Jahrhunderts erbaut wurde. Es wurden hier schon immer im Pflegetätigkeiten wahr genommen. Nach der Wende erfolgte dann eine zeitgemäße Modernisierung bis es dann um die Jahrtausendwende geschlossen wurde.
Uns fehlte vor Ort doch noch der natürliche Verfall, das saubere Klinikgefühl war überall vorhanden.

 

VEB Glühbirne

Seit über 100 Jahren wurden hier traditionell Leuchtmittel hergestellt. Der VEB wurde dann nach dem 2. Weltkrieg in der DDR gegründet, zuvor gab es mehrere Besitzerwechsel. Die Eingliederung in einen großen Verband erfolgte dann 20 Jahre später.
Die Wende brachte dann die Eigenständigkeit hervor und es wurde hauptsächlich Schmuck aus Glas hergestellt. Wir fanden hier noch Reste von Weihnachtsbeleuchtung.
Aber vor rund 10 Jahren wurde hier die Produktion eingestellt. Jetzt hat der Teilabriss begonnen, einige Teile der Gebäude werden weiterhin von der Stadt genutzt.