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F60

In Lichterfeld steht ein Gigant der Technik, man nennt ihn auch den liegenden Eiffelturm, aber das ist ja fast untertrieben.

Denn der Riese ist 502 Meter lang, 204 Meter breit, 80 Meter hoch und 11.000 Tonnen schwer und ist die ehemalige Abraumförderbrücke F60.

Nur 1,5 Jahre in Betrieb wurde sie vor der Verschrottung gerettet und kann jetzt von Geschichte und Gegenwart des Braunkohlenbergbaus in der Lausitz erzählen.

Zur Webseite des F60

Ziegelei im Loch

Diese Gebäude hatten wir einmal bei der Auswertung von Satellitenbilder gesehen, aber jetzt konnten wir uns endlich mal vor selber von diesem Ort überzeugen.
Wir bestiegen das „Loch“ und sahen schon die verlassenen Gebäude. Aber was war das einmal hier? Kaum noch vorhandene Einbauten ließen wenige Rückschlüsse auf die Nutzung zu, aber irgendwie erinnerte immer mehr an eine Ziegelei. Dann fanden wir noch Kraftwerk und Brennofen. Auch die Recherche im Internet ergab nicht viel Informationen darüber. Aber es handelt sich wohl um eine Ziegelei, aber wie lange hier produziert wurde wissen wir nicht.

Die Gebäude sind aber sehr schön zugewachsen und wir fanden immer mehr Gefallen an diesem einsamen Ort.

Zum Weihnachtsstern

Wer hier in dieser Gegend Erholung sucht ist gut bedient, malerische Landschaften und viel Wasser. Aber wenn der Ausflügler sich stärken möchte ist hier Schluss mit Lustig.
Die meisten Gaststätten sind geschlossen, auch diese hier ist seit ein paar Jahren ohne Betreiber, als die alten in den Ruhestand gingen fand sich keiner der übernehmen wollte. Zu viel hätte wohl investiert werden müssen um wieder konkurrenzfähig zu sein.
So hilft auch die Lage nicht das hier wieder Leben einzieht. Hier gab es schon im 18. Jahrhundert eine Gastwirtschaft, mit diesem historischem Hintergrund ist es schade das es hier am Ende „nur Glühwein ausgeschenkt wurde“ und der falsche Weihnachtsstern als Deko diente.

Polizeischule

Dieses Haus wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts erbaut um Kriegsverletzte zu pflegen. Später wurde die Heilanstalt zur Erholung von Polizisten genutzt. Da die Anlage im 2. Weltkrieg unzerstört blieb, planten die Sowjets hier Polizisten zu schulen. Hier wurden aber zu Beginn noch DDR Funktionäre für den Sozialismus in Linie gebracht später dann die Volkspolizei.
Bis zum Ende der Einrichtung um 1990 waren hier obere Polizeiangehörige zu Gast und blieben hier auch mehrere Monate um dann zum Schutz des Sozialismus eingesetzt zu werden.

Jetzt liegt das architektonisch schöne Haus im Wald versteckt und wächst immer mehr zu. Wenn man nichts von der Existenz weiß, kann man es auch nicht sehen. Leider war es innen leergeräumt und es war irgendwie langweilig die langen Gänge abzulaufen. Einzig das sehr schöne Relief im Speisesaal und er Heizungskeller, sowie das Äußere begeisterte uns.

NVA Raketenabteilung

Diese Kaserne wurde Mitte der 1960er Jahre errichtet und eine Raketenabteilung zog hier ein. Auch Pioniere der NVA waren hier stationiert. Wir fanden Beschreibungen für die Rakete SM21 an den Garagenwänden.
Zurück gelassen wurde hier nach 1990 wenig, die Gebäude sind fast leer. Beeindruckend war der große Kinosaal und die Abteilung zur Tauchausbildung, so etwas hatten  wir in dieser Form noch nicht gesehen. Auch lagen noch viele Bauunterlagen in einem Raum.
Bisher war der Besuch alter NVA Anlagen immer recht enttäuschend gewesen, hier war es aber anders. Es gab viel zu entdecken.

FDGB Moosteppich

In den 1970er Jahren wurde dieses Ferienheim fertig gestellt und war fortan ein Urlaubsdomizil des FDGB.

Es war ein sehr beliebtes Ferienziel, denn es bot Wassernähe, viele Sportmöglichkeiten, Gaststätte und Cafe für die über 400 Gäste. Selten gab es hier einen Platz für die DDR Arbeiter, die aus allen Bezirken hierher kamen, die es hierher schafften waren froh darüber.

Nach der Wende wurde die Anlage als Urlaubsobjekt weiter betrieben, aber jetzt wollten die Leute lieber das Ausland erobern als hier in der Einsamkeit die schönsten Tage im Jahr zu verbringen. Über 10 Jahre schon steht alles leer und verfällt immer weiter.

Der kleine Waschbär war neugierig was wir hier machen und trottete hinter uns her. Der letzte der sich scheinbar noch für das Objekt interessiert.

 

Landgasthof zum Bunten Baudenabend

Dieser kleine Landgasthof musste, wie viele andere auch, in diesem dünn besiedelten Gebiet die Segel streichen. Die Industrie in der Region wurde auch immer weniger, so das die Leute weniger weg gingen.
Die letzten Versuche mit einen Bunten Baudenabend das ganze zu retten, scheiterten wohl auch.

Kraftfahrhalle

Dieser Tag der Erkundung lief bisher noch nicht so gut. Also auch an dieser Google Earth Sichtung mal ran gefahren.
Ja verlassen, aber auch zugänglich? Der Rest der Hallen wird weiterhin rege genutzt. Aber es gab ein Schlupfloch und wir standen in einer riesigen Halle die doch mit ihrer Bauweise beeindrucken konnte.
Viel war nicht mehr drin, hier standen die Fahrzeuge des Kraftverkehrs, der früher einmal das Areal für sich beanspruchte.

05-2023
Da wir während einer Radtour hier wieder vorbei kamen, schauten wir in die Halle hinein. Es gab Veränderungen, ein Nebengebäude mit kleiner Werkstatt war offen, da die Verbindungstür zur großen Halle aufgeschnitten wurde.
Hier stand noch ein alter Anhänger rum und ein paar Werkstattgeräte. Ansonsten hat sich hier nicht viel verändert.

Tuchfabrik Pfau

Hier konnten wir ein technisches Denkmal besuchen, die historische Tuchfabrik der Gebrüder Pfau.

Die Fabrik ist Originalgetreu erhalten und man kann man die Entstehung der Textilien von der Wolle bis zum Tuch bestaunen.
Die Webstühle und Anlagen sind noch in Funktion und werden für die Besucher angeworfen, dabei kann man nur erahnen welcher Lärm hier herrschen musste und welche Arbeitsbedingungen es in der Weberei und Wäscherei gab. Ein beeindruckendes Denkmal der sächsischen Industriegeschichte!

Zur Geschichte:
Alles begann hier 1885 als die ersten Fabrikgebäude entstanden. Viele Erweiterungen folgten zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Auch für das Militär wurde hier Tuch produziert.
Erst 1972 wurden die Fabrik in die VEB Volltuchwerke Crimmitschau eingegliedert. Ein beliebtes Produkt aus dem Haus war für viele DDR Bürger haben wollten die Mollydecke.

Gleich nach der Schließung 1990 wurden die historischen Gebäude und der Maschinenbestand unter Denkmalschutz gestellt und konnten so bis heute erhalten werden.

Quelle: Tuchfabrik Gebrüder Pfau

Deutsches Landwirtschaftsmuseum

Das Deutsche Landwirtschaftsmuseum Schloss Blankenhain ist eine in Deutschland und Europa einmalige Museumsanlage. Die Besonderheit dieses Museums ist darin begründet, dass vom Gutshof bis zum Gartenschuppen der Gebäudebestandteilhauptsächlich im Original vor Ort erhalten ist.
Der Darstellungsschwerpunkt sind die ländliche Lebenswelt und die Landwirtschaftsgeschichte des historischen Mitteldeutschland. Erleben Sie eine geschichtliche Zeitreise vom 18. Jh. bis in die Gegenwart.

Quelle: Deutsches Landwirtschaftsmuseum