Alle Beiträge von

Schwimmbad

Dieses Bad im Osten der Hauptstadt ist gerade im Sommer wunderbar anzuschauen. Es ist zwar klein, hat aber den Charme vergangener Tage nicht verloren. Wasser ist im Becken, die Wiesen frisch gemäht … es fehlen nur noch die Badegäste.

Ursprünglich wurde es als Trainingsstätte für die Olympischen Spiele genutzt. Nach dem 2. Weltkrieg wurde es saniert und diente bis zur Wende als kleine Erholungsstätte inmitten der Plattenbauten.

urbexfaktor-2

 

Bärenquell Brauerei

Über 100 Jahre ereignissreiche Geschichte finden sich in dieser bekannten Brauerei wieder.
Alles begann im Jahre 1882 als Brauerei Borussia.
Kurz vor 1900 kaufte dann die wachsende Schultheiss Brauerei das gesamte Gelände auf und baute den Standort stetig aus. Auch anliegende Grundstücke wurden dafür käuflich erworben.

Relativ unbeschadet kam die Brauerei durch die Schrecken des 2. WK und wurde 1959 zum VEB Berliner Brauereien. Namen und Besitzer wechselten im Laufe der Jahre, doch keiner konnte die Schließung im Jahr 1994 verhindern.

Heute ist das Gelände und die Gebäude von Vandalismus gezeichnet und die schönen Details werden (leider) zunehmend weniger).

Gebäude auf dem Gelände:

Verwaltung und Wohnungen
Fassfabrik
Maschinenhaus
Pferdestall
Bierlager mit Kühlturm
Werkstätten
Bierkeller mit Verladestation

urbexfaktor-3

Mühle am Bahnhof

Diese wunderbar erhaltene Mühle erfreut das Urbexer Herz!
Erbaut um 1900 war sie fast 100 Jahre in Betrieb.

Doch nach der Wende wurde die Nachfrage an Produkten aus der Mühle geringer. Auch eine Umstellung der Produktion auf „Bio“ brachte leider nicht den erhofften wirtschaftlichen Erfolg und so wurde die Mühle aufgegeben. Heute erschließen sich dem Urbexer noch viele schöne Details.
Es bleibt zu hoffen, dass der sehr gute Zustand lange anhält …

Hier noch ein paar Ergänzungen und Bilder aus der Mühle von einem erneuten Besuch.

Diesen Verlassenen Ort beobachten wir nun schon einige Jahre. Der rumänische Eigentümer will die Mühle verkaufen, aber der Preis ist hoch und die Nutzungsmöglichkeiten sind eingeschränkt.
Was hat sich verändert? Es fehlt schon einiges an Inventar, Teile der Etagen sind eingestürzt und man hat ein mulmiges Gefühl dort über die Bretter entlang zu gehen.
Auch sind dort, scheinbar für Fotomotive, Gegenstände umher gewandert. (09-2018)

urbexfaktor-4

Theater

Dieser eigentlich provisorische Spielort, war einst eine Gaststätte & Gesellschaftshaus . Sie diente ab dem Jahr 1949 als Spielstätte, da sich die Bauarbeiten für ein neues Spielhaus mehrfach verzögerten.
1991 wurde dieses Haus dann komplett geschlossen.
Aktuell finden auf dem Gelände umfangreiche Baumaßnahmen statt und das Haus wird lt. Bauarbeitern abgerissen.

Wäschereiservice XXL

Die Anstalt zur Chemischen Reinigung, Wäscherei und Färberei – zu DDR Zeiten VEB Rewatex – wurde von Wilhelm Spindler im Jahre 1832 gegründet.
Der Ortsteil Spindlersfeld erhielt seinen Namen vom Gründer des Unternehmens. Seinerzeit war er einer der größten Arbeitgeber der Stadt.

Doch fangen wir von vorne an:
Das kleine Unternehmen, mit Sitz in Berlin-Mitte, macht sich in den ersten Jahren einen Namen als Seidenfärberei.
In den darauf folgenden, sagen wir 40 Jahren, wuchs die Firma stetig und so führte Wilhelm Spindler im Jahr 1854 als ERSTER Deutscher die Chemische Reinigung ein. Damals ein absoluter Quantensprung.
Wie zu dieser Zeit üblich, stiegen auch seine beiden Söhne mit in den Betrieb ein.

Steigende Produktion, mehr Mitarbeiter und rasantes Wachstum ließen die vorhandenen Häuser und Grundstücke bald zu klein werden. Das Gelände in Köpenick war da genau richtig für die ehrgeizigen Expansionspläne der Familie Spindler.
An einem Standort konnten nun viele Dienstleistungen zusammen gefasst werden.
Auch die Lage direkt an der Spree war dabei zuträglich.

Der Patriarch verstarb im Jahr 1873. Doch vorher hatte er all sein Wissen an seine Söhne weiter gegeben. Über 50 Dampfkessel und Dampfmaschinen, bedient von 280 Mitarbeitern, verrichteten ihren Dienst. Das Unternehmen war seiner Zeit weit voraus: Die Reinigung mit Benzin fand in geschlossenen Systemen statt, sodass dieses wieder verwendet werden konnte. Abgeschiedene Fette wurden aufgefangen und zu Seife verarbeitet.

Auch im sozialen Bereich engagierte sich die Familie Spindler, ebenfalls ein Novum damals. Für alle Arbeiter gab es eine Betriebskrankenkasse, einen Betriebskindergarten sowie weitere soziale Einrichtungen.

Anders als die Anfänge verlief die Nachkriegszeit deutlich holpriger:
– 1922 übernahm die Schering AG
– 1946 unter Treuhandschaft
– 1949 Enteignung
– 1961 VEB ReWaTex
– 1981 3000-4500 (!) Mitarbeiter
– langsames Ende zwischen 1990–1995