Alle Beiträge von

Mot. Schützen Regiment

Laut einer alten Karte war hier das 69. Mot. Schützen Regiment stationiert. Viel mehr lässt sich darüber jetzt leider nicht mehr heraus finden.

Truppenfahne

Als wir es besuchten, fanden schon Rodungsarbeiten auf dem Gelände statt. Es scheint das auch hier die Gebäude renoviert werden und neuer Wohnraum geschaffen wird. Am Ende fanden wir noch ein Relief, das am Rande der Anlage stand und vorher sicher sehr zugewachsen war, aber jetzt zum Vorschein kam.

Kulturhaus der Werktätigen

Dieses Kulturhaus wurde in den 1950er Jahren auf Geheiß der sowjetischen Offiziere erbaut. Es diente der Unterhaltung der 20.000 Beschäftigten der Chemischen Werke im Ort.

Hauptbestandteil war der große Theatersaal mit 750 Plätzen und ein kleinerer Saal für 250 Gäste. In den folgenden Jahren erfolgte der weitere Ausbau, eine Gaststätte und kleinere Räume kamen hinzu. Hier wurde Kunst und Kultur durch die Arbeiter gelebt. Auch einige internationale Gäste konnte das Haus begrüßen.
Nach der Wende hatten die neuen Eigentümer der Werke kein großes Interesse mehr an dem Haus und 1998 viel der letzte Vorhang. Es folgten einige Jahre des Leerstands.

Ein einheimischer Investor kaufte das Gebäude kurz nach der Jahrtausendwende und wollte es umgestalten und groß investieren. Der Ausbau zur Großraumdisko und Eventlocation hatte begonnen, wurde aber nie fertig gestellt. Unterschlagungen von Fördermitteln stehen im Raum. Ein Millionenkredit wartet auf Ablösung.

 

 

 

Schleusenruine im Nichts

Deutschlands größte Schleuse, in Bezug auf die Kammergröße und Fallhöhe) wurde nie fertig gestellt. Hier sollte der Höhenunterschied von 22m überwunden und die Saale mit dem Saale-Elster-Kanal verbunden werden.
1937 wurde mit dem Bau begonnen, aber kriegsbedingt dann im Februar 1943 eingestellt und nie wieder aufgenommen. Mit einer Länge von 85m und einer Breite von 12m war die Kammer für das 1000-Tonnen Schiff bemessen.

05-2023
Am Ende eines Urbextages kamen wir an dieser Schleusenruine vorbei und da wir die Drohnen im Gepäck hatten, sollten hier auch noch einige Bilder von oben entstehen. Ein alkoholisierter Feiermensch dachte, das wir ihn in über 100m Entfernung auf dem daneben liegenden Feld filmen wollten und kam wutentbrannt über den Hügel. Aber irgendwie konnten wir ihn davon überzeugen das nicht er, sondern der markante Betonklotz das Objekt der Begierde war.

VEB Weißes Gold

Über diesen VEB lassen sich nur wenige Information finden.

Der Zweigbetrieb dieses VEB Kombinats hatte das Weiße Gold direkt in der Nähe abgebaut. Das Gestein wurde dann weiter verarbeitet um es als Rohstoff für die Porzellanherstellung oder als Tonerde zu benutzen.

Viele der Werkhallen waren leer und die Funktion nicht weiter erkennbar. Es gab moderne Hallen und einen alten Teil. Dieser hatte mit dem Heizhaus und den älteren Anlagen schönen Verfall zu bieten wie wir es lieben.

Bockwindmühle

Eigentlich ist diese Mühle nur noch ein großer Haufen aus Holz und Stahl. Warum sie noch in diesem Zustand ihr Dasein fristet ist unbekannt. Auf älteren Bildern ist sie schon stark beschädigt, aber noch standfest.

Die Bockwindmühle ist der älteste Windmühlentyp in Europa. Die Mühle steht auf einem einzelnen dicken Pfahl, der senkrecht auf einem hölzernen Stützgestell, dem Bock befestigt ist. Auf dem Bock kann die gesamte Mühlenmaschinerie mittels der Hebelwirkung des Außenbalkens in den Wind gedreht werden. Diese Methode ist jedoch bei wechselnden Windrichtungen nicht optimal und sehr beschwerlich.

Werk für Hygieneartikel

Das war einmal ein moderner Betrieb für Hygieneartikel.

Der Belegschaft wurde aber übel mitgespielt, der Geschäftsführer hat den Betrieb scheinbar mit voller Absicht in die Insolvenz getrieben, so berichtet die Presse. Die Arbeiter wurden hingehalten, Löhne wurden nicht gezahlt obwohl die Auftragsbücher voll waren. Nachts wurde die Ware abtransportiert und am Ende auch der wertvolle Maschinenpark demontiert. Jetzt stehen hier nur noch leere Hallen und zerwühlte Büros.

Zum Zeitpunkt als dieses Bilder entstanden sind, scheint es so als ob die Arbeiter nur zur Pause gegangen wären. Es brennt noch Licht, das Material ist in den Maschinen eingelegt, die Stempeluhr zeigt das aktuelle Datum an, aber irgend was stimmt nicht. Die Büros sind unordentlich, die Blumen verwelkt, Werkstätten und Lager durchgewühlt. Es kommt doch niemand mehr um weiter zu arbeiten, denn es ist hier schon einige Wochen Produktionsruhe.

 

Eine Perle von Papierfabrik

Das ist eine von den vielen Papierfabriken in Deutschland, die sich dem Druck der weltweiten Papierproduktion beugen mussten.

Die erste Insolvenz nach der Jahrtausendwende konnte noch abgewendet werden, der Neubeginn mit verkleinerter Mannschaft und neuem Eigentümer versprach viel. Er sprach von einer Perle die veredelt werden sollte. Aber kurz darauf blieben die Gehälter aus, Material konnte nicht mehr eingekauft werden und die über 200 Jahre alte Fabrik musste endgültig schließen.

Die Fabrik ist größtenteils entkernt worden und zurück geblieben ist die leere Hülle der Fabrik. Zuletzt wurden hier Pappen für für Verpackungen und Seidenpapiere hergestellt. Als Besonderheit konnten das Papier hier auch gleich bedruckt werden. Aber auch das alles half nicht den Konkurs zu verhindern.

Aufstand in der Ziegelei

Die letzte Erwähnung von Aktivitäten in der Ziegelei war vor ein paar Jahren, als ein Kunstprojekt des Ortes hier ein Stück aufführte, das über eine Rebellion in der Region handelte.

Die Produktion endete hier nach der Jahrtausenwende. Sonst ist nicht mehr bekannt über die Ursprünge der Ziegelei.

Pläne zum Abriss und Bau von Wohnungen, die es immer wieder mal gab, wurden bisher nicht umgesetzt.

Die Kreisklinik

Diese Klinik steht jetzt seit ein paar Jahren vollständig leer. Kurz nach der Jahrtausendwende schloss sie, erhielt aber einen neuen Eigentümer der diese zu Teilen weiter nutzte, aber auch vor ein paar Jahren wieder weiter zog.
Versprechungen der Umnutzung des Gebäudes wurden bisher nicht eingehalten.

Jetzt liegen hier noch viele vertrauenswürdige Krankenakten und Hinterlassenschaften des Kliniktbetriebes herum.
Der Vandalismus hat auch schon beträchtliche Schäden hinterlassen.

Mausoleum des Freiherrn

Dieses Mausoleum steht zugewachsen mitten im Wald. Da wir es im Winter besuchten, ließ sich das Gebäude leicht erkennen. Im Sommer muss man sicher länger danach suchen. Es gehört noch ein kleiner Park dazu, dieser ist aber kaum mehr zu erkennen.

Hier ist hat sich der Freiherr, unweit seines Schlosses, seine Begräbnisstätte errichten lassen. Kurz nach seinem Tod, gegen Ende des 19. Jahrhunderts, war das Bauwerk fertig gestellt worden.
Es ist fast 20 m hoch mit einer Kuppel an der Spitze.

Da sich nach 1945 niemand mehr um das Mausoleum kümmerte, verfiel es immer weiter und erst gegen Ende des 20. Jahrhunderts veranlasste das Land  Restaurierungsarbeiten an der Fassade und dem Dach. Zusätzlich wurde der Innenraum mit einem Zaun gesichert.