Archiv der Kategorie: GSSD

Haus der Tresore

oder auch „Weißes Haus“

Das Objekt wurde 1935 als Stabsgebäude der Deutschen Panzertruppenschule errichtet.
Von 1953 bis 1994 diente es als Stabsgebäude des Oberbefehlshabers der sowjetischen und russischen Truppen in der DDR.
Der Spitzname „Weißes Haus“ (Bijeli Dom) stammt aus der Zeit nach dem Umbau des Gebäudes durch die sowjetischen Truppen, die auch die weißen Säulen am Haupteingang hinzufügten. Nach Aussagen der Bunkerstadt-Gesellschaft ist es das größte Dienstgebäude der früheren Garnison Wünsdorf. Die Hauptfront misst 96 Meter. Das Haus steht seit der Übergabe an die deutsche Verwaltung seit August 1994 leer.
Auffällig war die große Anzahl an Tresoren in den Räumen.

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Der kleine und der große Schießplatz

Der kleine Schießplatz

scheint einmal ein Sportschießplatz gewesen zu sein. Es war alles da, was zum Vergnügung dienen konnte. Auch eine Sauna mit Entspannungsbecken durfte nicht fehlen. Eine Selbstbautoilette und mehrere Bänke für das gemütliche Zusammensein waren vorhanden. Ein gab ein paar kleine Schießbahnen mit Schießscheibenanlagen.

Der große Schießplatz

War einmal ein kaiserlicher Schießplatz. Was genau dort später von den Sowjettruppen gemacht wurde, war schwer zu erraten. Als sich Anfang der 2000er Jahre dort ein Schießplatz ansiedeln wollte, gab es groß angelegte Bürgerproteste und das Projekt wurde fallen gelassen.

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Heeresbekleidungsamt Nebenlager

Dieses Heeresbekleidungsamt wurde von 1939 bis 1942 erbaut und bis zum Ende des 2. Weltkriegs von der Wehrmacht zur Herstellung und Lagerung von Armeezubehör und Kleidung benutzt.

Danach wurde es von der GSSD als Nachschub- und Versorgungsdepot betrieben. Hier lagerte Armeebekleidung, Armeezubehör und Ersatzteile. Auch wurde Kleidung repariert und gewaschen. Zudem war eine Transporteinheit stationiert und die zentrale Feldpostverteilstelle befand sich ebenfalls hier.

Das etwa 20 Hektar große Areal besteht aus 8 bogenförmig angeordneten, zweistöckigen Klinkerbauten. Ausgeführt in moderner Stahlbetonskelettbauweise besaßen sie große Fensterflächen und Walmdächer aus freitragenden Stahlbetonbindern. Die Nutzfläche betrug etwa 65.000 m².

Seit dem Abzug der Sowjetarmee 1991 steht das Gelände leer. Ein Verein versucht die historische Bausubstanz zu erhalten.

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Heeresküche

Als Heeresküche errichtet, wurden von hier aus die umliegenden Garnisonen versorgt. Nach dem Krieg nutzte die GSSD das Gelände und erweiterte es um einige Häuser und Stallanlagen.

05-2023
Der Wiederbesuch dieses Geländes stand schon lange auf dem Plan, umso größer war jetzt die Enttäuschung das hier fast alles abgerissen wurde. Wir stapften über frischen Sand, lange ist dieser Rückbau also noch nicht her. Es blieben noch die Bäckerei und ein paar Relikte im Umfeld.

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Nuklearwaffenlager

Das sind die Reste eines Waffenlagers der GSSD. Hier lagerten kurzzeitig Nuklearwaffen des Kalten Krieges, die zum Glück nie zum Einsatz kamen. Ein Großteil der Garnison ist schon beseitigt worden. Übrig geblieben sind die Wohnunterkünfte. Ein Highlight: das alte russische Klavier ist in erstaunlich gutem Zustand.

05-2021
Wir kamen wieder um nach einer Sauna zu suchen, aber die Bilder davon waren schon etwas älter und wir fanden nichts. Wahrscheinlich ist diese schon abgerissen. Also besuchten wir das alte Klavier noch einmal. Auch einige schöne Räume im Neubau, mit viel Schimmel. Sonst gibt es hier wenig neues zu entdecken.

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Lenin am See

Ursprünglich wurde diese Siedlung als Erholungsheim des deutschen Privatbeamtenvereins um 1900 erbaut und bestand aus über 100 Villen.

Nach 1945 war dann hier der Stab der 2. Garde-Panzerarmee der Sowjetstreitkräfte untergebracht. Wie üblich begrüßte Genosse Lenin die Gäste. Jetzt ist er nur noch ein langsam verwitternder Zeitgenosse in einer Siedlung am See, in der sich das zivile Leben die Gebäude wieder zurück erobert. Den Rest nimmt sich die Natur.
An diesem Standort waren einmal 30.000 Soldaten stationiert.

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Am Ortseingang findet man noch dieses gut erhaltene Relief.

Ein weiterer Beitrag aus dem Jahr 2020 davon.

03-2020
Auch hier kamen wir mal wieder vorbei, Ziel waren die Reste der Kaserne zu besichtigen, die hier auch einmal neben dem Stab existierte. Mitten im Wald und öffentlich zugänglich ist deren Zustand nicht der Beste. Auch wurde das Kino schon teil abgerissen. Wir fanden eine Sauna mit deutscher Inschrift aus Natursteinen, also wurde das Gebäude schon weit vor der Besetzung durch die GSSD errichtet. Eine Inschrift an der Fassade lautet „Hier möchte ich ewig träumen“ zeugt von früherem Glanz.
Das Mosaik an einer Fassade entschädigte dann doch etwas, auch der Trabant 601 im Wald ist durchaus komisch, keine Ahnung wie er dort hin gekommen ist.

 

 

Flugplatz Sperenberg

Der Flugplatz Sperenberg war bis 1994 ein sowjetischer Militärflughafen in Sperenberg, auf dem große Flugzeuge wie z. B. die Truppentransporter IL-76 und AN-22 fest stationiert waren. Er galt zeitweise als potentieller Standort für das Projekt des Großflughafens Berlin-Brandenburg.

Das Gelände des Flughafens gehörte ursprünglich zur Heeresversuchsstelle Kummersdorf, wo bereits von 1870 an militärische Mittel auf ihre Nutzbarkeit untersucht und geprüft wurden. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die umfangreiche Nutzung des Geländes weitgehend eingestellt.

Ab 1958 wurde auf dem Areal von der DDR ein Flughafen errichtet, um den bereits existenten, größeren Flughafen Berlin-Schönefeld vom militärischen Luftverkehr zu entlasten und ausschließlich zur zivilen Nutzung zu verwenden.

Der Kasernenteil

Hier entstand eine eigene sowjetische Stadt, mit Schule, Kindergarten, Kino, Geschäften, Bäckerei und vieles mehr. Außerdem bestand eine tägliche Zugverbindung nach Moskau. Zu Spitzenzeiten waren hier 5.000 Soldaten und Zivilisten stationiert.

Die Kaserne hat ja beträchtliche Ausmaße so dass wir hier 2018 noch einmal vorbei schauten. Es wurde auch einiges gefunden, was uns neu war. Die Bäckerei zum Beispiel ist da dabei, im südlichen Teil wo diese Bilder entstanden sind, gibt es außderdem viele Garagen und Wohnhäuser.
Auch das Kino und die Schule besuchten wir wieder.

Auch den nördlichen Kasernenteil wollten wir bei schönstem Wetter mal wieder erkunden. Diesmal war das Augenmerk auf Abseits liegende Gebäude gelegt, dort konnten wir wieder einmal schöne Eindrücke sammeln.
Aber auch ein Speisehaus war heute offen.

Ein paar Drohnenbilder.

Die Munitionsanstalt

Über diesen Teil, nördlich des Schumkasees findet man wenig Dokumentation. Wir vermuten, dass in den vielen kleinen Gebäuden Munition gelagert wurde, da diese alle von Erdwällen umgeben waren., um im Falle einer Explosion nicht ein Inferno auszulösen. Ein russischer Kommentar  über ein Gebäude dort besagt: „Hier war das Wertvollste gelagert – Alkohol“.

Das Tanklager 1

Wir fanden 2 ähnlich aufgebaute Tanklager, das erste mit vielen offen liegenden Tanks, aber auch vergrabenen.

Das Tanklager 2

Hier mitten im Wald, wieder sehr viele unterirdische Tanks.
Gelegen nördlich des Flugplatzes und ausgestattet mit ein paar Gebäuden und einem Wachturm.

Der Flugplatz

Der Standort wurde nach der Fertigstellung 1974 als „Selbstständig-Gemischtes Fliegerregiment“ bezeichnet. Die Start- und Landebahn war 2600 m lang. Dieser Flugplatz wurde von den sowjetischen Streitkräften bis zum Abzug 1994 genutzt.

Auf den Spuren der Eisenbahnpioniere

Diese Tour bietet das Museum Kummersdorf an. Sie dauert 4 Stunden und man fährt mit eigenem Fahrzeug über das Gelände. Wir hatten traumhaftes Wetter während dieser geschichtlichen Exkursion. Viel wissenswertes wird hier vermittelt. Die Zeit verging im Flug.
Zuerst gibt es einen ört- und zeitlichen Überblick über den Flugplatz Sperenberg und danach ging es zum Schumkasee wo die Eisenbahnpioniere über Jahrzehnte übten. Durch die lange Trockenheit war ca. 1m weniger Wasser im See und einige Hinterlassenschaften der früheren Hausherren kam zum Vorschein. Die Brückenbauwerke kann man hier heute noch sehen.

Danach ein Halt in der Kaserne und wir liefen zum Heegesee. Reste des Freibades der Russen sind auch heute noch zu sehen.

Weiter ging es zur Pyramide, eine Gedenkstätte im Wald für die Opfer im 1. Weltkrieg, auf dem Weg dorthin sehen wir Brückenreste im Wald und zugewachsenen Eisenbahngleise.

Nächster Punkt, die Landebahn, ein großer Moment dort lang zu fahren. Wir fuhren die kompletten 2,6 km ab, dann weiter vorbei an Häusern entlang der Zufahrten und zuletzt hielten wir am Hangar.

Eine Führung die man nur empfehlen kann, hier noch der Link zur Webseite. Führungen Flugplatz Sperenberg

 

Fliegerhallen am ehemaligen Flugplatz

Die Entwicklung an diesem Standort begann schon 1909, als hier eine drehbare Luftschiffhalle fertig gestellt wurde, diese wurde aber frühzeitig abgerissen.
Später sollte hier eine Fliegerstation aufgebaut werden. Die hier gezeigten Hallen, waren die Flugzeughallen der Flug- und Versuchsabteilungen. Zur Nutzung nach dem 2. Weltkrieg ist uns nichts bekannt, das Gelände gehörte aber zum sowjetischen Sperrgebiet.

Wir fanden Reste von Firmen, die sich hier nach der Wende angesiedelt hatten. Es sah leider so aus, als ob der Abriss bevor steht. Beeindruckend war das Echo wenn man direkt unter einer der Kuppeln stand.

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Hier kann man das Echo hören:

GSSD Brotfabrik

Gegründet als Heeresbäckerei der Wehrmacht wurde diese Fabrik zuletzt von der GSSD für ihren Militärstandort genutzt.

2021 waren wir hier wieder einmal um ein Wandbild zu suchen, dabei konnten wir diesmal auch das große Speicherhaus besuchen, da dort einige Etagen offen waren.

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Militärareal im Wald

Die Geschichte dieses Militärkomplexes beginnt mit der deutschen Wiederaufrüstung vor dem 2. Weltkrieg. In der Nähe eines Truppenübungsplatzes ensteht dieses Waldlager. Mehrere militärische Nutzer quartierten sich hier ein.
Nach dem Krieg wurde es kurzzeitig von der sowjetischen Besatzungsmacht als Sammellager von Personen, die in ihre Herkunftsländer abgeschoben werden sollten, genutzt.
Danach sollten hier politische Eliten der neu gegründeten DDR ausgebildet werden und die vorhandenen Bauten waren dafür geeignet.
Als dann Anfang der 1950er Jahre dieses Akademie umzog, nutzte die GSSD wieder das Gelände bis zu ihrem Abzug.

Da das Gelände sehr groß ist, wurde es noch einmal besucht.

So langsam entwickelt sich zu meinen Lieblingsobjekten…immer wieder kann man neues entdecken. Hier Teil 3 der Serie:

…und noch nicht Schluß, Besuch 4 folgte. Im hinteren Teil sind Abrissarbeiten zu sehen gewesen. Teile die bei anderen Besuchen zu sehen waren, sind leider schon weg.
Die Römischen Zahlen XXIII sind „Auferstanden“, aber so sieht es auch viel besser aus. Da hat sich jemand viel Arbeit mit gemacht.
Auch ein paar neue Wandbilder konnten wir finden.
Wir kommen wieder….

Bei einer Tour mit RELOADIAK entstand dieses Video, das wir euch nicht vorenthalten möchten. Tolle Bilder und mal was bewegtes aus dieser Kaserne.

Dabei wurden natürlich auch ein paar Bilder gemacht, da wir die bekannten Spots abgegangen sind, leider nicht mehr viel neues.

Wieder mal ein Besuch, diesmal im Winter. Ziel waren die zuletzt immer ausgelassenen Wohnhäuser und deren Dachböden. Hier wurden ja oft von den Soldaten Sportgelegenheiten eingerichtet.
Leider ein kurzer Besuch, da es doch sehr schnell dunkel wurde.

Was soll man noch sagen, weitere Häuser waren noch zu erkunden, der Abriss geht mittlerweile weiter….

Wir trafen uns dort mit einem Urbexer aus einem benachbarten Bundesland. Den Rest des Tages zogen wir gemeinsam durch die Häuser. Diesmal fast nur Bilder mit einem 100-400mm Objektiv.

Zum Abschluss dieser Dokumentation fehlten eigentlich nur noch Drohnenbilder, hier sind sie. 07-2020 es kamen noch ein paar Drohenbilder hinzu.

Auf einem bereits abgerissenen Kaserneteil wurde dieser Zierbrunnen stehen gelassen.

04-2020
…und wieder mal waren wir hier, es hat sich auch was in Sachen Sicherung getan. Einige Gebäude wurden verschraubt und auch teilweise wieder aufgebrochen. Auch mein Lieblingsdachboden verändert sich ständig, die Gasmasken wurden fotogen platziert.

07-2020
Ein weiteres Drohnevideo wurde gedreht.

07-2020
Neben den Drohenaufnahmen fotografierten wir noch andere Bereiche. Hier besonders 2 Sturmbahnen und am Ende der Galerie 4 Vergleiche Früher und Heute.

02-2021
Der Schnee im Winter 2021 sollte bei dieser Erkundung eine sensationelle Stimmung abgeben, fast schon etwas friedliches.

07-2021
Ein weiteres Video von dort

02-2022
Wir unternahmen eine Wanderung im Bereich des ehemaligen Truppenübungsplatzes der Liegenschaft. Dabei kamen wir auch am Rande der Kaserne vorbei, wo in der Ecke ein typischer Wachturm zu finden ist.
Im Wald fanden wir Gebäudereste einer Schießbahn und eines Beobachtungsturms russischer Bauart.