Archiv der Kategorie: GSSD

Kasernenhof Havelaue

Für die neue Luftkriegsschule der Wehrmacht wurden in den Jahren 1935/36 drei Kasernenhöfe errichtet. Nach Kriegsende nutzte die Sowjetarmee das Gelände.
Die noch vorhandenen Gebäude werden saniert und zum Wohnpark umgebaut.

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Heeres Reitschule Krampnitz

Die Kavallerie- und Panzertruppenschule Krampnitz wurde 1935 von Hannover nach Potsdam-Krampnitz verlegt. Grund war u. a. der in der Nähe befindliche Truppenübungsplatz Döberitzer Heide. Das Heeres-Neubauamt begann im Frühjahr 1937 mit den Bauarbeiten.
Seit November 1938 unterstand sie dem „Chef der Schnellen Truppen“, General Heinz Guderian. Im Juni 1941 erfolgte die Umbenennung in „Schule für Schnelle Truppen“, 1943 in „Panzertruppenschule II Krampnitz“. Im Winter 1944 erfolgte die Verlegung der Hauptbestandteile der Panzertruppenschule nach Bergen, nur die berittenen Ausbildungseinheiten verblieben in ihren Kasernen.
Nach dem 2. Weltkrieg wurde die Kaserne von der GSSD, bis zum Abzug 1992, genutzt. Danach wurden hier einige Filme gedreht. Politisch entstand Wirbel um das Areal, es ging dabei um Unregelmäßigkeiten beim Verkauf des Geländes.
Auf dem hinteren Teil des riesigen Geländes wird zur Zeit Wohnraum für mehrere tausend Menschen geschaffen.

Bilder aus 2015

01-2020
Seit unserem letzten Besuch ist einiges passiert, eigentlich sollten hier ja jetzt schon welche wohnen, aber so weit ist es noch nicht. Es wurde begonnen Gebäude, die nicht modernisiert werden sollen, abzureißen. Auch wird an einigen Häusern jetzt gebaut. Aber das ganze dauert doch schon einige Jahre und so ein großer Fortschritt ist nicht zu erkennen. In der Presse stand die Tage, das der beabsichtigte Einzug im Jahr 2022 um weitere 2 Jahre verschoben wurde. Hintergründe sind in der Erschließung des Verkehrs genannt worden. Auch soll der vollständige Ausbau dort erst erfolgen, wenn die Straßenbahnanbindung realisiert wurde.

Deshalb nutzten wir noch einmal die Gelegenheit, das Areal weiter zu erkunden. Erstaunlich was man noch so alles findet, so war diesmal auch das Casino offen, leider bot es innen einen trauriger Anblick. Vandalen haben so gut wie alles beschmiert. Wir fanden noch einige Bilder aus der GSSD Zeit, aber alles haben wir immer noch nicht gesehen. Vielleicht gibt es noch eine Erkundung.

Hier noch ein Bild es Deckenmosaiks aus besseren Zeiten, aufgenommen 2010 und zur Verfügung gestellt vom Gastautor Gumpe.

Foto: gumpe 2010

01-2021
Da die Abriss- und Renovierungsarbeiten immer weiter voran schreiten, wollten wir hier im westlichen Teil noch einmal vorbei schauen und auch die Keller und Dachböden besichtigen. Wir beschränkten uns auf 2 Gebäude, da hier jetzt sehr viele Baumaschinen stehen und wir nicht weiter auf das Gelände vordringen wollten. Durch die großflächigen Abrissarbeiten ist in diesem Bereich dann auch keinerlei „Deckung“ mehr vorhanden. Es geht dem Gelände an den Kragen, die Hallen, Garagen und minderwertigen Gebäude sind schon platt gemacht. Wie es scheint bleiben alleine die Wohngebäude stehen um am Ende einer neuen Bestimmung zugeführt zu werden.

06-2021
Noch einmal konnten wir einige Gebäude in offizieller Mission besuchen. Die Bauarbeiten sind sehr weit fort geschritten, fast alle Wege und Straßen sind in irgend einer Form bearbeitet oder gerade in Bau. Gewerkelt wird an allen Ecken und Enden. Der Charakter eines Lost Place ist nicht mehr vorhanden. Wir konnten zum wahrscheinlich letzten Mal das Deckenmosaik ablichten. Das wurde in von jemanden gereinigt, der lilane Tag ist fast verschwunden und einige Teile, die früher übermalt waren sind wieder zum Vorschein gekommen. Ein paar Tage später wurde es abgedeckt.

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Fliegertechnische Schule

Als  Schule der deutschen Verkehrsflieger wurde sie 1933 zur Tarnung gegründet, da Deutschland zu diesem Zeitpunkt aufgrund der Versailler Verträge von 1919 keine Luftwaffe besitzen durfte. Schnell waren hier 1.500 Schüler untergebracht. Die Bauten wurden wahrscheinlich bis 1935 errichtet, genaues ist nicht bekannt, da dieses unter strengster Geheimhaltung geschah. Ab 1935 gab sich die Einrichtung als solche zu erkennen. Anfang 1940 wurde die Schule nach Warschau verlegt und an diesen Ort zog eine „Höhere Fliegertechnische Schule“. Die Aufgaben waren die Schulung des technischen Personals mit den Neuerungen der Luftwaffe. Als nach dem 2. Weltkrieg die sowjetische Armee die Anlage übernahm, war sie weitgehend unbeschädigt. Sie richtete hier ein Schulungszentrum für Offiziere der Panzertruppen und Artillerie ein.

Ein erneuter Besuch (2016)  brachte neue Perspektiven und Motive sowie  eine insgesamte ruhigere Begehung. Ein entspannter Sommerabend auf dem großen Gelände. Wie immer bei diesen Liegenschaften entdeckt man wieder was neues.

04-2020
Auch hier schauten wir mal wieder vorbei, 1-2 Häuser waren diesmal offen und konnten besichtigt werden. Auch alt bekanntes wurde wieder begutachtet. Am Ende der Gallerie noch ein paar Drohenbilder vom Juni 2020 und auch aus 2023.

10-2021
Zum Abschluss einer kleinen Tour besuchten wir die Fliegerschule um 2-3 Wandbilder zu suchen. Die Hinweise waren richtig gedeutet und wir fanden das Wandbild mit dem Ritter und ein paar Sportlersymbole an der Außenmauer. Da heute die Sonne schien sind diese Bilder leider nicht so schön geworden, so das wir diese nochmals ablichten werden.

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Lager mit Fahrschule

Hier befand sich einst ein sowjetisches Ersatzteildepot. In einem Gebäude war eine Fahrschule unter gebracht. Diese war nur noch mit äußerster Vorsicht zu betreten. Der Boden teilweise schon durch gefault, ließ Blicke auf die darunter liegenden Räume zu. Das Depot wirkt nicht besonders groß, wenn man es aber gründlich erkundet, findet man immer mehr Gebäude im Wald. Es sind viele viele unterschiedliche Motive zu entdecken.

06-2021
Auf dem Rückweg von einer anderen Location, hielten wir hier auch nochmals an. Mittlerweile ist das Gelände richtig zugewachsen und verfällt immer weiter. Eine Sauna die beim ersten Besuch übersehen wurde, fanden wir ganz gut. Die Wandbilder haben aber auch schon sehr gelitten. Das Fahrschulgebäude ist, abseits der Steintreppen, kaum noch zu betreten.

 

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Munitionslager Wulkow

Auf dem 330 ha großen Areal wurde 1934 bis 1939 die Heeresmunitionsanstalt Neuruppin errichtet. Es gab einen Fertigungsbereich, in dem Munition aller Kaliber hergestellt wurde, einen Wohn-, Verwaltungs- und Sozialbereich sowie einen Lagerbereich. Die GSSD nutze das Areal als Munitionslager. Die Gebäude die als Lager dienten sind bereits alle verschwunden, der Teil der als Unterkunft diente, ist auch im Abriss. Also wird dieser Standort bald nicht mehr existieren. Wir konnten auch nur wenige Motive finden, einige Spuren der früheren Größe, wie Schienen oder Mauern im Wald kann man noch entdecken.

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Standortlazarett

Der Ursprung dieses  Standortlazaretts bildeten 4 Krankenhausbaracken, die 1893 errichtet wurden. 1934 – 1936 erfolgte dann ein größerer Umbau und damit eine Erweiterung der Kapazitäten, da hier auch die Zivilbevölkerung von den Militärärzten behandelt wurde. Beim Neubau wurden die Terrassen und Balkone so ausgerichtet, dass die frische Waldluft und das Sonnenlicht bestens genutzt wurde. Es war das modernste Militärkrankenhaus der damaligen Zeit.

Die russischen Truppen nutzen das Krankenhaus bis zu ihrem Abzug 1992 und errichteten noch weitere Gebäude.

Hier noch eine Auswahl von Wandbildern, denen ich mich bei einem Wiederholungsbesuch widmen konnte.

11-2018
Das Gelände des Standortlazaretts umfasst ja noch einige andere Gebäude. Diese waren das Ziel der Erkundung, aber auch dem Lazarett wurde ein Besuch abgestattet. Das warme Herbstlicht bot uns doch ein schönes warmes Licht im Gebäude. Im hinteren Teil des Geländes fanden wir noch ein weiteres Krankenhaus, erbaut in den letzten Jahren der Besatzerzeit.
Hier wurde 1980 eine Geburtsklinik auf dem Gelände errichtet. Die russsiche Bauart lässt sich auch heute noch gut erkennen. Wie immer wurde der Putz weggelassen. In der Klinik erblickten bis 1993 viele Kinder das Licht der Welt.

Das neuere Heizhaus dort, hatte auch das Baujahr 1980 an der Wand verewigt.

Und Drohnenbilder

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Kaserne Kapen

Ursprünglich war das Areal ein Waldgebiet mit Forstamt.
1935 wird ein Teil des Gebietes zum Truppenübungsplatz, Kasernen und eine Munitionsanstalt werden errichtet. Hier wurde großkalibrige Munition hergestellt. Der Sprengstoff kam aus einem Werk in der Nähe. Später wurden hier dann sogar Chemiewaffen produziert.
Nach dem Ende des Krieges, besetzte zuerst die US Armee das Gelände und erbeutete wichtige Dokument zur Chemiewaffenherstellung.
Später dann, im Mai 1945 werden die militärischen Anlagen von der sowjetischen Armee übernommen. Die in den ersten Jahren die chemischen Kampfstoffe vernichtete. Eine Teil des Geländes nutzte die sowjetische Armee als Militärstandort bis zu ihrem Abzug 1992. Der andere Teil wurde ein VEB Chemiewerk das auch nach der Wende abgewickelt wurde. Diese Bilder stammen aus den von der Sowjetarmee genutzten Teil.

10-2020
Ein erneuter Besuch der Kaserne, mit doch einigen neuen Funden.
Wie ein Sturmbahn im Wald, eine Fahrschule mit einigen Schautafeln und noch ein paar schöne Wandbilder.

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Haus am Fuchsberg

Ein einzeln stehendes Haus, mitten in einer ehemaligen russischen Garnisonsstadt. Es sind fast keine Einbauten mehr vorhanden, nur ein paar russische Schriftzüge auf dem Dachboden zeugen von den letzten Nutzern. Ein kleines Theater war wohl einst auch vorhanden.

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Feuerwerkslaboratorium

Entstanden ist das Laboratorium 1915, hier wurden vorrangig Zünder und Granaten hergestellt.
1920 übernahm die Deutsche Reichsbahn das Werk und eröffnete 1928 hier eine Reichsbahnzentralschule.
Man schuf Einrichtungen für die theoretische und praktische Ausbildung. Der große Vortragssaal fasste 90 Zuschauer, weiterhin gab es einen Physiksaal, sowie einen Zeichen- und einen Übungssaal. Auch ein Lehrstellwerk war vorhanden.
Im Mai 1945 übernahm die Rote Armee das Gelände und nutzte es als Kaserne. Seit ihrem Abzug 1993 steht das Gelände leer.

05-2020

Auch hier war mal wieder ein Besuch nötig. Vor einiger Zeit wurde hier ein Zaun um das Gelände gezogen und auch ein Brand im Theater hatte Teile des Dachs zerstört. Diesen Saal haben wir ja beim ersten Besuch übersehen und wollten hier noch Bilder machen. Leider haben hier auch die Vandalen zugeschlagen und fast jeden Fleck an den Wänden bemalt. Einfach grausam was hier passiert ist. Die Umzäunung erfolgte wieder einmal viel zu spät.

Einen kleinen Überflug gibt es hier zu sehen.

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Fliegerhorst

Vor dem 2. Weltkrieg war dieses Gelände in geheimen Plänen des Luftfahrtministeriums für einen Flugplatz vorgesehen. Der Ausbau war dann 1939 fertig gestellt. Es gab eine Betonlandebahn, Hangars, Kasernen und Versorgungsbauten.
Als 1945 der Flugplatz von den russischen Truppen erobert wurde, sollte er auch weiter als solcher genutzt werden. Die Lage war aber nicht dafür geeignet und nur bis Mitte der 50er Jahre waren hier Flugzeuge stationiert.
10 Jahre lang diente der Flugplatz noch einer Hubschrauberstaffel als Standort und bis zum Abzug der GSSD-Streitkräfte, wurde das Gelände von den sowjetischen Landstreitkräften als Truppenübungsplatz genutzt.

09-2019
Irgendwie ist dieser große Standort bei uns in Vergessenheit geraten, wir besuchten ihn vor vielen Jahren und hörten immer wieder von reinem renitenten Wachschutz. Da in letzter Zeit immer mal wieder Bilder auftauchten, nahmen wir diesen Fliegerhorst wieder auf die Liste.

Erstaunlich was man damals übersehen hatte. Aber das hat auch Gründe. Vor rund einem Jahr wurde hier alles frei geschnitten und damit wurde das Gelände sehr übersichtlich, das Schwimmbad hatten wir damals nicht gefunden, heute liegt es relativ frei. Scheinbar wird die Bebauung vorbereitet, 2018 wurde das Gelände an eine Wohnungsgesellschaft verkauft. Auch die Bewachung gibt es nicht mehr. Viele Leute gehen hier ein und aus.

Die Bilder stammen von 2 Besuchen kurz hintereinander. Beim ersten pirschten wir noch im Unterholz zu den Gebäuden, als wir aber an einem Sonntag, beim 2. Besuch viele Spaziergänger trafen, stellten wir dies auch ein und liefen ungeniert umher.

04-2020
Wir besuchten noch ein paar Wohnhäuser und flogen mit der Drohne über das Gelände. Die Bilder aus den Häusern sind in der obigen Galerie am Ende zu finden.

03-2023
Mittlerweile sind wir hier zum 5. Mal und auch bei diesem Besuch sind noch keine Anzeichen einer Bautätigkeit zu verzeichnen. Man hat zwar das Gefühl, das der Bewuchs immer wieder entfernt wird um einen guten Gesamtüberblick zu haben wenn es hier zu Besichtigungen kommt, aber mehr passiert nicht. Der Zustand der Häuser wird auch nicht besser, da sich hier scheinbar jede Menge und Arten von Menschen umher treibt. Sprayer, Vandalen, Fotografen, Jugendliche die sich hier ihre Zeit vertreiben, Ausflügler, Familien usw.
Wir konnten diesmal auch doch noch neues Entdecken, wie der Bereich der Wäscherei, der bisher immer unscheinbar und uninteressant schien, aber doch einiges bot.

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